Bücher und Katzen passen aufgrund ihres hohen Gemütlichkeitsfaktors gut zusammen, am allerbesten natürlich auf einer Couch. Eine Katze hat der neue Buchladen im Leipziger Osten trotz seines Namens zwar nicht zu bieten – auch keine Couch –, aber gemütlich ist er durchaus. Dafür sorgen die gut gefüllten Bücherregale, die hier an jeder Wand stehen. Der urige Ledersessel neben der Tür und eine alte Leselampe tun ihr Übriges. »Die Lampe ist von meiner Oma«, sagt Marcia Benecke. Die 29-Jährige ist die Inhaberin der »Bücherkatze«, die Mitte April auf dem Täubchenweg eröffnet hat.
Selbst eine leidenschaftliche junge Leserin, möchte Benecke mit ihrer Buchhandlung vor allem Menschen zwischen 20 und 35 Jahren, mit und ohne Kinder, ansprechen. So beinhaltet das Sortiment neben Büchern für Erwachsene auch eine umfangreiche Auswahl an Literatur für Kinder und Jugendliche. Ein Regal mit Fantasy-Lektüre bildet den Übergang zu Krimis und Romanen, darunter zwei Fächer mit englischsprachigen Werken. »Fantasy mochte ich schon immer«, sagt Benecke. Überhaupt lässt sie sich bei der Auswahl von dem leiten, was sie selbst gut findet. Glücklicherweise deckt das ein breites Spektrum ab: So kann man sich im Non-Fiction-Bereich mit Gedrucktem zu Kochen, Natur und Garten, Mentaler Gesundheit, Hobby, Politik, Feminismus, Geschichte und Regionalem versorgen. Darunter jeweils einige Klassiker und Bestseller, aber auch Neuerscheinungen, die man nicht in jeder Buchhandlung findet.
Ein weiteres Regal ist Pen-and-Paper-Rollenspielen vorbehalten, Regelwerke und Bücher zu Spielsystemen stehen hier. Benecke leitet in ihrer Freizeit Spielrunden an und geht ihrer Passion nun auch im Laden nach: An jedem letzten Samstagnachmittag im Monat können sich Interessierte dort zum Spielen treffen, das System wechselt jedes Mal.
Obwohl die Ratzeburgerin ihren Laden erst seit wenigen Wochen besitzt, hat sie schon einige Jahre Berufserfahrung in der Branche gesammelt. Während sie ihren Germanistik-Master in Rostock machte, arbeitete sie nebenher in einer Buchhandlung, später als Antiquarin in Löbnitz. Zuletzt war sie bei der Tauchaer Buchhandlung angestellt, beschloss aber nach einem Inhaberwechsel, sich selbstständig zu machen.
»Eigentlich wollte ich immer einen Verlag haben«, sagt Benecke. Doch die Arbeit im Buchhandel machte ihr unerwartet großen Spaß, und so schwenkte sie vom Traum eines eigenen Verlags zu dem eines eigenen Buchladens um. Im Leipziger Osten fand sie eine literarische Lücke vor – neben der Buchhandlung in Taucha gibt es nur noch eine in Stötteritz und eine in Paunsdorf. »Es hat mich immer genervt, dass ich für Bücher extra in die Innenstadt fahren musste.« Jetzt ist sie es selbst, die diese Lücke schließt.
> Bücherkatze im Täubchenweg 83, 04317 Leipzig, Tel. 65 83 85 60, Di–Fr 11–18, Sa 11–14 Uhr, www.buecherkatze-leipzig.de
> Pen-and-Paper-Spiel: jeden letzten Samstag des Monats 15–20 Uhr, Anmeldung unter mail@buecherkatze-leipzig.de