Seit zwei Jahren findet sich eine Gedenktafel an der Kamenzer Straße 10/12, die an die Geschichte des Ortes als KZ-Außenlager von Buchenwald erinnert. Tausende Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mussten für ein Rüstungsunternehmen – die HASAG – schuften.
Als das Landesamt für Denkmalpflege 2020 ablehnte, die Bauten als Kulturdenkmale anzuerkennen, argumentierte die Behörde vor allem damit, dass zu viele Umbauten nach 1945 erfolgt seien. Eine Besichtigung der Immobilie im Inneren fand damals nicht statt. Allein das Studium der Akten brachte die Entscheidung (siehe kreuzer 4/2021, 1/2022). Die Änderung des Status kann nur ein bauhistorisches Gutachten herbeiführen, damit das Landesamt eine erneute Prüfung durchführt.
Auf die Frage des kreuzer, wie aktuell der Stand der Dinge ist, antwortete das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege: »Das benannte Gutachten seitens der Stadt ist in Vorbereitung.« Das heißt: Dem Stadtrat soll – ohne Nennung eines konkreten zeitlichen Rahmens – »ein entsprechender Beschlussvorschlag zur Erstellung des Gutachtens vorgelegt werden.« Wenn dieser dem zustimmt, »kann eine Ausschreibung der Leistung und Auftragsvergabe erfolgen. Daraufhin ist das Gutachten zu stellen und dem Landesamt für Denkmalpflege zur erneuten Überprüfung zu übermitteln. Wie lange der beschriebene Prozess bis zu einer abschließenden Entscheidung des Landesamtes dauert, kann derzeit nicht abgesehen werden.«