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Kultur

Urlaub am Meer

Die Kinostarts der Woche

  Urlaub am Meer | Die Kinostarts der Woche  Foto: Grandfilm Chaz Productions

Das niederländische Kino wird hierzulande viel zu selten wahrgenommen. Meist erreichen nur Kinderfilme die deutschen Kinos. Die sind natürlich oft toller als die Heimischen, aber auch das erwachsene Kino lohnt sich zu entdecken. Die Schaubühne nutzt die Buchmesse mit der Niederlande und Flandern als Gastländer und zeigt die preisgekrönten Filme von Lukas Dhont (»Girl«, »Close«), sowie das starke Regiedebüt von Schauspielerin Veerle Baetens, »Und es schmilzt«.

»Niederländische Filme zur Buchmesse«: 18./19.3., Schaubühne Lindenfels
 

Es ist eine Binsenweisheit: wie wir die Welt um uns herum sehen hängt davon ab, aus welcher Position wir auf sie schauen. Eindrucksvoll verdeutlicht das »Rückkehr nach Korsika«. Der Hauptplot ist nicht besonders ausschweifend. Protagonistin Kheìdidja ist in ihren Mittvierzigern, arbeitet als Angestellte einer wohlhabenden französischen Familie und kümmert sich außerdem um ihre beiden Teenie-Töchter, die sanftmütige Jessica und die rebellische Farah. Vor 15 Jahren ist sie mit ihnen unter tragischen Umständen aus ihrer Heimat Korsika geflohen. Nun bitten ihre Arbeitgeber sie, auf die Insel zurückzukehren und dort während ihres Urlaubs auf die Kinder aufzupassen. Kheìdidja willigt ein und Farah und Jessica begleiten sie. Während sich nun vor der beeindruckenden Kulisse Korsikas für die einen ein herrlicher Sommerurlaub entspinnt, werden die anderen von Echos ihrer Familientragödie, von Rassismus und Vertreibung konfrontiert. Weil Regisseurin Catherine Corsini, die ihren Durchbruch 1999 mit »Die neue Eva« feierte, aber Menschen und keine Stereotypen erzählt, baut ihr Film nicht auf beengende Dichotomien und lässt inzwischen der bedrückenden Momente viel Raum für Situationskomik und Kampfgeist, Sex und Liebe, Lachen und Freundschaft und nicht zuletzt, die Schönheit Korsikas. Für »Rückkehr nach Korsika« erhielt Corsini ihre dritte Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes. LAURA GERLACH

»Rückkehr nach Korsika«: ab 14.3., Passage-Kinos


Eine Zeitreise durch den Untergrund der DDR bis hin zu deren Untergang: Der Punk-Dokumentarfilm »Schleimkeim − Otze und die DDR von unten« über das Leben und Sterben des DDR-Punks Dieter »Otze« Ehrlich und seiner Band »Schleimkeim« ist ab dieser Woche im UT Connewitz zu sehen. Am 20.3. stellt Regisseur Jan Heck seinen Film persönlich in den Passage-Kinos vor.

»Schleimkeim − Otze und die DDR von unten«: 15.3. 20 Uhr,  UT Connewitz, 20.3. 20 Uhr, Passage-Kinos


Weitere Filmtermine der Woche

Close 
B/F/NL 2022, R: Lukas Dhont, D: Eden Dambrine, Gustav De Waele, Émilie Dequenne, 105 min

Mit Präzision und Verständnis für die Fragilität des Lebens an der Schwelle zum Erwachsenwerden erzählt das Drama die Geschichte einer innigen Kindheitsfreundschaft.

Schaubühne Lindenfels, 19.03. 18:30


Und es schmilzt 
B/NL 2023, R: Veerle Baetens, D: Charlotte De Bruyne, Sebastien Dewaele, Naomi Velissariou, 111 min

Mit einem Eisblock im Kofferraum fährt Eva in ihr Heimatdorf. Jahrelang ist sie nicht dort gewesen. Und sie hat nie zurückgeblickt – bis eine Einladung ihrer beiden ältesten Freunde schlimme, verschüttet geglaubte Erinnerungen wieder hochspült.

Schaubühne Lindenfels, 19.03. 20:45 (OmU, vor dem Film Q+A mit der flämischen Schriftstellerin und Autorin Lize Spit)


Girl 
B/NL 2018, R: Lukas Dhont, D: Victor Polster, Arieh Worthalter, Valentijn Dhaenens, 105 min

Lara kam als Junge zur Welt. Vor ihr liegen die Pubertät und ein langer Weg zur Frau. Berührendes oscarnominiertes Drama aus Belgien.

Schaubühne Lindenfels, 18.03. 20:15 (OmU)


Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess 
NL/D 2019, R: Steven Wouterlood, D: Josephine Arendsen, Sonny Coops van Utteren, Julian Ras, 84 min

Der zwölfjährige Sam verbringt die Sommerferien mit seiner Familie auf einer niederländischen Nordseeinsel. Als er dort der gleichaltrigen Tess begegnet, nimmt die ihn schnell für sich ein und lässt ihn Teil ihres Planes werden, ihren leiblichen Vater kennenzulernen.

Schaubühne Lindenfels, 16.03. 16:00


Personalie: Denis Villeneuve

Mit dem Auftakt der »Dune«-Verfilmung und dem frisch erschienenen zweiten Teil hat sich der kanadische Regisseur Denis Villeneuve endgültig in den popkulturellen Olymp gefilmt. Von der Kritik wird er aber schon seit den Anfangstagen seiner Karriere gefeiert. Warum, das kann man jetzt in der Cinémathèque entdecken, die neben seinen französischsprachigen Spiel- und den amerikanischen Genrefilmen auch einen Einblick in seine frühen Kurzfilme gewährt.

2.–24.3., Cinémathèque


Polytechnique 
CAN 2009, R: Denis Villeneuve, D: Maxim Gaudette, Sébastien Huberdeau, Karine Vanasse, 77 min

Zutiefst verstörender Film über ein misogynes Attentat auf einem Universitätscampus: Ein Student setzt sich gegen junge Frauen zur Wehr, die er als arrogante und ehrgeizige »Mannweiber« empfindet, und tötet am 6.12.1989 innerhalb von 20 Minuten 14 Frauen.

Cinémathèque, 14.03. 19:00 (mit Einführung, OmU)


Enemy 
CAN/E 2013, R: Denis Villeneuve, D: Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Sarah Gadon, 90 min

Ein junger Universitätsdozent aus Toronto stößt durch Zufall auf einen Filmschauspieler, der ihm verblüffend ähnlich sieht und sich bei einer Begegnung als identischer Doppelgänger erweist. In kalten Bildern einer albtraumhaft bedrückenden Realität inszeniert Denis Villeneuve eine reizvolle Variation des Doppelgänger-Motivs.

Cinémathèque, 14.03. 21:00 (OmU)


Prisoners 
USA 2013, R: Denis Villeneuve, D: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Maria Bello, 154 min

In einem Ort in Pennsylvania verschwinden an Thanksgiving zwei sechs- bis siebenjährige Mädchen. Als die polizeilichen Ermittlungen im Sande verlaufen und ein Tatverdächtigter wieder auf freien Fuß kommt, nimmt einer der Väter die Sache selbst in die Hand. Ein düsterer, raffiniert konstruierter Entführungs- und Selbstjustiz-Thriller.

Cinémathèque, 19.03. 19:00 (OmU)


Arrival
USA 2016, R: Denis Villeneuve, D: Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker, 116 min

Als zwölf Alien-Schiffe auf der Erde landen, die Menschen aber nicht mit den Außerirdischen kommunizieren können, engagiert das Militär eine Linguistin und einen Physiker, um zunächst die sprachlichen Rätsel des Besuchs zu lösen.

Cinémathèque, 21.03. 19:00 (OmU)


Mystery Train 
USA 1988, R: Jim Jarmusch, D: Masatoshi Nagase, Youki Kudoh, Nicoletta Braschi, 112 min

Episodenfilm um Memphis, Tennessee, die Heimstätte des Rock’n’Roll, der sich allmählich als komplex zusammenhängendes Puzzle entpuppt.

Schaubühne Lindenfels, 15.03. 18:00 (OmU, The Independent Cinema of Jim Jarmusch)
 

Adnan
D 2023, R: Abdullah Alqaseer, 24 min

Der Kurzfilm thematisiert den täglichen Rassismus von Geflüchteten in Deutschland.

Schaubühne Lindenfels, 18.03. 18:00 (mit Gespräch)


Ansichten
D 2015, Dok, R: Sita Scherer, Tina Schönfelder

Desolate Zustände in einer Flüchtlingsunterkunft bei Fulda.

Schaubühne Lindenfels, 18.03. 18:00 (mit Gespräch)


Alles über meine Mutter 
E/F 1999, R: Pedro Almodóvar, D: Cecilia Roth, Marisa Paredes, Candela Peña, 101 min

Lobgesang auf das Leben, die Frauen im Allgemeinen und Schauspielerinnen im Besonderen.

Kinobar Prager Frühling, 15.03. 15:15 (Pedro-Almodóvar-Special)


Almodóvar Shorts: Strange Way of Life + The Human Voice NEU
E/USA 2023, R: Pedro Almodóvar, D: Pedro Pascal, Ethan Hawke, Tilda Swinton, 61 min

Zwei Kurzfilme von Pedro Almodóvar: »Strange Way of Life« handelt von der Freundschaft zwischen einem Cowboy und einem Sheriff. »The Human Voice« basiert auf einem Theaterstück Jean Cocteau und erzählt von einer Frau, die von ihrem Geliebten verlassen wurde.

Kinobar Prager Frühling, 14.03. 16:00 (OmU), 16.03. 16:15 (OmU)
Regina-Palast, 14.–20.03. 19:30 Uhr


Volver – Zurückkehren 
E 2005, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, 121 min

Als Raimunda (Penélope Cruz) in Notwehr ihren betrunkenen Lebensgefährten tötet, entspinnt sich eine skurril-mysteriöse Familiengeschichte mit weit zurückreichenden Wurzeln.

Kinobar Prager Frühling, 19.03. 14:00 (Pedro-Almodóvar-Special)


Binti − Es gibt mich 
B/NL 2019, R: Frederike Migom, D: Bebel Tshiani Baloji, Mo Bakker, Joke Devynck, 90 min

Ein zwölfjähriges Mädchen lebt mit seinem aus dem Kongo stammenden Vater illegal in Belgien. Nachdem sie beinahe bei einer Razzia aufgegriffen werden, finden sie Zuflucht bei einer alleinerziehenden Mutter und ihrem Sohn.

Stadtbibliothek, 16.03. 14:00 (Internationale Woche gegen Rassismus Leipzig)


Creation of the Gods I: Kingdom of Storms 
CHN 2023, R: Wuershan, D: Huang Bo, Hsiang Fei, Xuejian Li, 148 min

Der neue Fantasy-Blockbuster aus China übertrifft natürlich mal wieder alles Dagewesene.

Cineplex, 14.03. 20:00, 16.03. 22:15
Regina-Palast, 15.03. 21:00 (OmU), 16.03. 21:00

 

DDR. Macht. Kunst. Der Staat und das Schöne
D 2017, Dok, R: Hans Sparschuh, Rainer Burmeister

Auftragskunst hatte in der DDR das marxistische Geschichtsbild zu illustrieren und diente der »moralischen, politischen und ästhetischen Erziehung der Bürger.

Hansa-Haus, 19.03. 16:00


Die Amitié 
D 2024, R: Ute Holl, Peter Ott, D: Sylwia Gola, Yann Mbiene, Walter Hess, 102 min

Reflexion über Migration und die Menschen am Rande der Gesellschaft im Gewand eines Science-Fiction-Films.

Luru-Kino in der Spinnerei, 20.03. 19:00 (mit Gästen)


Die fabelhafte Welt der Amélie 
F 2001, R: Jean-Pierre Jeunet, D: Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Dominique Pinon, 116 min

Originelles und selbstbewusst romantisches Kinomärchen rund um eine ganz besondere junge Frau in Paris.

Kinobar Prager Frühling, 20.03. 16:45


Persepolis 
F/USA 2007, R: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud, 95 min

Von Heimweh geplagt, kann sich die in Teheran aufgewachsene Marjane am Pariser Flughafen nicht entscheiden, ob sie in den Iran zurückkehren soll. Sie blickt auf ihre Kindheit und Jugend zurück. Der Animationsfilm basiert auf dem gleichnamigen Comic von Marjane Satrapi.

Ost-Passage-Theater, 20.03. 20:00 (OmU)


Und der Zukunft zugewandt
D 2019, R: Bernd Böhlich, D: Alexandra Maria Lara, Robert Stadlober, Stefan Kurt, 108 min

Die junge Kommunistin Antonia kommt 1952 in die DDR und muss ihr altes Leben in der Sowjetunion hinter sich lassen. Drama mit Alexandra Maria Lara.

Cinémathèque, 18.03. 19:00 (mit Gespräch)


Living Bach 
D 2023, Dok, R: Anna Schmidt, 114 min

Der Dokumentarfilm spürt Bach-Enthusiasten auf, reist dabei rund um den Globus, offenbart außergewöhnliche, aufregende und lebensverändernde Beziehungen zu Bachs unvergleichlicher Kunst und begleitet das größte Treffen der Familie Johann Sebastian Bachs in Leipzig mit der Kamera.

Passage-Kinos, 21.03. 18:30 (Sondervorführung an Bachs 339. Geburtstag)
 

Leben in Paunsdorf
D 2023, Dok, R: Hesam Yousefi, 30 min

Fünf Personen sprechen über ihre Lebensgeschichten und über Paunsdorf. Sie erzählen, was sie mit dem Stadtteil verbindet, was sie bewegt und inwieweit sie das Leben im Stadtteil beeinflusst.

Bibliothek Paunsdorf, 22.03. 16:00 (Internationale Wochen gegen Rassismus Leipzig)


For the Time Being
D 2023, Dok, R: Nele Dehnenkamp, 94 min

Seit Jahren versucht Michelle, die Unschuld ihres inhaftierten Mannes zu beweisen. Wegen vorsätzlicher Tötung wurde er 1998 zu 22 Jahren bis lebenslänglich verurteilt. Nun sind neue Dokumente aufgetaucht, die Michelles Bemühungen um die Freilassung ihres Mannes befeuern und ihr neue Hoffnung geben.

Passage-Kinos, 17.03. 13:00 


Ernte teilen
D 2022, Dok, R: Philipp Petruch, 82 min

Anders ackern für die Zukunft: Visionen in der Landwirtschaft.

Cineding, 21.03. 19:00 (mit Gespräch, OmU)

 

 


 


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