Ein Poet, eine Bühne, eine Chance. Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus texteten am 11. März insgesamt zehn jugendliche Poeten aus ganz Deutschland in der Moritzbastei um die Wette.
Ein Poet, eine Bühne, eine Chance. Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus texteten am 11. März insgesamt zehn jugendliche Poeten aus ganz Deutschland in der Moritzbastei um die Wette. Über 80 Zuschauer waren es, die man innerhalb von sieben Minuten von sich begeistern musste. Auswendig oder abgelesen, gerappt, gesungen, oder aufgesagt – frei nach dem Motto »Was ihr wollt« und »Wie es euch gefällt«. Gefallen hat dem Publikum fast alles – gewonnen haben trotzdem nur die Besten. Julius Fischer (Leipzig), Dalibor (Frankfurt) und Ken Yamamoto (Mainz) waren die Sieger des Abends.
Zufällig leitet die Gewinner-Konstellation auch den diesjährigen Poetry-Workshop, in dem sich die Teilnehmer fünf Tage mit dem Lesen, Verstehen und Schreiben der Poesie beschäftigen. Neun Schüler der Helmholtzschule haben sich dazu dieses Jahr angemeldet: »In Städten wie Berlin, Darmstadt und Augsburg läuft das Programm schon seit Jahren, dort gibt es teilweise so viele Anmeldungen, dass sich die Dozenten ihre Leute aussuchen müssen«, sagt Ken Yamamoto. In Leipzig würde es noch eine Weile dauern, bis das Projekt des Forum für Zeitgenössische Musik Leipzig (FZML) solchen Anklang findet. Doch kleine Erfolge gibt es schon: immerhin kommen die Schüler der 8. Klasse jeden Nachmittag freiwillig nach der Schule zum Workshop »Weil´s Spaß macht.«, »Wegen Dalibor, Ken und Julius.«, oder einfach um das, was man ist, in Worte zu fassen. »Es gibt hier viele kleine Momente, die mich sehr berühren«, sagt Dalibor. Es würde nicht darum gehen, die Schüler in perfekte Poeten zu verwandeln, sondern zu lernen, dass was man ist, in Worte zu fassen, um eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. Ob sie diese Sprache gefunden haben, zeigen sie am Abend des 17. März. im Abschlussprogramm auf der Bühne in Moritzbastei. Wer sich traut und wer nicht, dass steht noch in den Sternen – wir sind auf jeden Fall gespannt.