Er: der Lyriker aus Absurdistan. Sie: die verrückte Hundebesitzerin. Er mag den Osten, sie die Uschi, ihren Mischling. Beide sind im »Quatsch Comedy Club« auf Pro Sieben aufgetreten. Beide werden ab der Spielzeit 2008/09 am Centraltheater Leipzig arbeiten. Er als Regisseur, sie als Theaterpädagogin.
Er: der Lyriker aus Absurdistan. Sie: die verrückte Hundebesitzerin. Er mag den Osten, sie die Uschi, ihren Mischling. Beide sind im »Quatsch Comedy Club« auf Pro Sieben aufgetreten. Beide werden ab der Spielzeit 2008/09 am Centraltheater Leipzig arbeiten. Er als Regisseur, sie als Theaterpädagogin. Die Rede ist von den Comedians Rainald Grebe und Katrin Richter.
Rainald Grebe, mittlerweile eine Kultfigur deutscher Kleinkunstbühnen, löste vor allem mit seinen Liedern über die Bundesländer »Thüringen« und »Brandenburg« frenetischen Jubel aus. Mit Sinn für regionale Zwischentöne und die deutsche Sprache erschuf er die Hymnen für das Land ohne Prominente (Thüringen) und das Land, in dem die Jugendlichen vor Langweile ihre Autos gegen den Baum setzen (Brandenburg).
Zwar wurde Grebe 1971 in Köln geboren, doch bereits Anfang der 90er Jahre brach er auf, um sein berufliches Glück im Osten zu suchen. Der Mann im Apachenlook ist aber nicht nur Liedersänger und Comedian, sondern auch Autor, Dramaturg, Schauspieler und Regisseur. Das Theater war von Anbeginn seine künstlerische Heimat, auch wenn er es in seinem Lied »Theater« (aus dem auch die Textzeile der Überschrift stammt) etwas polemisch karikiert. Er studierte an der Hochschule Ernst Busch in Berlin und schloss mit einem Diplom im Fach Puppenspiel ab. Nach der TV-Zwischenstation im »Quatsch Comedy Club« arbeitete er erstmals im Theater – als Dramaturg, Schauspieler und Regisseur am Jenaer Theaterhaus. Nach der Auflösung des Ensembles 2004 begab er sich auf Deutschlandtournee.
Für sein Programm »Das Abschiedskonzert« erhielt er unter anderem den Preis für junge Songpoeten des Bayerischen Rundfunks. Ein Jahr später gründete er die Kapelle der Versöhnung und ist mit ihr seitdem unterwegs.
In Leipzig kehrt Grebe nun ans Theater zurück: »Alle reden vom Wetter« wird sein erstes Musical sein. Es geht um den Klimawandel, und wie man Grebe kennt, wird das alles andere als ernst werden – aber auf sarkastische Weise immer kritisch.
Katrin Richter ist zwar nicht so bekannt wie Grebe, aber als Comedian und Theatermacherin nicht weniger ambitioniert. Die diplomierte Freizeitpädagogin mit den Integrationsbereichen Spiel- und Theaterpädagogik hat ihren Abschluss an der Georg-Universität in Göttingen absolviert. Sie wird ab September die neue Theaterpädagogin am Centraltheater sein und so einiges an Veränderungen für Kinder und Jugendliche mitbringen. Auf dem Gelände der Baumwollspinnerei entsteht mit dem Spinnwerk eine eigene Spielstätte für Kinder, Jugendliche und Studenten. Theaterneulinge sollen die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren. Katrin Richter wird die »Spinnwerkmeisterin« sein, wie es im Programmheft heißt.
Der zweite Comedian am Centraltheater hat so einige Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen: Von 1991 bis 2001 arbeitete Richter zuerst als ehrenamtliche, dann als feste Theaterpädagogin und Schauspielerin, unter anderem mit Sebastian Hartmann und Alexa Hennig von Lange, am Jungen Theater Göttingen. Ab 2002 war sie als Theaterpädagogin in Magdeburg tätig. Auftritte im »Quatsch Comedy Club« folgten. Richter drehte unter anderem für den NDR (»Extra drei«, »Sehr witzig«).
Vielleicht ist es keine so schlechte Idee, mit populären Fernsehgesichtern junges Publikum zu ziehen und so das Image des Schauspiels zu entstauben. Und wenn wir Glück haben, entspringt dieser Kooperation vielleicht ja auch ein Sachsenlied.