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Kultur

»Wir wollen trotzdem ordentlich feiern«

Der Verein Kino-Datsche feiert zehn Jahre DIY-Filmemachen

  »Wir wollen trotzdem ordentlich feiern« | Der Verein Kino-Datsche feiert zehn Jahre DIY-Filmemachen  Foto: Christian Richter

Mit begrenzten Ressourcen und wenig Zeit Kurzfilme schreiben, produzieren, zeigen und diskutieren – das nennt sich »Kinokabaret«. Wir haben mit Judith Meister, Samuli Salonen und Matilda Nitzling von der Kino-Datsche gesprochen, die seit zehn Jahren so ein Kinokabaret veranstaltet.

Was genau macht die Kino-Datsche?

JUDITH MEISTER: Wir sind ein Netzwerk für Filmbegeisterte, um im DIY-Stil Filme zu machen. Unabhängig von aufwendigen Förderanträgen, einfach mit den Ressourcen, die man hat. Es geht vor allem um Austausch und darum, gemeinsam zu lernen – wir sehen uns auch als Nachwuchsförderung. Zu uns kommen Leute, die schon in der Filmbranche arbeiten, aber auch totale Neulinge. Beim »Kinokabaret« produzieren wir dann einmal im Jahr in drei Tagen Kurzfilme, die am Ende in einem öffentlichen Screening gezeigt werden.

Wie hat sich das Projekt in den letzten zehn Jahren entwickelt?

SAMULI SALONEN: Der Kern ist noch gleich: dass alle zusammenkommen, die Bock haben. Wir haben aber gelernt, dass wir nicht die Kapazitäten haben, jeden Monat eine Veranstaltung zu machen. Und wir können auch nicht die ganze Stadt bespielen. Aber wir haben seit mehreren Jahren ganz tolle Kooperationen mit dem Westbahnhof, der HP7 und dem Hitness Club.

Was ist zum Jubiläum geplant?

MATILDA NITZLING: Erst mal ein »normales« Kinokabaret, wie jedes Jahr, aber wir haben auch was Besonderes geplant. Wir machen stumme Kurzfilme, die dann beim Screening live von Foley-Künstlern und Musikern, vielleicht auch von Schauspielern vertont werden. Und einen extra Workshoptag gibt es auch noch.

Wie betroffen ist der Verein von den Kürzungen im Kulturhaushalt?

JUDITH MEISTER: Bisher haben wir immer alles ehrenamtlich gemacht, mit Support von lokalen Unternehmen und einer ganz kleinen Teilnahmegebühr, damit wir am Ende bei null rauskommen. Für unsere Jubiläumsveranstaltung wurde uns Projektförderung durch das Kulturamt bewilligt. Wie viele andere Akteure der freien Szene sind wir aber in der schwierigen Lage, dass die Mittel wegen der Haushaltssperre derzeit nicht freigegeben werden. Verschieben können wir auch nicht mehr, einige Teilnehmer haben schon ihre Reise gebucht. Wir versuchen jetzt, das Ganze mit Crowdfunding zu finanzieren. Wir werden den Geburtstag ein bisschen kleiner machen, aber wir wollen trotzdem ordentlich feiern, was wir in den letzten zehn Jahren aufgebaut haben.


> 10. Kinokabaret der Kino-Datsche: 20.–27.8., www.kinodatsche.net, Instagram: @kinodatsche


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