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Stadtleben

»Je mehr Spenden zusammenkommen, desto weiter laufen wir«

Die Gründer von »4eachother« Julian Eichberger und Manuel Hillenmeyer stellen sich einem Ultramarathon -  für einen Schulbau in Uganda

  »Je mehr Spenden zusammenkommen, desto weiter laufen wir« | Die Gründer von »4eachother« Julian Eichberger und Manuel Hillenmeyer stellen sich einem Ultramarathon -  für einen Schulbau in Uganda  Foto: Privat

Vor zwei Jahren haben die Studenten Julian Eichberger und Manuel Hillenmeyer einen gemeinnützigen Online-Shop namens »4eachother« gegründet. Die Einnahmen der verkauften Kleidung sollen vollständig an die Organisation »Vier Steine für Afrika« gehen und somit einen Schulbau in Uganda finanzieren. Einen Teil der Einnahmen spendete »4eachother« bereits an die Organisation. Aber Eichberger und Hillenmeyer suchen auch weitere Wege, um Spenden zu sammeln: Am 17. August reisen die beiden Grundschulfreunde für einen 100-km-Lauf extra aus Würzburg und Stuttgart nach Leipzig an. Sie möchten ihn als Spendenlauf nutzen: Pro gespendeten 100 Euro wollen sie einen Kilometer laufen.
 

kreuzer: Wie kamen Sie auf die Idee, den Aufbau einer Schule in Uganda zu finanzieren?

Hillenmeyer: Nach dem Abi haben wir in Australien und Neuseeland zusammen eine Auslandsreise gemacht. Da kam zum ersten Mal die Idee auf, ein Sozialprojekt zu starten. Das hing mit dem Buch »The Promise of a Pencil« von Adam Braun zusammen. Er ist auch der Gründer von der Organisation »Pencils of Promise«, die weltweit über 500 Schulen gebaut hat. Daher kam die Idee, dass man auch etwas in die Richtung machen könnte.

Eichberger: Wir sind dann später auf eine lokale Organisation bei uns in der Gegend gestoßen, »Vier Steine für Afrika«. Die haben auch schon 17 Schulen in Uganda und Tansania gebaut. Mit denen waren wir dann im Gespräch und haben uns entschieden, das mit denen zusammen zu machen.

kreuzer: Warum finden Sie dieses Projekt so wichtig?

Eichberger: Man kennt ja so den Grundgedanken, aber das hat das Buch nochmal verschärft. Bildung ist der Grundstein für Unabhängigkeit, für ein selbstständiges Leben, auch für die Rechte der Frauen. Das bietet Chancen und Möglichkeiten. Die Bildung ist eben in manchen Ländern teilweise nicht geboten. Wir sind überzeugt, dass es mehr Sinn ergibt, die Ursache anzupacken, als eine Art Soforthilfe zu leisten, zum Beispiel durch eine Spende. Aber eine Schule baut etwas für mehrere Generationen auf und bietet so einen Grundstein für das Leben von jungen Schüler:innen. Darin sehen wir nachhaltig mehr Sinn und Nutzen.

kreuzer: Warum wählen Sie jetzt gerade das Laufen als Engagement? Sind Sie privat auch begeisterte Läufer?

Eichberger: Eigentlich nicht (lacht). Wir kommen beide aus dem Fußball. Vor zwei Jahren haben wir uns relativ spontan als Schnapsidee für einen Marathon angemeldet. Der ging dann noch ohne allzu viel Vorbereitung. Letztes Jahr wollten wir das dann überbieten und haben uns für einen Ultramarathon angemeldet. Wir haben da auch die Community auf Instagram mitgenommen und haben viel positive Resonanz erhalten. Auch ein paar Spenden sind dadurch eingegangen. Der nächste logische Schritt war dann der 100-km-Lauf.

Hillenmeyer: Ja, diesmal wollten wir das noch mehr auf die Spendenaktion auslegen. Je mehr Spenden zusammenkommen, desto weiter laufen wir. Mit dem Ziel, 10.000 € zu sammeln und dann die maximale Distanz an 100 Kilometern zu laufen. Ob diese Summe dann zusammenkommt oder nicht, sei mal dahingestellt. Die Spendenaktion läuft aber bisher ganz gut. (bisher sind fast 2000 Euro gespendet worden, Stand 6. August, 15 Uhr, Anm. d. Red.) Vielleicht gehen wir dann einfach ein bisschen in Vorleistung und laufen schon mal die 100 Kilometer und hoffen, dass danach die 10.000 € voll werden.

kreuzer: Ist es schwierig, Leute zu erreichen und mitzunehmen?

Hillenmeyer: Es ist auf jeden Fall eine Riesenherausforderung. Wir versuchen das mit Social Media, hauptsächlich mit Instagram, und bespielen auch noch Tiktok nebenher. Da versuchen wir, Videos zu drehen, Storys zu posten, alles mit Bezug zum Lauf, mit ein bisschen Unterhaltungscontent. Das ist mühsam und zeitaufwendig. Ja, es ist ein langsames Wachstum an Followern zu sehen. Aber eben langsam. Am Anfang haben wir es uns viel einfacher vorgestellt. Plump gesagt dachten wir: jeder Scheiß geht viral auf Tiktok und Instagram. Da muss etwas für einen guten Zweck doch viel schneller mehr Anklang finden. Das hat sich dann eben doch nicht als ganz so einfach herausgestellt. Aber wir sehen da immer noch großes Potenzial.


> Am 17. August findet der 100-km-Lauf in Leipzig statt, organisiert von »Laufclub Auensee Leipzig«.

> Anmelden zum Lauf können Sie sich hier: https://baer-service.de/veranstaltung/HKL

> Link zur Website von »4eachother«: https://4-each-other.com/

> Link zur Website von »Vier Steine für Afrika«: https://www.viersteinefuerafrika.de/

> Spenden-Link zum 100-km-Lauf: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/47076-ultramarathon-fuer-schulbau-10-000-100km?utm_campaign=user_share&utm_medium=fepp_sticky&utm_source=Link

 

 

 


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