Uwe-Karsten Günther darf bald wieder Koffer packen. Der Galerist, Barmann und Vater des Ladens für Nichts zieht von der Katharinenstraße in die Baumwollspinnerei. Ein Wegzug aus dem Haus gegenüber vom Bildermuseum war zwar im letzten Dezember schon einmal angekündigt worden. Nach einem Besitzerwechsel aber folgten der Kündigung für Günthers unsanierte Beletage Verlängerungen des Mietvertrages im Monatstakt – schlechte Grundlage für die langfristige Ausstellungsplanung. Damals liebäugelte Günther sogar mit einem Neuanfang außerhalb von Leipzig.
Uwe-Karsten Günther darf bald wieder Koffer packen. Der Galerist, Barmann und Vater des Ladens für Nichts zieht von der Katharinenstraße in die Baumwollspinnerei. Ein Wegzug aus dem Haus gegenüber vom Bildermuseum war zwar im letzten Dezember schon einmal angekündigt worden. Nach einem Besitzerwechsel aber folgten der Kündigung für Günthers unsanierte Beletage Verlängerungen des Mietvertrages im Monatstakt – schlechte Grundlage für die langfristige Ausstellungsplanung. Damals liebäugelte Günther sogar mit einem Neuanfang außerhalb von Leipzig.
Ein reichliches halbes Jahr später wird er in der Spinnerei mit offenen Armen empfangen. Der Zuzugsstopp für neue Galerien wurde für Günther gelockert, weil der Laden für Nichts »Urgestein« sei, »eine nette Partylastigkeit« aufweise und mit der »überregionalen Entwicklung sei-nes Programms ein zusätzliches Element für die Spinnerei« bringe, so deren Chef Bert-ram Schultze. Zum nächsten Herbstrundgang im September öffnet Günther den seitlich zur Hauptachse gelegenen Raum mit Terrasse, Bar und Büro in der Halle 18.
»Mit dem Umzug denke ich noch mal nach, was eigentlich mein Programm ist«, sagt Günther und kündigt mit dem Wechsel an den Nabel der Leipziger Kunstwelt an, »nicht mehr nur Leipzig-Nabelschau« betreiben zu wollen und weiterhin auch auf auswärtige Kunst zu setzen – wie er es bereits mit Peter Stauss oder jüngst mit Herbert Volkmann tat.
Für Günther vollendet sich mit der Neueröffnung »der Schritt vom Kunstraum zur Galerie«. Doch solange Sammler an seinem Geburtstag als Geschenk Tresenschichten absolvieren und Jonathan Meese mit einheimischen Künstlern intim wird, bleibt an sich alles beim Alten.
Zur Eröffnung wird eine Einzelausstellung von Kerstin Schiefner zu sehen sein und – das ist schon fast Melancholie – der 1:1-Nachbau des Ladens für Nichts, als dieser noch in der Bachstraße zu finden war. Zu der Zeit wohnte Günther in der Spinnerei.