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Kultur

Vom Suchen und Finden

Bis Sonntagabend können die HGB-Diplome 2023 in Augenschein genommen werden

  Vom Suchen und Finden | Bis Sonntagabend können die HGB-Diplome 2023 in Augenschein genommen werden

Ein dunkles, pelzig-filziges Etwas liegt auf einem Hocker vor einem Bildschirm. Darauf läuft ein Film, in dem Hunde gekämmt oder geföhnt werden. Die Fellreste ihres Hundes, die nun auf dem Hocker liegen, verarbeitete Tess Marschner aus der Klasse für Fotografie und Bewegtbild von Tina Bara in ihrer Arbeit »Animal Reminder«.

Das Kümmern wie das Suchen nach dem Eigenen bilden zwei Schwerpunkte des Diplomjahres 2023. Insgesamt 35 Arbeiten entstanden und sind in Teilen bis Sonntagabend in der Hochschule für Grafik und Buchkunst zu sehen. Neu ist in diesem Jahr, dass ein Leitsystem entstand, das neben dem Namen, der Fachklasse und dem Titel auch einen kurzen Text zur Arbeit auf Deutsch und Englisch beinhaltet.

Dass das Suchen nach der eigenen Identität auch mit dem Diplom nicht zu Ende geht, zeigt Melina Braß aus der Klasse für Installation und Raum von Joachim Blank in ihrer Video-Raum-Installation »Of searching and not finding«, in dem sie bewegte Bilder aus ihrer Kindheit, Jugend und Gegenwart mit popkulturellen Zitaten verknüpft.

Der Umgang mit der Erde interessiert Laura Hähnel aus der Typographie-Klasse. Im Festsaal zeigt sie das von ihr gestaltete Buch, für das sie Interviews mit Spezialisten aus der Botanik, Gartenbau und Juristik führte. Überdimensionale Plastiken verweisen auf die von der Erde benötigten Materialien und dienen Hähnel als Mittel der Wissensvermittlung. Für den Bau der Schwimmhalle am Rabet musste die Natur unter anderem in Form eines alten, toten Birnbaums weichen. Dies nahm Jakob Hörnig aus der Illustrationsklasse von Thomas Matthaeus Müller zum Anlass, um die Auswirkungen seitens der Tiere zu präsentieren. Im Heft »Zwischenzeit« erzählen eine Raupe, eine Fledermaus und eine Hornisse wie es ist, wenn die Heimat plötzlich verschwindet. Su Yu Hsin studierte bei Clemens von Wedemeyer in der Klasse für Expanded Cinema und zeigt mit dem Film »Particular Waters« den Kreislauf von Wasser wie auch von Handlungsspielräumen von Akteuren. Der Film ist im Festsaal und bis zum 23. Juli in der Kunsthalle G2.

Coco Lobinger aus der Klasse Systemdesign von Maureen Mooren hinterfragt in »Wenn der Himmel an seiner Decke endet: Eine Reminiszenz an das Ikonische«, was uns eigentlich als Ikone erscheint und entwickelte eine dafür entsprechende Schrift, deren Buchstaben nun durch den Raum flimmern.

Tradition neu zu entdecken und zeitgenössisch zu interpretieren, zeigt Hella Stoletzki aus der Malereiklasse von Henriette Grahnert und Franziska Holstein in ihren Bildern und einem Film zur sorbischen Identität.

Am Freitag können Interessierte in der HGB nicht nur die Kunstwerke betrachten, sondern auch das Sommerfest besuchen. Am Samstag öffnet die Kunsthochschule von 14 bis 21 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Über weitere Diplome, die sich in anderen Kunsträumen der Stadt befinden, informiert die HGB-Website.


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