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Kultur

Klanglabor am Mühlteich

Das Labore-Festival lockt mit experimentierfreudiger Pop-Musik und familiärem Ambiente

  Klanglabor am Mühlteich | Das Labore-Festival lockt mit experimentierfreudiger Pop-Musik und familiärem Ambiente  Foto: Hugo Boutry sd3


»Labore«, das ist die Ablativform des lateinischen Wortes »labor« und kann etwa »Arbeit«, »Mühe«, »Anstrengung« oder auch »Leid« bedeuten. Mit all diesen Dingen möchte man auf einem Musik-Festival ja bekanntlich so wenig wie nur irgend möglich zu tun haben, daher dürfte beim Labore-Festival – in Eigenschreibweise mit Sternchen vorm a – eine andere Lesart des Namens naheliegender sein – nämlich die des Labors. Als Experimentierraum, Spielwiese und Klanglabor für »untergrundige« und genreübergreifende Pop-, Rock- und Elektro-Musik geht das Festival am Mühlteich im vogtländischen Hauptmannsgrün dieses Jahr in die 23. Runde. Wer also im August noch ein Indie-Festival in nicht allzu weiter Ferne besuchen möchte, für die oder den könnte das familiäre Flair des Labore eine Option sein. Auf Pop-Schwergewichte wie Nina Chuba, Deichkind oder Bilderbuch muss man dort zwar verzichten, Liebhaberinnen und Liebhaber experimentierfreudiger Pop-Musik abseits des Mainstreams dürften allerdings auf ihre Kosten kommen.

Das Line-up gibt sich zwischen elektronischen und gitarrenlastigen Acts musikalisch vielseitig und legt besonderes Augenmerk auf vielversprechende Bands und Artists aus der Region. Aus Leipzig reist etwa das verspielt-melancholische Synth-Pop-Projekt Superpositivity an, ebenso die Band Almost Twins mit träumerischem Folk-Pop. Mit Masha Qrella konnte das Festival darüber hinaus eine der aktuell spannendsten deutschsprachigen (aber häufig englisch singenden) Indie-Künstlerinnen für sich gewinnen. Aber auch international ist das Line-up dieses Jahr so breit aufgestellt wie selten zuvor – etwa mit der experimentellen belgischen Industrial-Formation Why the Eye?, die mit selbst gebastelten Instrumenten und Masken auftritt, oder der nigerianischen Band Etran de L’Aïr, die westliche Blues- und Rock-Elemente mit Einflüssen traditioneller Tuareg-Musik verbindet. Das Rahmenprogramm bietet interaktive Klanginstallationen, einen Kids-Space und kreuzer-Kolumnistin Juliane Streich mit ihren beiden »These Girls«-Büchern über Frauen im Pop (dritter Band ist grad in Arbeit). 

> 1.–3.8., Mühlteichgelände, 08468 Hauptmannsgrün, www.borwaerk.org


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