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Kultur

Griechische Wochen

Die Kinostarts der Woche

  Griechische Wochen | Die Kinostarts der Woche  Foto: Filmstill

Mit »Poor Things« ist der Grieche Yorgos Lanthimos endgültig im Olymp angekommen. Zwei Golden Globes (für Hauptdarstellerin Emma Stone sowie als bester Film) und höchste Kreuzerweihen gibt’s für das irre Frankenstein-Märchen. Die Passage-Kinos nutzen die Gelegenheit und zeigen eine kleine Auswahl seines bisherigen Schaffens. Vom verstörenden Debüt »Alpen« über das Inzest-Drama »Dogtooth« bis hin zur satirischen Hof-Intrige »The Favourite« mit Emma Stone, mit der Lanthimos gerade schon die dritte Zusammenarbeit plant.

»Yorgos Lanthimos-Special: Alpen«: 24.1., Passage-Kinos

Film der Woche: Mit eigenwilligen Filmen wie »Dogtooth« und »Alpen« hat sich der griechische Regisseur Yórgos Lánthimos einen Namen gemacht. Mit »The Lobster« gelang ihm der internationale Durchbruch im englischsprachigen Kino. Nach ihrer Hauptrolle in »The Favourite« stellt sich nun erneut Emma Stone furchtlos in seine Dienste. Sie verkörpert Bella Baxter, die Schöpfung des exzentrischen Wissenschaftlers Dr. Godwin Baxter. Der junge Londoner Medizinstudent Max McCandless wird von ihm angeheuert, das Verhalten und die Entwicklung seines Experiments zu dokumentieren. Doch Bella ist das Anwesen ihres Schöpfers bald zu klein. Es zieht sie in die Welt hinaus und so reist sie an der Seite des Frauenhelden Duncan Wedderburn nach Lissabon, um ihrerseits das Leben der Menschen zu erforschen. Mit ihrem unbedarften Blick auf die Welt eckt sie immer wieder an und wird ihres überforderten Reisebegleiters schon bald überdrüssig. Lánthimos entwirft in »Poor Things« eine eigene Welt, die er mit Fischaugen-Objektiv, phantasievollen Kostümen und Sets in Szene setzt. Seine Adaption des Romans von Alasdair Gray irritiert bewusst den Betrachter. Bellas Beobachtungen der menschlichen Natur, insbesondere der Rolle der Frauen sind entlarvend. Aus den bekannten Motiven des Frankenstein-Mythos entwickelt der Ausnahmeregisseur ein clevers kunstvolles Horror-Märchen. Sein exzellentes Ensemble zu dem Willem Dafoe als Schöpfer und Mark Ruffalo als Schaumschläger gehören, setzt Lánthimos’ Einfallsreichtum in pure Spielfreude um.

»Poor Things«: ab 18.1., Passage-Kinos, Schauburg, Kinobar Prager Frühling


»Olfa hat vier Töchter« heißt es im Trailer, »die beiden jüngsten, Eya und Tayssir, leben noch bei ihr. Die beiden ältesten, Rahma und Ghofrane, hat der Wolf gefressen«. Der gefräßige Wolf ist die Terrororganisation Islamischer Staat. Olfas ältere Töchter haben Tunesien verlassen, um an seiner Seite in Libyen zu kämpfen. 2016 wurde Olfa Hamroun bekannt, als sie die tunesischen Behörden öffentlich kritisierte. Weil diese Rahma ausreisen ließen. Weil sie auch nach der Festnahme der beiden Töchter durch libysche Streitkräfte nicht reagierten. Weil sie es Olfa nicht gestatteten, in Libyen auf eigene Faust nach ihren Töchtern zu suchen. In ihrem Film lässt Kaouther Ben Hania, die 2020 mit »Der Mann, der seine Haut verkaufte« für den Oscar nominiert war, die verbliebene Familie den Schmerz experimentell Verhandeln. Drei Schauspielerinnen springen jeweils für die verschwundenen Schwestern und auch für Olfa ein, wenn ihre Gefühle sie überwältigen. Während die halbfiktive Familie reale Ereignisse, Entwicklungen und Generationskonflikte diskutiert, gelingt es Ben Hania die Zuschauerperspektive so zu positionieren, dass die globale Relevanz dieser Makrobeobachtungen unmittelbar emotional verstanden wird. »Olfas Töchter« feierte im Rahmen des Filmfestivals von Cannes Premiere und gewann den L’Œil d’Or – den Preis für den besten Dokumentarfilm. LAURA GERLACH

»Olfas Töchter«: ab 18.1., Passage-Kinos, Cinémathèque in der Nato

 

Weitere Filmtermine der Woche
 

Black Block
D 2023, Dok, R: Fred Kowasch, 94 min

Der Dokumentarfilm nähert sich dem Phänomen und dem Mythos »Schwarzer Block« über eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten. Der Film berücksichtigt u. a. die Ereignisse des G-20-Gipfels in Hamburg, die Vorgänge am Hambacher Forst und das jüngste Gerichtsverfahren in Dresden sowie die Geschehnisse am sogenannten Tag X in Leipzig.

UT Connewitz, 19.01. 19:00, 22:00 (Filmpremiere und Gespräch, Nachholtermin)


Permanent Vacation
USA 1980, R: Jim Jarmusch, D: John Lurie, Richard Boes, Frankie Faison, 77 min

Jim Jarmuschs Langfilmdebüt ist ein schräges, lyrisches Porträt New Yorks zu Beginn der Achtziger.

Schaubühne Lindenfels, 19.01. 18:00 (OmU, The Independent Cinema of Jim Jarmusch)


Eren
TRK 2023, Dok, R: Maria Binder, 95 min

Porträt von Eren Keskin, einer bekannten türkischen Menschenrechtsverteidigerin, die seit mehr als 30 Jahren unerschütterlich für die Grundrechte und den Frieden in der Türkei kämpft.

Cineding, 19.01. 19:00 (mit Gespräch, OmU)


Knochen und Namen 
D 2023, R: Fabian Stumm, D: Fabian Stumm, Knut Berger, Doreen Fietz, 102 min

Boris und Jonathan sind schon viele Jahre ein Paar. Eines Tages scheint der Wendepunkt ihrer Beziehung gekommen zu sein und sie hinterfragen ihre ganze Partnerschaft.

Passage-Kinos, 18.01. 19:00 (Premiere mit Fabian Stumm und Knut Berger)


The Long Goodbye 
USA 1973, R: Robert Altman

Philip Marlowe (Elliott Gould) bringt seinen Freund Terry Lennox über die Grenze nach Mexiko - und wird kurz darauf als vermeintlicher Fluchthelfer verhaftet, denn Lennox soll seine Frau ermordet haben. Der Versuch, Lennox' Unschuld zu beweisen, wird durch dessen angeblichen Selbstmord nicht eben erleichtert. Und je tiefer Marlowe in das mysteriöse Geschehen eindringt, desto mehr gerät er selbst in Gefahr. Ungewöhnliche, originelle und oft diskutierte Chandler-Verfilmung vom großen Robert Altman.

Cineding, 18.01. 19:00 (This isn’t America. This is LA)


Filmriss Filmquiz 

Wie alt war Christian Bale, als er vor der Kamera von Steven Spielberg stand? Welche Farbe hat Freddy Kruegers Pulli? In wie vielen Marvel-Filmen stand Robert Downey Jr. als Tony Stark vor der Kamera? Egal, ob Popcorn oder Arthouse – André Thätz und kreuzer-Redakteur Lars Tunçay quizzen sich mit euch durch die Filmgeschichte. Als Lohn gibt’s feine Preise.

Moritzbastei, 24.01. 20:00


Godzilla-Doppel
J 2016/2023, R: Hideaki Anno, Shinji Higuchi, Takashi Yamazaki, D: Hiroki Hasegawa, Satomi Ishihara, Ryûnosuke Kamiki, Minami Hamabe, 245 min

Die beiden besten der jüngsten japanischen »Godzilla«-Filme am Stück!

Luru-Kino in der Spinnerei, 19.01. 19:30 (mit »Shin Godzilla« und »Godzilla Minus One«, OmU)


A Bunch of Amateurs
GB 2022, Dok, R: Kim Hopkins, 95 min

Dokumentarfilm über die Bradford Movie Makers, einen der ältesten Filmclubs der Welt.

Schaubühne Lindenfels, 21.01. 18:30 (mit Einführung von Christin Schulz(DOK Leipzig))


Jurassic Park
USA 1993, R: Steven Spielberg, D: Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum, 122 min

Steven Spielbergs Adaption des Romans »Dino Park« von Michael Crichton ist auch nach über 30 Jahren noch immer einer der besten Monsterfilme aller Zeiten.

Cinestar, 20.01. 20:15


Shyamalan-Horror-Doppel mit Donis

Ein kleines Mädchen und seine Familie werden von einer Gruppe bewaffneter Fremder gefangen genommen. Ihr Schicksal soll die Apokalypse verhindern.

Luru-Kino in der Spinnerei, 24.01. 19:00 (OmU, »Knock at the Cabin« um 21 Uhr folgt »The Visit«)


All of Us Strangers
GB/USA 2023, R: Andrew Haigh, D: Andrew Scott, Paul Mescal, Claire Foy, 105 min

Die Erforschung familiärer und romantischer Liebe und der Erinnerungen an eine schwule Kindheit in den 1980ern. Adaption des Romans »Strangers« von Taichi Yamada.

Passage-Kinos, 22.01. 20:30 (OmU, Preview)


König hört auf 
D 2022, Dok, R: Tilman König, 85 min

Das Filmporträt des Jenaer Jugendpfarrers Lothar König ist die kritische Würdigung eines streitbaren Charakters, der sich mit der Pensionierung neu erfinden muss.

Ost-Passage-Theater, 21.01. 20:00 (mit Filmgespräch)


Passagiere der Nacht
F 2022, R: Mikhaël Hers, D: Charlotte Gainsbourg, Quito Rayon Richter, Noée Abita, 111 min

Eine nostalgische Selbstfindungssaga, in der Regisseur Mikhaël Hers seinen sensiblen Blick auf die 1980er Jahre und auf die scheinbar alltäglichen Momente des Familienlebens richtet, die einem jedoch für immer in Erinnerung bleiben.

Cinémathèque, 21.01. 19:15 (OmU, Pyjamakino)


Shorts Attack: Alltag & Anarchie

Immer schön in Routine bleiben oder das Gewohnte durchbrechen!? Shorts Attack im Januar zeigt das Skaten als Lebenskraft in Indien, während in Deutschland Verschwörungen toben, in Afrika raubkopierte Filme gefeiert werden und das alte Russland untergeht.

UT Connewitz, 24.01. 20:00 (OmU)


Sonne und Beton
D 2023, R: David Wnendt, D: Levy Rico Arcos, Vincent Wiemer, Rafael Luis Klein-Hessling, 119 min

Aufwachsen in Neukölln zwischen Plattenbau und Partys. Verfilmung des autobiografisch inspirierten gleichnamigen Bestsellers von Felix Lobrecht.

Kinobar Prager Frühling, 18.01. 15:00 (Best-of 2023)


The First Slam Dunk
J 2023, R: Takehiko Inoue, 124 min

Langfilm der Anime-Serie um ein Basketball-Team und den Jungen Ryota Miyagi, der sich im Sport und im Leben behaupten muss.

Cineding, 25.01. 19:00 (OmU), 26.01. 19:00 (OmU)


Twilight – Biss zum Morgengrauen
USA 2008, R: Catherine Hardwicke, D: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, 130 min

Team Edward oder Team Jacob? Das CineStar-Kino zeigt jeden Sonntag einen der insgesamt fünf Teile der Mystery-Schnulzen-Reihe nach den Büchern von Stephenie Meyer.

Cinestar, 21.01. 17:00


Tel Aviv – Beirut
F/D/ZYP 2022, R: Michale Boganim, D: Zalfa Seurat, Maayane Boganim, Shlomi Elkabetz, 116 min

Eine Libanesin und eine Israelin beschließen, inmitten der Grauen des Krieges, sich aufgrund ihrer Herkunft nicht länger gegeneinander aufhetzen zu lassen. Zusammen machen sie sich auf den Weg, ihre jeweiligen Familien zu retten.

Schaubühne Lindenfels, 23.01. 20:45 (Aktuelles Kino aus Israel, OmU)


Route 4 
D 2021, Dok, R: Martina Chamrad, 54 min

Für diese Doku begleiteten die Filmemacher 15 Monate lang das Seenotrettungsschiff ALAN KURDI des Vereins »Sea Eye« auf dem Mittelmeer. Den Fokus legten sie auf die Schicksale und Beweggründe der Schutzsuchenden.

Cinémathèque, 22.01. 19:00 (anschl. Gespräch mit Rafael Turunç(Aktivist und Referent/Sea-Eye))


Die Frau vom Fluss
I/F 1954, R: Mario Soldati, D: Sophia Loren, Rik Battaglia, Gérard Oury, 105 min

Eine Fischerin Nives lässt sich mit dem Frauenschwarm und Schmuggler Gino auf eine Beziehung ein. Als er sie eines Tages im Stich lässt, verpfeift sie ihn an die Polizei. Gino kehrt zurück und sinnt auf Rache.

Luru-Kino in der Spinnerei, 21.01. 18:00 (Luru-Archive 35mm)


Die Sennerin von St. Kathrein
A 1955, R: Herbert B. Fredersdorf, D: Anita Gutwell, Rudolf Lenz, Rudolf Carl, 101 min

In diesem Bergdrama kommt es zu Eifersucht und Intrigen, als Schützenkönig Martin die schüchterne Liesl zu seiner Schützenkönigin macht.

Luru-Kino in der Spinnerei, 21.01. 20:00 (Luru-Archive 35mm)


Die lange Nacht der »Drei Farben«
F/PL/CH 1993/94, R: Krzysztof Kieślowski, D: Juliette Binoche, Julie Delpy, Jean-Louis Trintignant

Krzysztof Kieślowski nutzt in seiner preisgekrönten Trilogie die drei Farben der französischen Nationalflagge (Tricolore) als Titel und die drei Bestandteile des französischen Wahlspruchs Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit als Thema des jeweiligen Films.

Schaubühne Lindenfels, 20.01. 18:00


Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben 
USA 2023, R: Jonathan Goldstein, John Francis Daley, D: Chris Pine, Michelle Rodriguez, Regé-Jean Page, 134 min

Sieht aus wie »Guardians of the Galaxy« in Westeros: Fantasy-Abenteuerkomödie auf Basis der Pen & Paper-Rollenspiele.

Moritzbastei, 26.01. 20:00 (Moritzkino, Eintritt frei)


Feminism WTF
A 2023, Dok, R: Katharina Mückstein, 96 min

Der Dokumentarfilm versucht, einen umfassenden Überblick über die Themen Feminismus, Geschlechtervielfalt und Sexualität zu geben.

Ost-Passage-Theater, 24.01. 20:00


Für Mick Jagger in den Knast
D 2006, Dok, R: Karoline Kleinert, Reinhard Joksch

Ausgerechnet am 20. Jahrestag der Staatsgründung am 7. Oktober 1969 sollten angeblich die Stones auf dem Axel-Springer-Hochhaus direkt an der Berliner Mauer ein Konzert für die Jugendlichen der DDR geben. Ein RIAS-Moderator hatte das Gerücht aus Spaß in die Welt gesetzt, ohne sich der Tragweite seiner Äußerung bewusst zu sein.

Denkmalwerkstatt, 23.01. 16:00 (Eintritt frei, Nachmittagsfilmreihe)

 

 


 

 


 


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