Mit köstlichen Pralinen und feinen Schokoladen verhalf Juliette Binoche als Vianne im Film »Chocolat« dem Schokoladenboom zu lichten Höhen. Ihr kleiner Laden voll süßer Pralinen, heißem Kakao und Schokokuchen brachte brave Nachbarn zum Rasen und deren drögen Bürgermeister um den Verstand. Hätten wir so was doch in Leipzig!
Mit köstlichen Pralinen und feinen Schokoladen verhalf Juliette Binoche als Vianne im Film »Chocolat« dem Schokoladenboom zu lichten Höhen. Ihr kleiner Laden voll süßer Pralinen, heißem Kakao und Schokokuchen brachte brave Nachbarn zum Rasen und deren drögen Bürgermeister um den Verstand. Hätten wir so was doch in Leipzig!
Isabelle Léonard, aufgewachsen in der Normandie, muss den Stoßseufzer gehört haben. Zumindest hat die junge Französin die Marktlücke erkannt, als es sie vor einiger Zeit mit ihrer Freundin Alexandra Picouays von Paris nach Leipzig verschlug. Das war eher ein Zufall, aber die Idee zu einer eigenen Chocolaterie hatten beide schon lange.
Mitte September erfüllte sich Isabelle ihren Traum und eröffnete in der Querstraße La Chocolaterie. »In Frankreich gibt es viele solche Läden, da wären wir gar nicht aufgefallen. Hier ist es etwas Besonderes«, begründet die charmante junge Frau ihre Entscheidung pro Leipzig.
Das Geschäft mit der Schokolade hat sie in Charles Chocolaterie in Paris erlernt. „Nebenbei habe ich spezielle Kurse besucht, viel probiert und geübt“, erinnert sie sich. Trotz all der Probiererei ist sie gertenschlank geblieben. Grund genug, ihren Künsten zu vertrauen und ohne Gewissensbisse selbst zu kosten. Schokolade ist schließlich Stärkemittel, Aphrodisiakum, Glücksbringer ...
Der kleine Laden quillt nicht über vor üppiger Dekoration, aber „nach langer intensiver Vorbereitung“, so Isabelle Léonard, finden Schokoladenliebhaber ein sensibel ausgewähltes Sortiment an selbst gemachten Pralinés, Tartes, Aufstrichen und Macarons vor. Dazu kommen originale Spezialitäten direkt aus Südfrankreich: winzige Marzipankugeln oder Trüffel mit weißer Schokolade, grünem Tee oder Pistazien aus Aix en Provence zum Beispiel.
In der kleinen Küche nebenan werden Schokoladen gekocht und Crèmes gerührt, Gewürze abgewogen und Macarons gebacken. Diese wunderbaren Stücke, leicht und auf der Zunge zart schmelzend, sind eine Spezialität der zierlichen Schokoladenfrau. Es gibt verschiedene Varianten, zum Beispiel mit Haselnüssen oder Pistazien.
Man kann sich vom süßen Duft verführen lassen und am Tisch Platz nehmen. Man kann aber alles auch hübsch einpacken lassen und verschenken. Oder zu Hause genießen. Wer nur auf eine heiße Schokolade kurz reinschauen möchte, hat die Wahl zwischen natürlich aromatisierten Sorten mit Orange, Kardamom, Zimt oder Tonkabohne. Dazu sollte man sich vielleicht doch einen kleinen Florentiner genehmigen – mittags vielleicht, nachmittags auf jeden Fall!
Der Laden von Vianne liegt im Film-Städtchen direkt am Marktplatz neben der Kirche. Da, wo ihn jeder sehen und fast reinstolpern muss. Isabelle Léonard wird es in der abgelegenen Querstraße hinter dem Georgiring wesentlich schwerer haben, den Kunden ihr Können zu beweisen. La Chocolaterie wirkt noch sehr unscheinbar. Also aufpassen: Hausnummer 27!