In Leipzig naht die fünfte Fiesta a Full. Am 31.7. wird die argentinische Band Bajofondo Tango Club die Rhythmen ihrer Heimat in die Bachstadt bringen. Die Band kommt aus Untiefen der Clubs Argentiniens, aus der Subkultur Rio de la Platas, wo der Tango vor 100 Jahren entstand. Electro Tango nennt sich ihre moderne Version des alten Tanzes, der in Lateinamerika heute wir damals eine große Rolle spielt. „Wenn du Tango tanzt, kann dir nichts geschehen", heißt es heute schon im Kino. Ein Satz, der in Argentinien, wo viele Menschen in Elendsvierteln leben, präsenter als anderswo ist. Hier leben Menschen, die auf der Suche nach dem Glück in die großen Städte gekommen sind und dort verelenden. Die Not lässt viele das Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten verlieren. Tanzen kann da eine Form der Kunst sein, bei der man sich über die Dinge erhebt und kurz vergisst.
In Leipzig naht die fünfte Fiesta a Full. Diesmal wird die argentinische Band Bajofondo Tango Club die Rhythmen ihrer Heimat in die Bachstadt bringen. Die Band kommt aus Untiefen der Clubs Argentiniens, aus der Subkultur Rio de la Platas, wo der Tango vor 100 Jahren entstand. Electro Tango nennt sich ihre moderne Version des alten Tanzes, der in Lateinamerika heute wir damals eine große Rolle spielt.
„Wenn du Tango tanzt, kann dir nichts geschehen", heißt es heute schon im Kino. Ein Satz, der in Argentinien, wo viele Menschen in Elendsvierteln leben, präsenter als anderswo ist. Hier leben Menschen, die auf der Suche nach dem Glück in die großen Städte gekommen sind und dort verelenden. Die Not lässt viele das Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten verlieren. Tanzen kann da eine Form der Kunst sein, bei der man sich über die Dinge erhebt und kurz vergisst.
Kunst als Ausbruch aus der harten Realität? Eher Kunst zum Geld verdienen, könnte man bei einer solch erfolgreichen Band denken. Doch der Bandleader und zweifache Oscar-Preisträger (bester Soundtrack für „Brokeback Mountain“ und „Babel“) Gustavo Santaolalla spielt nicht nur für das eigene Portemonnaie. Wenn es um die Leute aus der Heimat geht, dann unterbricht die Band ihre Europatour schon mal und schaut ohne jeglichen Eigenverdienst in Leipzig vorbei. Denn Veranstalter des Konzertes ist der Leipziger Entwicklungshilfeverein Ser Humanos, der die Menschen in den Elendsvierteln von Córdoba in Argentinien unterstützen will.
Der Gründer des Vereins Rodrigo Zori Comba kommt aus demselben sonnigen Land wie Santaolalla. Vor ungefähr drei Jahren kam er mit leeren Taschen, aber voller Ideen über New York nach Leipzig, um hier Geld für sein Projekt zu sammeln: „Für einen Euro bekommst du in Deutschland zwei Kilo Brot und zwei Liter Milch“, staunt der 27-Jährige. Da lohnte es sich herzukommen. Auf seinen Reisen traf der Vereinsgründer zufällig die Musiker vom Bajafondo Tango Club und fragte sie, ob sie sein Projekt durch einen Auftritt in Leipzig unterstützen würden. Sie sagten spontan zu.
Comba kommt aus Córdoba, eine der drei größten Städte Argentiniens, wo er in der Nähe der Slums aufwuchs. Betroffen vom Schicksal der Menschen, möchte er einigen die Chance geben, etwas zu verändern. Mithilfe von Freunden und Sozialarbeitern bemüht er sich darum, das Vertrauen dieser Menschen zu gewinnen. Die ausgewählten Familien sollen dann auf einem Stück Land, 100 Kilometer von Córdoba entfernt, einen Neuanfang wagen. Eine Gemeinschaft soll entstehen, die das Land bewirtschaftet.
Im Moment wird das Projekt neben Comba von fünf festen Hilfskräften vor Ort betreut. „Illusionen werden hier nicht vermittelt“, meint der Vereinsgründer, „wir arbeiten mit den Leuten – nicht für sie!“ Sein Ziel ist es deshalb, das Stück Land von den Familien irgendwann selbständig weiterführen zu lassen. An erster Stelle gilt es dabei die Frage nach dem Geld zu klären. Das will Rodrigo Zori Comba jedoch nicht durch profanes Spendensammeln. Ihm liegt es vor allem am Herzen, soziale Arbeit mit Kunst und Kultur zu verknüpfen. Musik, Kino und Tangotanz sollen neben den Einnahmen für das Projekt den Leipzigern auch Freude bringen.
Mithilfe der bisher 15 Mitglieder von Ser Humanos veranstaltete Comba 2005 erstmals die Fiesta a Full. So entstand eine besondere Plattform für Kunst und Kultur in Leipzig, die Freude bringen und Brücken nach Argentinien bauen soll. Und damit sind sie ziemlich erfolgreich, die Benefizkonzerte werden mit jedem Mal bekannter. So wird nun am 31.7. Santaolalla mit Bajafondo Tango Club das Feuer Argentiniens lebendig werden lassen und Leipzig zeigen, wie man für einen guten Zweck richtig tanzt.