Es ist nicht gerade leicht, in Leipzig kulturschaffend zu sein. So hart wie jetzt war es aber lange nicht: Nach dem Scheitern des Stadtwerke-Verkaufs wurde von der Stadt gleich mal bekannt gegeben, dass die Förderungen für die Freie Szene nun leider doch nicht so hoch ausfallen würden wie geplant.
Es ist nicht gerade leicht, in Leipzig kulturschaffend zu sein. So hart wie jetzt war es aber lange nicht: Nach dem Scheitern des Stadtwerke-Verkaufs wurde von der Stadt gleich mal bekannt gegeben, dass die Förderungen für die Freie Szene nun leider doch nicht so hoch ausfallen würden wie geplant.
So geht das Bangen weiter, auch für die Inselbühne, eine traditionsreiche traditionsreiche freie Theatergruppe. Seit 19 Jahren produziert das Team um Volker Insel durchaus gefeierte Inszenierungen in Leipzig und anderswo. Mittlerweile ist es nur noch ein Stück pro Jahr, und selbst dieses eine ist nun gefährdet.
Am 15. Mai soll eigentlich die Komödie »Gott des Gemetzels« nach Yasmina Reza Premiere haben – aber ob es so weit kommt, steht in den Sternen, denn ohne Geld von der Stadt können die notwendigen Produktionsmittel nicht bezahlt werden. Die INSELbühne will gut zwei Wochen vor der Premiere das Ruder noch rumreißen und nicht auf die Entscheidungen der Stadt warten, wo eh nicht viel zu holen ist. »Wir suchen darum händeringend nach Theaterfreunden, die selbst mit kleinen Beträgen das Projekt retten«, heißt es in dem durchaus verzweifelt klingenden S.O.S.-Ruf der INSELbühne.
Die neue Devise für Leipzig lautet also: Mäzene gesucht. Und warum eigentlich nicht mal die freie Kultur in der Stadt unterstützen? Den Spendern winken immerhin zwei Freikarten, und von der Steuer absetzbar sind die Beträge auch. Das gute Gewissen inklusive.