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Kultur

Da tanzt der Flachländer (Retrospektive)

Kurzbericht vom Rainer von Vielen-Konzert

  Da tanzt der Flachländer (Retrospektive) | Kurzbericht vom Rainer von Vielen-Konzert

»hooooohoooooohiiehomahieomahomoahoamhoma ... «. Wer am Sonnabend dem Aufruf zum Rainer von Vielen-Konzert im März-kreuzer gefolgt ist, erlebte ein wunderbares Oberton-Intro in der Moritzbastei. Der Der Bajuware und seine kauzige Band hielten auf der »Wieder Wille«-Tour im Sachsenland und brachten die Leipziger Flachländer in Bewegung.

»hooooohoooooohiiehomahieomahomo ahoamhoma ... «. Wer am Sonnabend dem Aufruf zum Rainer von Vielen-Konzert im März-kreuzer gefolgt ist, erlebte ein wunderbares Oberton-Intro in der Moritzbastei. Der Bajuware und seine kauzige Band hielten auf der »Wieder Wille«-Tour im Sachsenland und brachten die Leipziger Flachländer in Bewegung.

Das Album »Kauz« ist zwar mittlerweile fast ein Jahr alt, aber wer den Winter über mit der Grand Dame Anne Clark durch Europa tourt, benötigt eben entsprechend mehr Zeit, das eigene Album zu präsentieren. Egal. Denn der Leipziger, der am Vorabend im Centraltheater noch heiße Tränen bei schweren Klängen von Soap & Skin vergoss und die Nacht in tiefer Verzweiflung verbrachte, durfte nun frohen Mutes Arme und Beine von sich werfen und eventuell vorhandenes Rest-Trübsal wegtanzen.

Zwar lehnten einige Skeptiker zu Beginn des Konzertes noch verhalten an den Wänden der Veranstaltungstonne, doch in Folge der Aufforderung »Tanz deine Revolution« zierten auch sie sich nicht länger und sprangen wild herum. Da hielt es auch den Rainer nicht mehr auf der Bühne – er stürzte sich ins Getümmel und zappelte mit der Meute.

Als Schmankerl gab es neben den Obertongesängen bajuwarische Jodelei, traditionell begleitet vom Akkordeon. Doch Rainer gehörte nicht der Kauz-Band an, würden die seichten Klänge nicht plötzlich von zackigem Beatboxing und rockigen Gitarrenriffs abgelöst. Nicht zuletzt überzeugte der Tonakrobat mit politisch-kritischer Texterei: »Freiheit ist der Abstand zwischen Jäger und Gejagtem«. In seiner Performance wandelte das Multitalent zwischen wildem Tier, versunkenem Lyriker und musikalischem Aktivisten. Schlussendlich sang Rainer sein Abschieds- und Trostlied »Summ, Summ, Summ« und gab seinen Zuhörern so noch eine Portion Hoffnung mit auf den Nachhauseweg.


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