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Stadtleben

… damit wir beben können

Ab nächster Woche ist die Karl-Liebknecht-Straße gesperrt – bis Oktober. Deshalb kehrt das Straßenfest Karlibeben zurück

  … damit wir beben können | Ab nächster Woche ist die Karl-Liebknecht-Straße gesperrt – bis Oktober. Deshalb kehrt das Straßenfest Karlibeben zurück  Foto: Carolin Schreier


»Wir wollen eine bunte Karli, eine laute Karli, ein Straßenfest von Leipzig für Leipzig«, sagt Carl Krötzsch. Krötzsch gehört zum Verein Karlibeben, der gemeinsam mit der IG Karli hinter der Organisation des Straßenfestes steht. Die IG Karli hatte es 2014 (auf diesem Jahr stammt auch das Bild des Artikels) ins Leben gerufen, als die Karl-Liebknecht-Straße wegen einer Baustelle zwischen Leuschnerplatz und Südplatz monatelang gesperrt war. Unter dem Motto »Die Karli bebt, die Karli lebt« wollten die ansässigen Geschäfte und Gastronomien zeigen, dass abgesehen von der Baustelle alles ganz normal weitergeht. Das Fest überdauerte die Bauarbeiten und fand regelmäßig bis 2018 statt. Nun gibt es neue Bauarbeiten: Zwischen 28. Juni und voraussichtlich Mitte Oktober wird die Karl-Liebknecht-Straße voll gesperrt sein, der Verkehr wird umgeleitet (die Straßenbahnen sollen bereits ab 28. September wieder regulär fahren). Hauseingänge, Läden und Lokale sind lediglich zu Fuß erreichbar. Betroffen ist dieses Mal der Bereich zwischen Körnerstraße und Kurt-Eisner-Straße.

Mit der neuen Baustelle kehrt auch das Karlibeben zurück, und zwar an einem Sonnabend im September – Carl Krötzsch will den Termin noch geheim halten. Er spricht von einer extended version. Die geht von mittags bis abends etwa um zehn. Auf einem Abschnitt von einem reichlichen Kilometer zwischen Paul-Gruner- und Hardenbergstraße soll es drei große Bühnen geben. Den größten Raum wird die südliche Bühne am Kantgymnasium bekommen, also am Heinrich-Schütz-Platz und am Alexis-Schumann-Platz. Dort wird Elektronisches zu hören sein, weiter nördlich am Südplatz Achtziger und noch weiter nördlich Indie und Instrumental. »So haben wir für verschiedene Altersgruppen etwas im Angebot«, sagt Krötzsch. Die Südplatzbühne bespielt zudem die Nato für fünfeinhalb Stunden in Eigenregie – das Programm im Saal des Kulturzentrums ruht bereits seit Mai bis Ende des Jahres, übrigens ebenfalls wegen einer Baustelle.

Zwischen den Bühnen sind Stände von Firmen, Vereinen und Institutionen geplant. Die ansässigen Adressen werden vor ihren Läden Programm anbieten: »Wir wollen die Läden nach draußen holen«, formuliert es Krötzsch. Auch die Verpflegung wird weitgehend von der Gastronomie vor Ort sichergestellt. Außerdem sind Künstlerinnen und Künstler angesprochen, sich mit Gestaltungsideen einzubringen. Neben Kunst und bunten Lichtern in den Bäumen geht es da auch um Mitmachangebote mit Holz, Farbe und eventuell Glas.

Finanziert wird die Veranstaltung über Sponsoring und Spenden, online ist eine Spendenseite eingerichtet: »Den einzelnen Spendenbetrag kann man als fiktives Ticket betrachten«, sagt Krötzsch. Das Organisationsteam ist ihm zufolge mit Anwohnerinnen und Anwohnern über das Straßenfest ins Gespräch gekommen. Dabei drückte sich überwiegend Vorfreude aus: »Die Stimmung dort ist recht gut.«

Bei den Bauarbeiten bis Herbst geht es um ein großes Paket, das Straßenbahn, Versorgungsleitungen und Kfz- wie Radverkehr betrifft: neue Bahngleise mit Rasen, Fahrleitungen und Bahnstrom, Erneuerung der mindestens hundert Jahre alten Wasserleitungen, Sanierung der Abwasserkanäle sowie Arbeiten am Strom-, Gas- und Fernwärmenetz, teilweise Erneuerung der Asphaltdecke, ein Radfahrstreifen über die Schenkendorfstraße stadteinwärts und ein erneuertes Blindenleitsystem.


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1 Kommentar(e)

Hanna 03.07.2025 | um 16:33 Uhr

ja, das stimmt, die Stimmung bezüglich des Karli-Bebens ist vei den Anwohnern gut, wir wohnen hier und warten quasi darauf!!!! Schade wenn es dass nur einmal geben wird, lieber 2-3 mal und dafür nur am Abend. Damals waren meine Kinder klein und fanden es super, jetzt sind es Teenies und sie freuen sich auch schon. Wir finden die Sperrung auch toll, endlich mal weniger Autoverkehr. Wir hoffen auch dass der Anfang der Kochstraße, also direkt am Südplatz, für den Autoverkehr gesperrt wird.