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Kinder & Familie

Freier Eintritt im Schlafanzug

Am Wochenende findet zum zweiten Mal das Festival »Klassik für Kinder« in der Evangelisch-refomierten Kirche am Tröndlinring statt

  Freier Eintritt im Schlafanzug | Am Wochenende findet zum zweiten Mal das Festival »Klassik für Kinder« in der Evangelisch-refomierten Kirche am Tröndlinring statt

Eine Schlange aus kleinen und großen Leuten, die mitten auf der Straße vor der Reformierten Kirche am Tröndlinring in Schlafanzughosen steigen – das löste 2006 Erstaunen aus. Und so wird es wieder sein, wenn Christiane Bräutigam, die junge Kantorin dieser Kirche, am 29. September zum Nachtkonzert »Feuerwerk in der Musik« bittet, bei dem alle Besucher, die im Schlafanzug erscheinen, freien Eintritt haben.

Eine Schlange aus kleinen und großen Leuten, die mitten auf der Straße vor der Reformierten Kirche am Tröndlinring in Schlafanzugshosen steigen – das löste 2006 Erstaunen aus. Und so wird es wieder sein, wenn Christiane Bräutigam, die junge Kantorin dieser Kirche, am Samstag zum Nachtkonzert »Feuerwerk in der Musik« bittet, bei dem alle Besucher, die im Schlafanzug erscheinen, freien Eintritt haben.

Ob Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sich das traut, bleibt abzuwarten. Jedenfalls wird er dieses Konzert moderieren und hat zudem die Schirmherrschaft über das zum zweiten Mal stattfindende Festival übernommen. Doppelt genäht hält besser – nach diesem Motto hat sich Bräutigam gleich noch eines zweiten Schirmherrn versichert: Thomaskantor Biller wird, wie schon im letzten Jahr, ebenfalls moderierend dabei sein, wenn sich beim Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag »Kinder als Komponisten« vorstellen. Die Uraufführung eines von einem Thomaner verfassten Werkes steht da auf dem Programm.

Zudem werden die Gewinner eines zum ersten Mal ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbes für Kinder und Jugendliche bis zu 15 Jahren präsentiert, dessen Einsendeschluss auf dem 8. September liegt. Ein fünf- bis zehnminütiges Werk für Streicher und Flöte, wahlweise Pauke, ist verlangt, das von Profimusikern des Orchesters am Fürstenhof interpretiert wird.

Dass es hervorragende Musiker sind, ist Bräutigam wichtig: »Spezielle Musik für Kinder zu machen ist der Ansatz unserer Zeit«, sagt die Kantorin, besser sei es, wenn Kinder möglichst früh durch Live-Erlebnisse mit den Meisterwerken klassischer Musik vertraut werden. »Deshalb ist bei uns nur die Form der Darbietung auf Kinder zugeschnitten, nicht aber die Inhalte der Konzerte.« Bräutigam spricht aus eigener Erfahrung: Als Tochter zweier Musiker wuchs sie in und mit Musik auf: »Ich habe bei unzähligen Proben meinen Eltern stundenlang zugehört und dabei die Musik lieben gelernt – so wie sie ist und nicht irgendwie kindgerecht aufbereitet.«

Dass ihr Ansatz funktioniert und sie auch als Moderatorin überzeugt, zeigte sich letztes Jahr. Folgerichtig wurde das Angebot ausgebaut: Am Eröffnungsabend gibt es sogar eine Oper, Rossinis »Der Barbier von Sevilla« in einer gekürzten, von Bräutigam dirigierten und moderierten Fassung. Dafür konnte das Kammerorchester der MuKo gewonnen werden. Am Samstagnachmittag kann man mit einer Eintrittskarte zuerst dem Konzert »Tierstimmen in der Musik« lauschen und dann dem Moderator, Zoodirektor Jörg Junhold, in sein Reich folgen. Dem Konzert folgt nämlich eine thematisch passende Führung im Zoo.

Etliche Sponsoren sowie das forum thomanum als Mitveranstalter ermöglichen dieses anspruchsvolle Projekt. Allen voran ist es aber die Reformierte Kirche, die sich mit ihm der Zukunft verschreibt: »Die Kinder des Leipziger Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy wurden alle in unserer Gemeinde getauft. Da ist es uns eine schöne Pflicht, heutige Kinder an die Musik heran zu führen. Das entspricht in einem positiven Sinne der Tradition unserer Stadt.«


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