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Kultur

Operation Überleben

Rezension zu Edvard Zwicks neuem Film »Defiance«

  Operation Überleben | Rezension zu Edvard Zwicks neuem Film »Defiance«

Als sich Bryan Singer kürzlich mit »Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat« einer Facette des deutschen Widerstands annahm, waren die Bemühungen groß, seinen Film für den nationalen Heldenmythos zu vereinnahmen. Der Film verwehrt sich jedoch einer solchen Lesart, wie auch die drei jüdischen Widerstandskämpfer in Edward Zwicks »Defiance« nicht als aalglatte Helden erscheinen wollen, was sie überaus natürlich wirken lässt. Zu sehr sind die drei Bielski-Brüder zerrissen zwischen Besonnenheit und Rachegelüsten.

Als sich Bryan Singer kürzlich mit »Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat« einer Facette des deutschen Widerstands annahm, waren die Bemühungen groß, seinen Film für den nationalen Heldenmythos zu vereinnahmen. Der Film verwehrt sich jedoch einer solchen Lesart, wie auch die drei jüdischen Widerstandskämpfer in Edward Zwicks »Defiance« nicht als aalglatte Helden erscheinen wollen, was sie überaus natürlich wirken lässt. Zu sehr sind die drei Bielski-Brüder zerrissen zwischen Besonnenheit und Rachegelüsten.

Als die deutschen Truppen 1941 in Weißrussland einmarschieren und bei einer Massenexekution in einem jüdischen Ghetto auch die Eltern der Bielskis töten, verstecken sich die drei Brüder Tuvia, Zus und Asael – starbesetzt mit Daniel Craig, Liev Schreiber und Jamie Bell – in den weißrussischen Wäldern. Dabei nehmen sie immer mehr Verfolgte in ihre Obhut und retten somit bis zu 1.200 Menschen das Leben.

Basierend auf einer wahren Geschichte, entwickelt sich der Film über weite Strecken als Waldabenteuer im Kampf ums Überleben, getragen von einem melancholischen Soundtrack. Trotz Hunger, Kälte und Krieg keimt immer wieder so etwas wie Alltag in der dorfähnlichen Gemeinschaft auf. Ein Konflikt entzündet sich, als Zus entgegen Tuvias Überzeugung nach Rache dürstet. Doch auch Tuvia ist keineswegs makellos, sondern erscheint zuweilen als eiskalter Held, der es duldet, wenn sich die angestaute Wut der Gemeinschaft auf einen wehrlosen deutschen Soldaten entlädt.

Zwar vermag es auch der Vietnamveteran Edward Zwick nicht, der zwiespältigen Faszination der Kriegsszenen zu widerstehen, dennoch kann »Defiance« als konventionelles Drama über einen – weitgehend unbekannten – Widerstand der anderen Art durchaus überzeugen.


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