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Kultur

Volle Woche

Die Kinostarts der Woche

  Volle Woche | Die Kinostarts der Woche  Foto: X Verleih

Es geht wieder los! Das Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm öffnet den Vorhang für eine randvolle Woche Programm. In seiner 68. Auflage widmet das Festival seine Retrospektive »Un-American Activities« (24.10.–8.11. im Luru-Kino in der Spinnerei), die Hommage wiederum ist dem Animationsstudio Punto y Raya und der US-amerikanischen Dokumentarfilmerin Lee Anne Schmitt gewidmet. Das komplette Programm gibt es auf www.dok-leipzig.de und der kreuzer begleitet die Festivalwoche wie in jedem Jahr mit dem DokBlog unter dokblog.kreuzeronline.de

»68. Dok Leipzig«: 27.10.–2.11., u.a. Passage-Kinos, Cinestar, Cinémathèque, Schaubühne Lindenfels,Luru-Kino in der Spinnerei

Kafka Verfilmungen liegen im Trend. Allein letztes Jahr widmeten sich eine ganze Serie, sowie der Kinofilm »Die Herrlichkeit des Lebens« dem Ausnahmeschriftsteller. Nun also »Franz K.«, der gerade erst beim Toronto International Film Festival (TIFF) Premiere feierte. So viel gleich vorweg: für einen Erstkontakt mit Kafka ist der Film eher weniger geeignet. Regisseurin Agnieszka Holland arbeitet voraussetzungsreich. Immer wieder springt sie durch Kafkas Leben. Setzt gewagte Schnitte, nicht nur in der Biografie des Schriftstellers, sondern weit darüber hinaus. Kafka – das sind bei Holland der Autor, seine Texte, aber auch der Nachruhm. Seine Familie. Die inzwischen legendäre Geschichte, wie Kafkas Freund Max Brod seine Schriften aus dem von Nazis besetzten Prag schmuggelte. »Franz K.« mischt Spielfilmszenen mit dokumentarischen Aufnahmen von heute. Etwa aus dem Inneren des Kafka-Museums. Mitunter wenden sich Figuren direkt an das Publikum. Erklären ihre Perspektive auf den Freund, den Ehemann, den Sohn. Auch dessen Texte werden bebildert. Manchmal in besonders drastischen Details. Das Ganze ist ein gewaltiges Unterfangen und letztlich bleibt es vieles schuldig. Zu hastig sind die biografischen Szenen inszeniert. Zu überladen wirkt der zeitliche Rahmen. Immerhin die Schauspieler überzeugen. Im Zentrum Idan Weiss als ein bleicher, hochsensibler Kafka und Peter Kurth als sein jähzorniger, verständnisloser Vater. JOSEF BRAUN

»Franz K.«: ab 23.10., Passage-Kinos, Regina-Palast


Buenos Aires, 1956. Unter dem Namen Gregor lebt Josef Mengele, der ehemalige KZ-Arzt von Auschwitz, im Exil. Unterstützt durch ein Netzwerk aus Sympathisanten und finanziert von seiner Familie, gelingt es ihm über Jahre hinweg, der internationalen Justiz zu entkommen. Der Film folgt Mengeles Fluchtweg von Argentinien über Paraguay bis nach Brasilien, wo er zuletzt unter falscher Identität in São Paulo lebt. Er ist gealtert, einsam, krank. Als ihn sein erwachsener Sohn Rolf aufspürt, kommt es zu einem letzten, stummen Aufeinandertreffen zwischen den Generationen.

»Das Verschwinden des Josef Mengele«: ab 23.10., Passage-Kinos, Regina-Palast


Der Oscar-prämierte Regisseur Guillermo del Toro liefert seine Interpretation von Mary Shelleys klassischer Erzählung eines brillanten, aber egoistischen Wissenschaftlers, der in einem monströsen Experiment eine Kreatur zum Leben erweckt, was letztendlich zum Untergang sowohl des Schöpfers als auch seiner tragischen Schöpfung führt.

»Frankenstein«: ab 23.10., Passage-Kinos, Regina-Palast


Weitere Filmtermine der Woche

DOK-Retrospektive 2025: Un-American Activities

Das Dok Leipzig beginnt in diesem Jahr bereits eine Woche früher und im Luru. Unter dem Titel »Un-American Activities. Filme des ›anderen Amerika‹ auf der Leipziger Dokumentarfilmwoche 1962–1989« nimmt sich die Retrospektive in diesem Jahr einem bisher wenig beleuchteten Kapitel der Festivalgeschichte an: US-amerikanische Filme – nach damaliger Sichtweise Filme aus dem Kernland des »Klassenfeindes« –, die in Leipzig zu DDR-Zeiten gezeigt, diskutiert und ausgezeichnet wurden. Eröffnet wird die Reihe am 24.10. 19 Uhr mit »In the Year of the Pig«, einem Dokumentarfilm über die Wurzeln des Vietnamkrieges.

Luru-Kino in der Spinnerei, 24.10.–8.11.


Paternal Leave – Drei Tage Meer
D/I 2025, R: Alissa Jung, D: Juli Grabenhenrich, Luca Marinelli, Arturo Gabbriellini, 113 min

Die 15-jährige Leo reist auf eigene Faust nach Italien, um ihren Vater zu finden, den sie nie kennenlernte. Einfühlsam erzählte Annäherung von Vater und Tochter an der winterlichen Mittelmeerküste.

Passage-Kinos, 23.10. 19:00 (OmU, Preview mit Regiegespräch)

Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir
D 2008, Dok, R: Christoph Schlingensief, 91 min

In seinem Fluxus-Oratorium widmet sich Schlingensief zum ersten Mal seiner im gleichen Jahr diagnostizierten Krebserkrankung.

Cinémathèque, 24.10. 15:00 (mit Einführung)


Berlin. Die Sinfonie der Großstadt
D 1927, Dok, R: Walter Ruttmann, 65 min

24 Stunden im Leben der Metropole Berlin im Jahr 1927. Wegweisender Klassiker des Dokumentarfilms.

Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig, 24.10. 19:30 (Kinoorgel Live! Stumm-Film-Zeit im Grassi, mit Tobias Rank)


Police Story
HKG 1985, R: Jackie Chan, D: Jackie Chan, Brigitte Lin Ching-hsia, Bill Tung, 100 min

In dieser legendären Actionkomödie inszenierte Jackie Chan sich selbst in der Rolle eines Polizisten, der die Rache eines Gangsterbosses zu spüren bekommt, der ihn jagen lässt, als ein Gerichtsprozess gegen ihn platzt.

Cineplex, 24.10. 22:45


In the Year of the Pig
USA 1968, Dok, R: Emile de Antonio, 104 min

Der Dokumentarfilm über die Wurzeln des Vietnamkrieges eröffnet die Retrospektive des diesjährigen Dok Leipzig im Luru.

Luru-Kino in der Spinnerei, 24.10. 19:00 (Eröffnung der DOK-Retrospektive 2025: Un-American Activities)


20 Jahre Horns Erben − Bier, Schweiß und Träume − der Film

Dokumentarfilm zum 20. Geburtstag von Leipzigs Kultkneipe.

Horns Erben, 25.10. 20:00


ParaNorman
USA 2012, R: Sam Fell, Chris Butler, 87 min

Norman spricht mit den Toten und gilt bei seinen ungläubigen Mitschülern deshalb als irrer Außenseiter. Das ändert sich jedoch, als seine Heimatstadt vom Fluch einer Hexe getroffen wird. Die schwarzhumorige Horrorkomödie wurde im Stop-Motion-Animationsverfahren gefilmt.

Cinestar, 25.10. 16:45


The Kingdom
F 2024, R: Julien Colonna Mit: Ghjuvanna Benedetti, Saveriu Santucci, Anthony Morganti, 112 Min.

Korsika, 1995. Lesia erlebt ihren ersten Sommer als Teenager. Doch sie ist anders als die anderen: Denn sie ist die Tochter eines bekannten, untergetauchten Mafiabosses. Nach einem Autobomben-Anschlag ist der Clan alarmiert.

Cineplex Sa. 22:45


Shorts Attack: Familienkoller

Die liebe Familie als Erlebnispark, in dem es rundgeht. 9 Filme in 85 Minuten.

Schaubühne Lindenfels, 26.10. 18:00


Einmal und nie wieder
D 2025, Dok, R: Johannes Hör, 87 min

Marianne Wilke überlebte den Holocaust nur knapp. Seitdem war sie ihr Leben lang aktiv für eine bessere Welt. Ein antifaschistischer Lehrfilm.

Kinobar Prager Frühling, 26.10. 16:00 (Film und Gespräch)


Wo/Men
D 2024, Dok, R: Kristine Nrecaj, Birthe Templin, 87 min

Sechs Burrneshas, die sich aus unterschiedlichen Gründen entschlossen haben, die soziale Rolle von Männern zu übernehmen.

Kinobar Prager Frühling, 26.10. 18:15 (Intersex Awareness Tag)


Depeche Mode: M
GB/MEC 2025, Dok, R: Fernando Frias, 95 min

Die Doku vereint Aufnahmen der drei »Memento Mori«-Tour-Konzerte der legendären Band in Mexiko-Stadt und Archivmaterial.

Regina-Palast, 25.–30.10. 19:00 (OmU), 30./31.10. 16:30 (OmU)
Schauburg, 28.10. 19:45 (OmU)
Cinestar, 28.–30.10. 20:15 (OmU), 29./30.10. 17:15 (OmU)


Des Teufels Bad
A/D 2024, R: Severin Fiala, Veronika Franz, D: Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter, 121 min

Das verstörende, aber auch etwas langatmig erzählte Sittengemälde skizziert das Leben einer in die Depression driftenden jungen Frau Mitte des 18. Jahrhunderts in Oberösterreich.

Luru-Kino in der Spinnerei, 29.10. 19:00


Ich seh Ich seh
A 2014, R: Veronika Franz, Severin Fiala, D: Susanne Wuest, Lukas Schwarz, Elias Schwarz, 100 min

Als eine TV-Moderatorin nach einer Schönheits-Operation zurück nach Hause kommt, verstört sie ihre Zwillingssöhne nicht nur durch ein komplett bandagiertes Gesicht, sondern auch durch ungewohnt strenges Handeln. Allmählich keimt bei den Brüdern der Verdacht auf, dass diese Frau gar nicht ihre Mutter ist. Heftiger Horror mit Nachwirkungen.

Luru-Kino in der Spinnerei, 29.10. 21:00


Die Katzen vom Gokogu-Schrein
J 2024, Dok, R: Kazuhiro Sôda, 119 min

Gokogu ist ein kleiner, alter Shinto-Schrein im japanischen Ushimado. Er beherbergt Dutzende von Straßenkatzen und ist auch als Katzenschrein bekannt.

Passage-Kinos, 26.10. 13:00 (EinBLICK, mit Regisseur)


Dok Leipzig 

Das Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm widmet seine Retrospektive »Un-American Activities«, die Hommage wiederum ist dem Animationsstudio Punto y Raya und der US-amerikanischen Dokumentarfilmerin Lee Anne Schmitt gewidmet. Das komplette Programm gibt es auf www.dok-leipzig.de

27.10.–2.11., Verschiedene Orte


Memory Hotel
D/F 2024, R: Heinrich Sabl, 101 min

Luru-Kino in der Spinnerei, 28.10. 19:30 (Premiere mit Gästen)
Die junge Sophie gerät in einem Hotel zwischen die Fronten von Russen und Nazis. Ein albtraumhaftes Szenario mit surrealem Einschlag entwarf der Animationsfilmregisseur Heinrich Sabl und animierte seine Geschichte in mühevoller Handarbeit über 25 Jahre lang.

Passage-Kinos, 28.10. 18:30 (Premiere mit Gästen)


Dracula – Die Auferstehung
F 2025, R: Luc Besson, D: Caleb Landry Jones, Christoph Waltz, Zoë Bleu, 132 min

Luc Besson verpasst dem Blutsauger eine Frischzellenkur als großes, fantastisches Liebesdrama.

Passage-Kinos, 27.10. 20:30 (Freaky Monday, OmU)


Phobia – Labyrinth der Angst / Todesschrei per Telefon
CDN/USA 1979/1980, R: John Huston / Robert Hammer, D: James Westmoreland, Flo Lawrence, Nicholas Worth / Paul Michael Glaser, Susan Hogan, John Colicos, 187 min

Zwei Psychothriller am Stück: In »Phobia – Labyrinth der Angst« meuchelt sich ein Killer durch den Patientenstamm eines Psychiaters und in »Todesschrei per Telefon« ist ein Serien-Frauenmörder in Los Angeles unterwegs.

Luru-Kino in der Spinnerei, 27.10. 20:00 (OF)


Drei Kilometer bis zum Ende der Welt
RO 2024, R: Emanuel Parvu, D: Bogdan Dumitrache, Ciprian Chiujdea, Laura Vasiliu, 105 min

In einer konservativen Gemeinde im Donaudelta kollidiert die Selbstfindungsreise eines schwulen Teenagers mit den traditionellen Werten, die seine Eltern und Nachbarn aufrechterhalten.

Passage-Kinos, 29.10. 20:30 (QueerBLICK, OmU)


Echoes from Borderland
D 2023, Dok, R: Lara Milena Brose, 70 min

Die 15-jährige Nahid ist 2021 vor der neuerlichen Machtergreifung der Taliban nach Bosnien geflüchtet. Dort sitzt sie seitdem fest und wird täglich vor neue Probleme gestellt. Die Doku zeigt, wie Ferida, eine Einheimische mit tragischer Vergangenheit, und andere Menschen sich ihrer annehmen.

Kinobar Prager Frühling, 23.10. 19:00 (mit Gespräch, OmU)


Ganja & Hess
USA 1973, R: Bill Gunn, D: Marlene Clark, Duane Jones, 113 min

Revolutionärer Independent-Film, der mit den Konventionen des Blaxploitation- und des Horrorfilms kokettiert. Eine hoch stilisierte und äußerst originelle Abhandlung über Sex, Religion und afroamerikanische Identität.

Ost-Passage-Theater, 29.10. 20:00 (OmU)


Stiller
CH/D 2025, R: Stefan Haupt, D: Albrecht Schuch, Paula Beer, Sven Schelker, 99 min

Ein Mann wird verhaftet und behauptet, ein Anderer zu sein. Stark gespielte Romanverfilmung nach Max Frisch.

Passage-Kinos, 27.10. 19:30 (Premiere mit Gästen)


Texas Chainsaw Massacre
USA 1974, R: Tobe Hooper, D: Marilyn Burns, Allen Danziger, Paul A. Partain, 83 min

Tobe Hoopers ikonischer Kettensägen-Horror feiert sein 50. Jubiläum.

Cineding, 31.10. 21:30 (Halloween-Special)


The Rocky Horror Picture Show
USA 1975, R: Jim Sharman, D: Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick, 100 min

Absoluter Kult-Klassiker mit Tim Curry als wahnsinnger Wissenschaftler Frank N. Furter mit einer Vorliebe fürs Crossdressing.

Schaubühne Lindenfels, 31.10. 21:30 (OV)
CineStar, 2.11. 20:15 (OV)


Ziemlich beste Freunde
F 2011, R: Eric Toledano, Olivier Nakache, D: François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny, 112 min

Als der freche Ex-Knacki Driss versehentlich als Pfleger eingestellt wird, blüht der schwerreiche, aber gelähmte Philippe auf.

Cinestar, 29.10. 17:00 (CineMoments)


Westsahara: Der verdrängte Krieg und seine vergessenen Flüchtlinge
D 2025, Dok, R: Michael Enger, 60 min

Der Dokumentarfilm behandelt den seit über 50 Jahren ungelösten Konflikt um die Westsahara, die letzte Kolonie Afrikas, die von Marokko beansprucht wird.

Grassi-Museum für Völkerkunde, 29.10. 18:00 (Film mit Diskussion)


Heat
USA 1995, R: Michael Mann, D: Al Pacino, Robert De Niro, Val Kilmer, 170 min

Michael Manns großartige Gangsterballade vereint Al Pacino und Robert De Niro in einem fulminanten Psychoduell. Ein stilvolles Meisterwerk.

Luru-Kino in der Spinnerei, 28.10. 21:45 (kreuzer-Klassiker, mit Einführung, OmeU)


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