Netzwerke haben derzeit Hochkonjunktur. Soziale Internetportale wie Facebook und studivz sind aus dem Alltagsleben der jüngeren Altersgruppen kaum noch wegzudenken. Netzwerke können aber auch ökonomischen Nutzen entfalten. Dies gilt nicht nur für die Betreiber vorgenannter Webseiten, sondern auch für Unternehmen und Erwerbstätige können sie positive Wirkungen haben, in dem sie zur Nutzung der Synergieeffekte beitragen und dem Individuum über Kontakte zu Arbeit verhelfen können. Von eben jenen positiven Effekten der Vernetzung sollen nun auch die Leipziger Kreativ- und Kulturschaffenden durch den Verein »Kreatives Leipzig« profitieren.
Netzwerke haben derzeit Hochkonjunktur. Soziale Internetportale wie Facebook und studivz sind aus dem Alltagsleben der jüngeren Altersgruppen kaum noch wegzudenken. Netzwerke können aber auch ökonomischen Nutzen entfalten. Dies gilt nicht nur für die Betreiber vorgenannter Webseiten, sondern auch für Unternehmen und Erwerbstätige können sie positive Wirkungen haben, in dem sie zur Nutzung der Synergieeffekte beitragen und dem Individuum über Kontakte zu Arbeit verhelfen können. Von eben jenen positiven Effekten der Vernetzung sollen nun auch die Leipziger Kreativ- und Kulturschaffenden durch den Verein »Kreatives Leipzig« profitieren.
Im März dieses Jahres startete die Internetseite kreatives-leipzig.de, im Juni folgte dann die Vereinsgründung. Neben der Vernetzung der Leipziger Kreativen und Kulturschaffenden untereinander hat dieser auch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für eine Branche zum Ziel, die neben viel Freiheit häufig auch prekäre Arbeitsverhältnisse bietet.
»Der Aufhänger für die Seite war, dass ich für Dienstleistungen, die ich nicht selbst erbringen konnte und daher abgeben wollte, niemanden gefunden habe. Auch hatte ich als einzelne Freiberuflerin bei großen Ausschreibungen nie eine Chance. Zudem passiert sehr viel im Kreativbereich, was dann leider im Netz versickert«, erklärt Initiatorin und Vereinsvorsitzende Stefanie Bamberg ihre Motivation für das Projekt. Anfang September organisierte der Verein eine erste Infoveranstaltung. »Wir scheinen damit einen wunden Punkt getroffen zu haben. Die Resonanz ist sehr gut. Ich habe immer noch nicht alle E-Mails beantwortet«, resümiert Bamberg. Mittlerweile hat sie mehr als 30 Aufnahmeanträge erhalten. Dabei freut sie besonders, dass alle elf Teilbereiche der Branche abgedeckt sind. Dazu zählen neben Musik, Buch, Film, Presse, Werbung und Rundfunk auch Architektur, darstellende Künste, Design, Software- und Computerspiele sowie das Kunsthandwerk.
Die Planungen für die Zukunft des Vereins laufen auf Hochtouren. Ab Oktober wird in der Kolonnadenstraße ein Ladengeschäft als Anlaufpunkt eingerichtet. »Dieses soll, sofern das realisierbar ist, später auch Künstlern als Showroom zur Verfügung stehen«, sagt Bamberg. Erster Höhepunkt des Vereinslebens soll der Neujahrsempfang im Januar werden, zu dem viele Gäste aus Wirtschaft und Verwaltung erhofft werden. Anschließend planen die Macher von »Kreatives Leipzig« ein monatliches Netzwerktreffen namens »Le Klub analog«, bei dem jeweils ein anderer der elf Teilbereiche im Mittelpunkt stehen soll. Zusätzlich zur realweltlichen Kontaktknüpfung bietet die Website des Vereins Nachrichten, Ausschreibungen und Jobangebote.
Ein Blick in die Statistik verdeutlicht, warum der bundesweit drittwichtigsten Branche ein wenig Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit nicht schaden dürfte. Laut Kulturwirtschaftsbericht zählte die Kreativ- und Kulturwirtschaftsbranche in Sachsen 2006 knapp 87.000 Erwerbstätige. Davon befanden sich allerdings mehr als die Hälfte in geringfügiger Beschäftigung oder Minijobs und weitere 8.500 waren Freiberufler. Trotz der Masse der Erwerbstätigen fehlt eine wirksame Interessenvertretung. »Es existiert keine Lobby, weil die Branche so klein strukturiert ist«, schätzt Christian Rost vom Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes, welches das Projekt »Kreatives Leipzig« unterstützt, die Situation ein. Eine Fragmentierung von der auch Bamberg zu berichten weiß: »Leipzig ist nicht sehr groß, aber die Leute kennen sich nicht untereinander. Ich weiß nicht, woher das kommt.«
Vielleicht gelingt es dem Verein ja, Fäden zwischen den verstreuten Einzelkämpfern und Kleinunternehmen der Branche zu spinnen und so eine effiziente Vernetzung in Leipzig entstehen zu lassen. Rost sieht dafür zumindest Potenzial: »Der Bedarf und die Notwendigkeit sind da. Wenn man es schafft, es in vernünftige Strukturen zu bringen, kann das Netzwerk langfristig funktionieren.«