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»Die Diskussion geht voran«

Zu einem Leserbrief von Christian Beutenmüller

  »Die Diskussion geht voran« | Zu einem Leserbrief von Christian Beutenmüller

An dieser Stelle beantworten KREUZER-Redakteure ausgewählte Leserbriefe. Aktuell reagiert Filmredakteur Jörn Seidel auf eine E-Mail zu seinem im Augustheft erschienenen Beitrag »Sippenhaft für Raubkopierer«.

Zum Beitrag »Sippenhaft für Raubkopierer« im August-KREUZER:

Hallo,

erstmal muss ich sagen, dass der KREUZER (neben den Fahrplänen der LVB und dem Telefonbuch) die einzige bedruckte Informationsquelle in Leipzig ist, die ihr Geld wert ist. So, nun aber zum Anliegen des kleinen Leserbriefes: 

Ich bin froh über jedwede Berichterstattung zum Thema Raubkopieren und (Straf-)Verfolgungswahn der  Medienindustrie. War jedoch maßlos enttäuscht von »Sippenhaft für Raubkopierer«. Das Problem des Artikels von Herrn Seidel ist, er hätte vor einem Jahr mit exakt dem gleichen Inhalt im Magazin stehen können. Das Probesitzen ist nicht zum ersten Mal auf der GC und die Debatte über die Werbespots der ZKM ist auch längst vorbei.

Ich kann momentan nur verifizieren, dass es schon 2006 den Knast gab, meine mich aber erinnern zu können, schon 2005 angewidert davorgestanden zu haben. Auch die grenzdebilen und menschenverachtenden Werbespots der ZKM sind nichts Neues. Es wurde an anderer Stelle schon ausführlich darüber berichtet.

Schade, den Platz hätte man für eine aktuellere Berichterstattung zum Thema besser genutzt. Mögliche Themen wären gewesen: 2. Teil der Novelle des Urheberrechts, Trend weg von DRM bei der Musikindustrie, Massenabmahnungen durch die Anwälte der Musikindustrie usw.

Gruß,

Christian Beutenmüller

Lieber Christian Beutenmüller,

danke für Ihren Leserbrief. Er zeigt offenbar, dass das Thema immer noch große Emotionen hervorruft. So geht es auch mir. In dem kleinen Artikel habe ich bewusst die zahlreichen neuen Aspekte der Raubkopierer-Diskussion außen vor gelassen. Denn für alle, die nicht so tief im Thema drinstecken, hätte man deutlich größer ausholen müssen.

Die Tatsache, dass der Probe-Knast auch in diesem Jahr schon wieder auf der Games Convention Station macht und viele ihn bis heute nicht kennen, zeigt, dass diese unsägliche Kampagne offenbar immer noch nicht genug abgewatscht wurde. Selbst in mehreren großen Tageszeitungen las ich in den letzten Monaten immer wieder dieselbe nachgeplapperte Kampagnen-Propaganda wie seit Jahren. Deshalb war es mir vor allem wichtig, den Grundtenor dieser heuchlerischen Debatte wieder in eine andere Richtung zu lenken. Nicht mehr und nicht weniger. Übrigens steht die große öffentliche Diskussion über die Kulturflatrate in Deutschland immer noch aus – insofern ist der Hinweis durchaus aktuell. Aber es stimmt: Die Diskussion geht voran und schreit geradezu nach weiteren Artikeln. Wir bleiben dran!

Beste Grüße aus dem Felsensteinhaus am Brühl,


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