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»Ich wollte keine Stimmung machen«

Zu einem Leserbrief von Susann Sonnenberg

  »Ich wollte keine Stimmung machen« | Zu einem Leserbrief von Susann Sonnenberg

An dieser Stelle beantworten kreuzer-Redakteure ausgewählte Leserbriefe. Aktuell reagiert Campus-Autorin Julia Gabler auf einen Leserbrief zum Beitrag »Misstöne an der Uni Leipzig« über die Auslagerung der Musikpädagogik aus der Uni Leipzig vom 22. April auf kreuzerONLINE:

Liebe kreuzer-Redaktion, in eurem Artikel zur Auslagerung der Musikpädagogik fehlen ein paar Elemente ... Ich studiere im 8. Semester Lehramt Deutsch/Musik für Gymnasium an der HMT/Uni Leipzig. Die Gymnasialausbildung für Musiklehrer findet nämlich schon seit Jahren an der HMT statt. Und ich kann nur soviel sagen: Wir habe Einzel- und Kleingruppenunterricht, bessere Betreuung, als ich es von der Uni kenne, sind gut ausgestattet, was Instrumente, Übräume und Dozenten betrifft, und haben die bereichernde Möglichkeit, Projekte und Unterrichte mit Diplomsängern, Musicalstudenten, Jazzmusikern und Kirchenmusikern gemeinsam zu besuchen und zu gestalten. Ich kann nicht verstehen, warum man die Zusammenlegung nicht als Chance begreifen kann, sondern mit seinen Artikeln noch mehr Stimmung gegen die HMT machen muss. Die Verhandlungen sind auf beiden Seiten nicht optimal gelaufen, und wenn ich mir die Übraumsituation und die Ausstattung der Musikpädagogik der Uni ansehe, glaube ich nicht, dass ein kompletter Umzug der Schulmusikabteilung der HMT an die Uni die bessere Lösung wäre. Es geht um mehr als darum, dass die Uni ihre Vielfältigkeit behält – es geht um die Qualität der Lehre und um eine optimale Ausbildung der Studenten! Schade, dass darüber nichts in eurem Artikel gesagt wird. Susann Sonnenberg

Liebe Susann Sonnenberg, herzlichen Dank für die Reaktion zum Beitrag über die Auslagerung der Musikpädagogik. Ausgangspunkt unseres Artikels war die studentische Mahnwache vom 15. April, auf die wir schnell reagieren wollten. Deshalb suchte ich das Gespräch mit der Studentenvertretung und dem Fakultätsratsmitglied Georg Teichert. Die Angelegenheit schien heikel, wenn sich Rektorat und Fakultätsdekan nicht an die Mitbestimmungsregeln bei der Institutsverlagerung hielten. Diese Leitungswillkür ist umso unverständlicher, wenn, wie von dir beschrieben, Vorteile für die Lehre und das Studium folgen. Allerdings hast du Recht: Die Veränderungen der Studienbedingungen können nur vermittelt vom StuRa, bzw. dem studentischen Fakultätsratsmitglied wahrgenommen werden. Leider blieb meine Anfrage an die Leitung des musikpädagogischen Instituts unbeantwortet. Ich hatte Frau Rora um eine Einschätzung zu den Konsequenzen (positiv wie negativ) für die Studenten der Musikpädagogik gebeten.

So entschied ich mich in dem Artikel für eine knappe Darstellung der Verhandlungssituation an der Uni. Wie universitäres »Outsourcing« von Instituten grundsätzlich betrieben wird, finde ich schlicht problematisch. In Zukunft werden solche Entscheidungen durch das Neue Sächsische Hochschulgesetz auf der Leitungsebene konzentriert. Das bedeutet einen Paradigmenwechsel in der universitären Mitbestimmung. Im Fall der Musikpädagogik müssen die Studierendenvertreter zu allen rechtsstaatlichen Mitteln greifen, um ihren Rechten Geltung zu verschaffen. Mit keinem Wort wollte ich »Stimmung gegen die HMT machen«. Auch erscheint es mir durchaus plausibel, die musikalische Ausbildung an der HMT zu ermöglichen. Über die inhaltlichen Veränderungen für Studium und Lehre folgt mit Sicherheit noch ein Beitrag im kreuzer. Vielleicht hast du ja Interesse, deine Sicht auf die Dinge in einem kleinen Interview darzustellen?!


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