Volker Koepps Dokumentarfilme sind geprägt von Menschen, die große Schatzkammern an Erfahrung in sich tragen, die sich an Krieg und Vertreibung erinnern und quasi gegen die Geschichte leben. Sein neuer Film »Holunderblüte« bildet scheinbar eine Zäsur in seinem Œuvre, weil Koepp sich erstmals einzig und allein den Kindern widmet.
Volker Koepps Dokumentarfilme sind geprägt von Menschen, die große Schatzkammern an Erfahrung in sich tragen, die sich an Krieg und Vertreibung erinnern und quasi gegen die Geschichte leben. Sein neuer Film »Holunderblüte« bildet scheinbar eine Zäsur in seinem Œuvre, weil Koepp sich erstmals einzig und allein den Kindern widmet.
Doch auch diese sind voller kleiner Erfahrungsschätze. Hier im Kaliningrader Gebiet sind sie geprägt vom Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Strukturen, von Entvölkerung, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und Gewalt. Dennoch strotzen die Kleinen vor ungebändigter Lebensenergie, sind voller Sehnsüchte, Wünsche, Hoffnung und Liebe.
Koepp hört ihnen geduldig zu, während Kameramann Thomas Plenert sie in wunderschöne Landschaftsbilder rahmt. Die Poesie von »Holunderblüte« verklärt die harte Realität nicht, sondern stellt sich ihr trotzig und mutig entgegen. Nach »Kalte Heimat«, »Fremde Ufer«, »Die Gilge« und »Kurische Nehrung« ist dies ein vorsichtig optimistischer Abschluss des »Ostpreußen-Zyklus«.