»Manche schreiben Supertexte.
Da denk ich oft: Das könnt ich nie!
Die analysieren die Realität
und dann hamm die auch noch Fantasie.
Ich verlass mich schon seit Jahren ganz
auf mein Gefü-ühl.
Denn wenn der Groove stimmt,
ist der ganze Rest ega-al.«
– Funny van Dannen, am 28.11. im Kupfersaal
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Die folgenden Zeilen sind nur zweite Wahl. Eigentlich wollte ich Ihnen hier einen Bären aufbinden. Aber dann fiel – nach der »aus guten Gründen« bereits für diese Ausgabe eingeplant ausfallenden Kolumnistin Juliane S. aus L. – der Kolumnist Sven C. aus B. vom Rad, weit nach der gerissenen Deadline. Also wurde der Bär hier »durch eine Fachfirma abgebaut, gereinigt und instand gesetzt«. Ich würde sagen, es geht ihm den Umständen entsprechend gut, da, wo er jetzt ist (S. 29).
Den Umständen entsprechend gut geht es uns, da, wo wir sind, auch, gesellschaftlich und generell betrachtet. Das hat natürlich was mit Carl Daimler und der Wende und diesen herrlichen Mittelgebirgen überall zu tun (verkürzte Darstellung, Anm. d. Red.), aber auch – und jetzt mal im Ernst – damit, dass sich hier so viele Menschen ehrenamtlich einbringen. Sie helfen Kindern bei den Hausaufgaben und trainieren sie im Handball, sie sitzen als Schöffen bei Gericht und von uns gewählt im Stadtrat, sie löschen Feuer und setzen sich für andere ein. Für uns. Sie tun etwas, wo und weil andere nichts tun, wo und weil der Staat es nicht schafft oder schlicht versagt.
Wussten Sie, dass es in Deutschland ziemlich genau eine Million Feuerwehrleute gibt?
Ah, ja, okay, das wussten Sie. Gut! Und wissen Sie auch, wie viele davon bei der Freiwilligen Feuerwehr sind, also im Ehrenamt?
Schon ziemlich viele, sagen Sie?
Ja, weit über 90 Prozent!
Unsere Titelgeschichte schaut sich in Leipzig mal etwas um in Sachen Ehrenamt.
Und Sie, schauen Sie sich doch mal etwas um in diesem bunten Heft!
Benjamin Heine
chefredaktion[at]kreuzer-leipzig.de