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Stadtleben

»Weiterhin Präsenz zeigen und die Interessen der queeren Community sichtbar machen«

Der queere Sportverein Rosalöwen wird 30 Jahre alt

  »Weiterhin Präsenz zeigen und die Interessen der queeren Community sichtbar machen« | Der queere Sportverein Rosalöwen wird 30 Jahre alt  Foto: Die Rosalöwen beim Sommergrillen/Rosalöwen e.V.

Durch eine Kontaktanzeige im kreuzer wurde 1994 die erste schwule Sportgruppe Ostdeutschlands gegründet, ein Jahr später folgte daraus die offizielle Gründung des Vereins Rosalöwen. Zum 30-jährigen Jubiläum erzählt der Vorsitzende Björn Urbanek, warum es immer noch einen queeren Sportverein braucht und wie der runde Geburtstag gefeiert wird.

Der Verein Rosalöwen hat sich vor 30 Jahren über eine Kleinanzeige im kreuzer gefunden. Was war damals der Grund für die Vereinsgründung?

Ich war damals zwar nicht dabei und kann nur aus Berichten sprechen. Aber Anfang der Neunziger war die Gesellschaft noch nicht ganz so offen wie sie es heute gegenüber queeren Menschen ist. Es gab den Wunsch, für die queere Community auch im Alltag zusammen zu kommen, um Sport zu machen und einen Ort zum Austauschen zu haben.

Wie ist es heute? Warum braucht es immer noch einen solchen Ort?

Es besteht tatsächlich immer noch eine Notwendigkeit für einen queeren Sportverein, einfach, um einen Safe Space für die Community zu haben. Bei uns können die Mitglieder ganz unbeschwert gemeinsam Sport machen, ohne diskriminiert zu werden. Darauf liegt der Fokus, aber der Verein lebt natürlich auch durch die Aktivitäten, die wir sonst in der Freizeit gemeinsam machen. Dazu gehört ein jährliches Sportwochenende, ein gemeinsamer Bummel über den Weihnachtsmarkt, Grillen oder auch die Teilnahme am CSD in Leipzig.

Was bedeutet es für den Verein, nun seinen 30-jährigen Geburtstag zu feiern?

Es ist für uns natürlich eine Bestätigung, dass der Verein sich zu einer festen Größe in Leipzig entwickelt hat und nachgefragt wird. Das zeigt sich auch daran, dass sich die Mitgliedszahl kontinuierlich erhöht hat. Im Moment sind wir knapp 150 Mitglieder und wir freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird.

Wie wird denn der große Geburtstag gefeiert?

Am Freitag gibt es eine queere Stadtführung und eine Weinwanderung an der Unstrut. Samstag wird es dann sportlich: es findet ein Badminton- und ein Volleyballturnier statt und am Abend eine große Geburtstagsfeier im Blauen Salon. Am Sonntag lassen wir das Wochenende dann zusammen mit unseren Gästen bei einem gemeinsamen Frühstück ausklingen.

Und wie soll es in Zukunft weitergehen?

Im Moment kann man bei uns Volleyball, Badminton und Schwimmen trainieren und wir versuchen, wieder das Laufen zu etablieren. Wir sind dabei kontinuierlich auf der Suche nach weiteren Sportstätten, um unser Angebot zu verbessern. Außerdem wollen wir weiterhin Präsenz zeigen und die Interessen der queeren Community sichtbar machen. Gerade in der derzeitigen politischen Lage ist das wichtig, wenn man sich die Vorfälle beim CSD in Bautzen anschaut oder auch die geplante Gegendemonstration beim CSD in Leipzig. Glücklicherweise bekommen wir das in der täglichen Vereinsarbeit nicht zu spüren, aber natürlich merken auch wir, dass in der Öffentlichkeit von einigen Gruppen wieder laut anders und intolerant über queere Themen gesprochen wird. Deshalb ist es für uns wichtig, mit dem Verein für die Community, den Sport und für ein gemeinsames Miteinander einzustehen.

 

> Mehr Infos auf Rosaloewen.de


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1 Kommentar(e)

Moritz 03.10.2024 | um 12:36 Uhr

Macht weiter so! Eine vielfältige und tolerante Gesellschaft ist das beste was uns passieren kann und sie muss weiterhin jeden Tag von neuen erkämpft werden. Danke an den Rosalöwen.