Verzogene Kinder, eine versoffene Großmutter, bella Mama und ein machtgieriger Mafia-Boss: Regisseur Frank Schletter vom TheaterPack zeichnet Charaktere wie aus dem Bilderbuch. Kein Klischee lässt er aus. Im Krimidinner »Mafia al dente« von Melanie Vega fliegen die Fetzen, rauchen die Pistolen. Die nicht ganz ernst gemeinte Gangster-Familien-Geschichte über Mafia und Geld, Liebe und Verrat, Schuld und Sühne ist einfach gute Unterhaltung – am Freitag Abend im Café Waldi.
Verzogene Kinder, eine versoffene Großmutter, bella Mama und ein machtgieriger Mafia-Boss: Regisseur Frank Schletter vom TheaterPack zeichnet Charaktere wie aus dem Bilderbuch. Kein Klischee lässt er aus. Im Krimidinner »Mafia al dente« von Melanie Vega fliegen die Fetzen, rauchen die Pistolen. Die nicht ganz ernst gemeinte Gangster-Familien-Geschichte über Mafia und Geld, Liebe und Verrat, Schuld und Sühne ist einfach gute Unterhaltung.
Der Plot ist kurz erzählt: Wo Don Giovanni Visconti regiert, herrscht das Chaos. In der Familie will jeder etwas anderes, sein Erzfeind Don Lorenzo Geld und Macht. Auf einem großen Bankett sollen nun also alle gemeinsam Klartext reden. Geredet wird schon, aber da kaum einer dem anderen traut, fällt bald der erste Schuss. Mit diesem Abgang servieren die Kellnerinnen den ersten Gang: Gebratene Garnele mit Blumenkohlespuma und Thymianpolenta. So ist das eben bei einem Krimidinner. Eventuelle logistische Probleme der Küche überbrückt die Regie mit einer vorsorglich eingebauten Pausennummer. Zum Glück lief bei der Uraufführung am 20. Januar alles wie am Schnürchen, aber am Schluss bekam sogar dieses Detail »dramaturgisches Gewicht«.
In den folgenden Akten müssen die Familienmitglieder nun nicht nur über die geschäftliche Zukunft des Clans entscheiden, sondern auch den Mörder in ihrer Mitte finden. Das Ganze wird ihnen und den Gästen mit Spinatsüppchen und Gänsepraline, Rinderinvoltini und Kartoffelkräuterstrudel sowie einer schokoladigen Capresetorta mit Feigenzabaione versüßt. Die Auflösung der Geschichte ist zwar alles andere als wie von der »Mafia« erwartet, aber die Schauspieler Verena Noll, Katrin Jaehne, Günter Schoßböck und Mario Rothe-Frese legen sich nochmal ordentlich ins Zeug, kurze Kostümwechsel inklusive. Allein Katrin Jaehne darf sich innerhalb weniger Sekunden von der jugendlichen Tochter in ihre eigene Großmutter verwandeln. Darauf ein Glas Bellini à la Waldi!