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Kultur

Musikalisch

Die Kinostarts der Woche

  Musikalisch | Die Kinostarts der Woche  Foto: Filmstill »Monsieur Aznavour«/Antoine Agoudjian


Das 22. Neiße Filmfestival läuft! Im Dreiländereck Deutschland, Tschechien, Polen sind bis zum Sonntag über 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen. Bis zum 27. Mai wird in den 16 Spielstätten unter anderem in Zittau, Görlitz, im tschechischen Varnsdorf, Liberec und im polnischen Zgorzelec ein Querschnitt aus deutschen und osteuropäischen Produktionen geboten. Fokus des Festivals ist diesmal »Crossing Borders«. In Filmen, Lesungen, Ausstellungen widmet sich das Festival dem hochaktuellen und vielfältigen Narrativ der Grenze. Daneben bietet das Festivalprogramm historische Filmvorstellungen in 70-mm-Technik, Workshops, Konzerte und Partys.

»22. Neiße Filmfestival«, 20.–25.5., Oberlausitz, Tschechien, Polen

www.neissefilmfestival.de


Mit Einbruch der Dunkelheit ist ab Ende Mai im Clara-Zetkin-Park wieder das Rattern des Projektors zu hören. Mit kurzen Filmen von George Meliès und Buster Keaton geht es in die Frühzeit des Kinos, begleitet von Piano, Violine und Gesang. Mit Sergei Eisensteins »Panzerkreuzer Potemkin« und »Die Frauen von Rjasan« sind diesmal zwei sowjetische Klassiker zu erleben. Besonders unterhaltsam dürfte der Abend mit Kinoerzähler Ralph Turnheim werden, der »Tarzan« (1918) seine Stimme leihen wird.

»Stummfilmtage auf der Warze«: 27.5. bis 3.6., Clara-Zetkin-Park

>www.wanderkino.de


Film der Woche: Charles Aznavour gilt bis heute als das Musterbeispiel eines französischen Chansonniers. Darüber hinaus hat er als Schauspieler in zahlreichen Filmen mitgewirkt. Doch der Beginn seiner Karriere war mühsam, wie das Biopic »Monsieur Aznavour« nun eindrucksvoll zeigt. Als Kind armenischer Einwanderer wächst er in Frankreich in der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts auf, wo er immer wieder mit Rassismus und Ausgrenzung zu kämpfen hat. Erst als Edith Piaf auf den Mann mit der Reibeisenstimme aufmerksam wird, ändert sich sein Schicksal. Während der Film bis zu diesem Punkt stringent die Lebensgeschichte des Sängers erzählt, lässt die zweite Stunde sein Leben fast im Schnelldurchlauf vorbeiziehen. Seine Ehefrauen, Kinder und Weggefährten finden in der gesamten Erzählung nur am Rande statt. Auch das Bild, das von dem Sänger im Film gezeichnet wird, bleibt oberflächlich und geht über seinen eisernen Willen, berühmt zu werden, kaum hinaus. Die Chansons sollen einen emotionalen Gegenpart dazu bilden, was aber leider nicht immer funktioniert. Deutlich wird trotzdem, welchen Einfluss Charles Aznavour mit seiner Musik auf eine ganze Generation hatte. Auch in der neueren Popmusik lässt sie sich noch wiederfinden. Als kleine Verneigung vor diesem Einfluss, bekommt der Song »What’s the Difference« von Dr. Dre und Eminem einen überraschend gelungenen Gastauftritt. HANNE BIERMANN

»Monsieur Aznavour«: ab 22.5., Passage-Kinos


Weitere Filmtermine der Woche

Filmriss Filmquiz

Wie alt war Christian Bale, als er vor der Kamera von Steven Spielberg stand? Welche Farbe hat Freddy Kruegers Pulli? In wie vielen Marvel-Filmen stand Robert Downey Jr. als Tony Stark vor der Kamera? Egal ob Popcorn oder Arthouse – André Thätz und kreuzer-Redakteur Lars Tunçay quizzen sich mit euch durch die Filmgeschichte. Als Lohn gibt’s feine Preise. Heute zum letzten Mal vor der Sommerpause!

Moritzbastei, 28.05. 20:00


All eure Gesichter
F 2023, R: Jeanne Herry, D: Adèle Exarchopoulos, Leïla Bekhti, Dali Benssalah, 118 min

Französisches Drama, in dem Opfer erneut auf ihre Täter treffen − im Rahmen eines 2014 eingeführten Wiedergutmachungsverfahrens.

Cinémathèque, 22.05. 19:30 (mit Diskussion, OmU)


Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache
D 2024, Dok, R: Sabine Herpich, 109 min

Porträt der Pionierin des lyrischen Elektro-Pop und ihrem kreativen Prozess.

Kinobar Prager Frühling, 22.05. 18:00 (mit Filmgespräch und anschließendem Konzert in Ilses Erika)


Der Graf
USA 1916, R: Charlie Chaplin, D: Charlie Chaplin, Eric Campbell, Edna Purviance, 24 min

Schneidergeselle Charlie verliert seinen Job, als er einem Kunden beim Bügeln ein Loch in die Hose brennt und landet auf einer Gesellschaft bei Fräulein Geldsack und einem falschen Grafen.

Neustädter Markt, 22.05. 21:30 (Wanderkino mit Live-Klavierbegleitung)


Die Körperfresser kommen 
USA 1978, R: Philip Kaufman, D: Donald Sutherland, Jeff Goldblum, Leonard Nimoy, 115 min

Ein außerirdischer Organismus entwickelt seelenlose Doppelgänger von Menschen und hat bereits Teile der Gesellschaft durch Kopien ausgetauscht. Remake des Horror-Klassikers »Die Dämonischen« von Don Siegel aus dem Jahr 1955.

Passage-Kinos, 22.05. 20:30 (OmU, Passagen Werke Alien Invasion)


Mulholland Drive 
USA 2001, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, 147 min

Ein typischer David-Lynch-Thriller: toll besetzt und gefilmt, hypnotisch, verschachtelt – und völlig rätselhaft bis zum Schluss.

Sommerkino auf der Feinkost, 27.05. 21:00 (In Memoriam David Lynch, OmU)


Spielerinnen
D 2024, Dok, R: Aysun Bademsoy, 86 min

Langzeitbeobachtung der ersten türkischen Frauenfußballmannschaft Europas, der BSC Agrispor in Berlin-Kreuzberg.

2 cl – Sommerkino auf Conne Island, 27.05. 21:30 (DOK Diversity Day)


Testimony
GB 1988, R: Tony Palmer, D: Ben Kingsley, Sherry Baines, Magdalen Asquith, 157 min

Biopic über den russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) und sein Leben unter Stalin.

Gewandhaus, 23.05. 21:30 (Schostakowitsch Festival)


Die Frauen von Ryazan
UDSSR 1927, R: Olga Preobraschenskaja, Iwan Prawow, D: Raissa Puschnaja, Georgi Bobynin, Emma Zjessarskaja, 68 min

Das Drama erzählt von der Rechtlosigkeit der Frauen im ländlichen Rjasan im vorrevolutionären Russland. Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wählen das arme Bauernmädchen Anna und die reiche Bauerstochter Wassilissa ihren zukünftigen Ehemann.

Warze im Clara-Zetkin-Park, 27.05. 21:30 (Stummfilmtage auf der Warze)


Die Reise zum Mond und andere phantastische Abenteuer − Zehn Kurzfilme von George Méliès
F 1902, R: George Méliès, 14 min

George Méliès' Kunstwerk aus der Frühzeit des Kinos, »Die Reise zum Mond«, und weitere seiner phantasievollen Kurzfilme. 

Warze im Clara-Zetkin-Park, 28.05. 21:30 (Stummfilmtage auf der Warze)


Unschlagbare Eier
USA 1926, R: Charles Bowers, 24 min

Charley entwickelt eine Maschine, die normale, zerbrechliche Eier in unzerbrechliche Gummieier verwandelt.

Warze im Clara-Zetkin-Park, 29.05. 21:30 (Stummfilmtage auf der Warze)


Shorts Attack: Cannes Shorts

Die besten Kurzfilme aus dem Wettbewerb des letztjährigen Cannes-Filmfestivals.

Schaubühne Lindenfels, 25.05. 20:15


The Prostitutes of Lyon Speak

Dokumentarfilm über die Prostituierten von Lyon, die am 3. Juni 1975 die Kirche von St. Nizier besetzten.

Cinémathèque, 27.05. 19:30 (mit Gespräch, OmeU, Zum Internationalen Hurentag)


Free CeCe!
USA 2018, Dok, R: Laverne Cox, Jac Gares

Dokumentarfilm über CeCe McDonald, die inhaftiert wurde, nachdem sie um ihr Leben kämpfte. Der Film zeigt die Gewalt, mit der farbige Transfrauen konfrontiert sind.

Ost-Passage-Theater, 30.05. 19:00 (mit Filmgespräch)


Fünf Tage − Fünf Nächte
RUS/DDR 1961, R: Lev Arnshtam, Heinz Thiel, Anatoli Golowanow, D: Nikolai Aparin, Annekathrin Bürger, Erich Franz

Nachkriegsdrama über die Rettung der Gemälde aus der Dresdener Gemäldegalerie »Alte Meister«.

Gewandhaus, 28.05. 22:30 (Schostakowitsch Festival)


I'm Not There
USA 2008, R: Todd Haynes, D: Christian Bale, Cate Blanchett, Richard Gere, 131 min

In Todd Haynes' ungewöhnlichem Biopic über Bob Dylan wird der Musiker von sechs Darstellern gespielt – Marcus Carl Franklin, Ben Wishaw, Christian Bale, Heath Ledger, Richard Gere und Cate Blanchett (!) – in verschiedenen Phasen seines Lebens bzw. seiner Persönlichkeit und unter unterschiedlichen Namen.

Schaubühne Lindenfels, 24.05. 18:00 (OmU)


Lost in Translation
USA/J 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray, Giovanni Ribisi, 97 min

In der oscargekrönten Tragikomödie von Sofia Coppola begegnen sich zwei einsame Seelen in Tokio und verbringen dort eine gemeinsame Woche. Ein wunderbares Beispiel für die Darstellung von Vereinsamung, voll zwischenmenschlicher Wärme. Charmante, fantastisch gespielte Tragikomödie. Oscar fürs Drehbuch.

Passage-Kinos, 29.05. 20:30 (OmU, Retrospektive Bill Murray)


Watermarks
IL/USA/A/F 2004, Dok, R: Yaron Zilberman, 77 min

65 Jahre, nachdem sie aus Österreich flohen, um den Nazis zu entkommen, kehrt eine Gruppe von Schwimmerinnen des jüdischen Schwimmclubs Hakoah Vienna nach Wien zurück.

Passage-Kinos, 28.05. 18:00 (Filmreihe Rückkehr 80 Jahre Kriegsende, mit Filmgespräch)


Yabadu – Niemals erwachsen
D 2025, Dok, R: Yvonne Pferrer, Jeremy Grube, 71 min

Jerry und Yve begeben sich in ihrem Wohnwagen für sechs Monate durch Südamerika, immer auf der Suche nach Yabadu, dem Buch der Hoffnung.

Cinestar, 22.05. 20:0525.05. 17:25


Music
D/F/SRB/GR 2023, R: Angela Schanelec, D: Aliocha Schneider, Agathe Bonitzer, Marisha Triantafyllidou, 108 min

Angelehnt an die Tragödie des Ödipus erzählt Regisseurin Angela Schanelec in ihrem neuen Film vom tragischen Schicksal einer Heranwachsenden.

Ost-Passage-Theater, 28.05. 20:00 (OmU)


Oslo-Stories-Trilogie 
N 2025, R: Dag Johan Haugerud, D: Ella Øverbye, Andrea Bræin Hovig, Jan Gunnar Røise,, 350 min

Liebe, Träume, Sehnsucht – Alle drei Teile der preisgekrönten Trilogie über unterschiedliche Lebens- und Liebeswege in Oslo.

Passage-Kinos, 25.05. 11:00 (OmU)


Out
NL 2024, R: Dennis Alink, D: Bas Keizer, Jefferson Yaw Frempong-Manson, Bram Agterbos, 91 min

Tom und Ajani, zwei junge queere Männer, kehren ihrem konservativen Heimatdorf den Rücken, um in Amsterdam ein neues Leben zu beginnen.

Passage-Kinos, 28.05. 20:30 (OmU, QueerBLICK)


Palermo flüstert
D/I 2001, R: Wolf Gaudlitz, D: Mimmo Cuticchio, Francesco Di Gangi, Donatella Febraro, 89 min

Ein vitales Porträt über die Mafia-Hauptstadt Palermo und seine Bewohnerinnen und Bewohner.

Schaubühne Lindenfels, 25.05. 18:00 (OmU, Retrospektive Wolf Gaudlitz)28.05. 21:15 (OmU, Retrospektive Wolf Gaudlitz)


Redaktion
UKR/D/SK/CZ 2024, R: Roman Bondarchuk, D: Dmytro Bahnenko, Zhanna Ozirna, Rymma Ziubina, 126 min

In der wilden Steppe der südlichen Ukraine ist der junge Naturforscher Yura auf der Suche nach einer Murmeltierart, die vom Aussterben bedroht ist. Doch statt die Tiere zu beobachten, wird er Zeuge eines schwerwiegenden Verbrechens an der Natur.

Cineding, 30.05. 19:00 (mit Filmgespräch, OmU)


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