Die sächsischen Bürgerradios sind existenziell gefährdet. Ihre Sendegebühren wurden bisher vollständig vom kommerziellen Radiosender Apollo Radio getragen. Der will diese Kosten nicht mehr übernehmen, weshalb Radio Blau in Leipzig, coloRadio in Dresden und Radio T in Chemnitz Anfang nächsten Jahres von der Abschaltung bedroht sind.
Die sächsischen Bürgerradios sind existenziell gefährdet. Ihre Sendegebühren wurden bisher vollständig vom kommerziellen Radiosender Apollo Radio getragen. Der will diese Kosten nicht mehr übernehmen, weshalb Radio Blau in Leipzig, coloRadio in Dresden und Radio T in Chemnitz Anfang nächsten Jahres von der Abschaltung bedroht sind.
Doch wer nicht kämpft, hat schon verloren: Deshalb werden die freien Radios auch nach der langen Unterschriftenliste, die auf der Kundgebung am 26. Oktober an den Medienrat überreicht wurde, laut bleiben. Am 21. November veranstaltet Radio Blau auf dem Augustusplatz ein Radioballett. »Irritation im öffentlichen Raum « soll, so heißt es auf der Website radio.fueralle.org, ausgelöst werden – und jeder, der schon mal an einem Radioballett teilgenommen hat, weiß: Irritationen auf Seiten der Zuschauer lassen dabei nicht lange auf sich warten.
Schließlich geht es darum, sich öffentliche Räume anzueignen und umzudeuten. Dabei hören die Teilnehmer über Kopfhörer die Anweisungen von Radio Blau auf 99,2 MHZ und führen sie aus. Während sich für sie eine kleine Geschichte entwickelt, erleben die Zuschauer nur die Gesten und Geräusche. Fraglos bleiben sie zurück und unterbrechen im Idealfall für kurze Zeit ihre gewohnte Aktivität.
Beim Radioballett am 21. November soll auf das Thema »Freie Radios und demokratische Medienkultur« aufmerksam gemacht werden. Wer mit irritieren möchte, stehe am Samstag um 13 Uhr mit einem Ghettoblaster oder einem Radio mit Kopfhörern an der Oper bereit. Das Ganze findet zur gleichen Zeit in Dresden auf der Prager Straße statt und wird dort von coloRadio übertragen.