Eine erst kürzlich in der Musikbibliothek der Städtischen Bibliotheken Leipzig entdeckte Serenade in C-Dur wird Wolfgang Amadeus Mozart zugeschrieben. Als KV 648 wird die »Ganz kleine Nachtmusik« jetzt in Mozarts Werkliste, dem Köchelverzeichnis, geführt und ist nun auch gedruckt, als Urtextausgabe bei Edition Peters erschienen. Das Werk stammt laut Forschenden der Stiftung Mozarteum in Salzburg mit hoher Wahrscheinlichkeit von Mozart. Im späten 18. Jahrhundert kopiert, stammt es vermutlich aus Mozarts Jugendzeit und wird auf die Jahre zwischen 1766 und 1769 datiert. Mozarts Schwester hatte höchstwahrscheinlich zu dieser Komposition 1800 dem Verlag Breitkopf & Härtel nach Leipzig geschrieben: »Auch habe ich eine ganz kleine Nachtmusik, bestehend in 2 Violin und Basso. Da es aber eine sehr simple Composition, die er in sehr frühen Jahren gemacht hat, so getraute ich mir nicht, solche zu schicken, da sie mir zu unbedeutend schien.«
Das Werk besteht aus sieben kurzen Sätzen für zwei Violinen und Bass im spielerisch, eleganten Charakter. Trotz der Kürze des Stückes von nur etwa zwölf Minuten beinhaltet es eine große musikalische Vielfalt.
Edition Peters bietet diese Neuentdeckung als aufwendig rekonstruierte Urtextausgabe mit Partitur, Einzelstimmen, einem Vorwort zur historischen Einordnung und einem kritischen Kommentar an. Zur Feier der Veröffentlichung findet heute in Kooperation mit der Sächsischen Mozart-Gesellschaft und der Musikalienhandlung M. Oelsner eine Präsentation des Verlages in Leipzig statt. Neben Einblicken in die Entstehung der Urtextausgabe durch Christoph Koop von Edition Peters wird das Werk von Musikerinnen und Musikern der Sächsischen Mozart-Gesellschaft live aufgeführt – eine wunderbare Gelegenheit für Musikinteressierte, Mozarts bisher unbekanntes Jugendwerk zu erleben.
> Vorstellung der Mozart-Entdeckung, Buchpräsentation, 5.11. 18 Uhr, Musikalienhandlung M. Oelsner, Schillerstraße 5