Was früher als Ausnahme galt, gehört heute mittlerweile zur Regel: der »Westbesuch«. Der Leipziger Westen lädt mittlerweile zum fünften Mal in Folge zur Straßenparty. Das kulturelle Spektakel verspricht dabei einiges: Künstler und Kulturschaffende präsentieren ihre Arbeiten, das »Westspiel« hält Mitmachaktionen lokaler Kultur-, Sport- und Sozialvereine für die Westbesucher bereit und das »Westpaket« lädt mit seinen rund 100 Trödlern, Kunsthandwerkern und Designern Kauflustige auf die Karl-Heine Straße ein.
Was früher als Ausnahme galt, gehört heute mittlerweile zur Regel: der »Westbesuch«. Der Leipziger Westen lädt mittlerweile zum fünften Mal in Folge zur Straßenparty. Das kulturelle Spektakel verspricht dabei einiges: Künstler und Kulturschaffende präsentieren ihre Arbeiten, das »Westspiel« hält Mitmachaktionen lokaler Kultur-, Sport- und Sozialvereine für die Westbesucher bereit und das »Westpaket« lädt mit seinen rund 100 Trödlern, Kunsthandwerkern und Designern Kauflustige auf die Karl-Heine Straße ein.
Freuen kann man sich auch auf das »Westessen«: Gastronomen aus dem Stadtteil bieten nach dem Motto »Besser essen im Westen« auch für Leute mit kleinem Geldbeutel kulinarische Alternativangebote zu den regulären Speisekarten an. Um 19 Uhr beginnt das »Geburtstags-Knaller-Konzert« mit Rocket Science und DJ Benjamin Kilchhofer direkt auf der Straße.
Für die Bewohner von Plagwitz, Lindenau und Kleinzschocher lohnt es sich dieses Jahr, den Personalausweis dabei zu haben. Sie sind nämlich »W.I.P.s«, »West Important Persons« und dürfen von 13 bis 18 Uhr in der exklusiven »W.I.P.-Oase« am Eingang zum Karl-Heine Platz entspannen. Wer Pflanzen mitbringt, darf einen eigenen Garten anlegen und nebenbei in einem Planschbecken nach Preisen angeln.
Es mag unfair klingen, dass die Einheimischen beim Westpaket bevorzugt werden. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass es ein Stadtteilfest ist, das in erster Linie für die Bewohner des Leipziger Westens initiiert wurde, um deren Identifikation mit der Wohnumgebung zu fördern und die Karl-Heine Straße wieder zu beleben. Die Gewinne stiften Gewerbetreibende und Gastronomen aus dem Viertel. Ausgeschlossen wird aber keiner. Im Gegenteil, der Westbesuch hat eine solche Anziehungskraft, dass Leipziger aus dem Osten, Norden und Süden herbeiströmen, um das lebendige Flair des vor wenigen Jahren noch tot geglaubten Stadtteils einzuatmen.
Mehr Leben soll auch das Projekt WESTbesuchGARTEN ins Stadtbild rund um die Karl-Heine Straße bringen. Die Künstlerin Anja Goslar aus Aachen ist seit einigen Monaten Mitglied des Westbesuch e.V. und gab den Anstoß: Anwohner, Kulturschaffende und Gewerbetreibende können Baumpaten werden und eine Baumscheibe (den Bereich rund um den Baumstamm) individuell mit mitgebrachten Gewächsen gestalten. Beginnen wird das Projekt mit der Ausstellung »Gartenlust und Zwergenfrust« und der Bepflanzung der ersten Baumscheibe beim Westbesuch.
WESTbesuchGARTEN entwickelt mit den neuen Minigärten Leipzigs lange Gartentradition weiter. Denn schon seit der Frühindustrialisierung etablierte sich mit der Entstehung der Leipziger Schrebergärten die Kleingartenkultur. Die hat sich bis heute gehalten, denn Gärten sind mehr, als nur entspanntes Grün in der Stadtlandschaft. Schon lange bevor Michelle Obama vor dem Weißen Haus Gemüse anpflanzte, war es nicht mehr spießig in der Freizeit Radieschen und Möhren zu ziehen. Das Bedürfnis nach Natur ist unweigerlich da, vor allem in der Großstadt.