Juli Zeh gehört zu der anscheinend (und leider) eher im Aussterben begriffenen Spezies von Autoren, die sich auch zu Problemen der Gegenwart äußern. In ihrem neuen Roman »Corpus Delicti« entfaltet sie ein düsteres George Orwell-Szenario einer Diktatur, in der Gesundheit als erste Bürgerpflicht gilt.
Juli Zeh gehört zu der anscheinend (und leider) eher im Aussterben begriffenen Spezies von Autoren, die sich auch zu Problemen der Gegenwart äußern. In ihrem neuen Roman »Corpus Delicti« entfaltet sie ein düsteres George Orwell-Szenario einer Diktatur, in der Gesundheit als erste Bürgerpflicht gilt.
Ihre Heldin Mia Holl will sich dem nicht fügen – und muss sich vor Gericht verantworten. Gemeinwohl steht gegen individuelle Freiheit. Erinnert ein bisschen an Walter Jens’ Lehrstücke aus den 70ern? Ist sicher was dran. Nur ein Unterschied: Juli Zeh hat nicht nur Jura studiert, sondern am Leipziger Literaturinstitut auch gelernt, wie man eine spannende Geschichte schreibt.
Und das ist noch nicht alles: Die Rockband »Slut« sorgt dafür, dass das Publikum an diesem Abend einen Grenzgang zwischen Lesung, Theater und Hörspiel erlebt. Die Lesung findet nämlich im Rahmen des »LeseMusikZimmers« statt – einer Reihe, die uns übrigens auch etliche andere Musiker-Literaten-Gespanne zur Buchmesse in die Stadt bringt. Für Visuelles ist an diesem Abend der Videokünstlers Anton Kaun verantwortlich, die Moderation übernimmt Christian Sprenger.