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Kultur

Der Stoff, aus dem der Osten war

Die Ausstellung »Malimo & Co.« im Stadtgeschichtlichen Museum erinnert an die Mode in der DDR

  Der Stoff, aus dem der Osten war | Die Ausstellung »Malimo & Co.« im Stadtgeschichtlichen Museum erinnert an die Mode in der DDR

Die Mode der DDR ist inzwischen was fürs Museum. Die Ausstellung »Malimo & Co.« in Leipzig zeigt Kleidungsstücke, Accessoires und Modefotos einer vergangenen Zeit.

Nein, die DDR war kein Modeparadies. Stattdessen gab es Malimo-Badehosen, -Kleider, -Hosen, -Röcke, selbst -Vorhänge und -Geschirrtücher. Erfinder dieses Stoffes aus Baumwoll- und Kunstfasern sowie des gleichnamigen Nähwirkverfahrens war Heinrich Mauersberger aus Limbach-Oberfrohna. Der Kunstname steht also für die Anfangsbuchstaben des Erfinders und seines Heimatortes. Mauersbergers Patent aus dem Jahre 1949 begleitete den DDR-Bürger von der Wiege bis zur Bahre, und ganz sicher liegt heute noch in so manchem Schrank ein unverwüstliches Malimo-Handtuch.

Ohne dieses »Nähwirkgewebe« ging in der DDR gar nichts. Und so kommt auch die nächste Sonderschau »Malimo & Co. – Mode in der DDR zwischen Traum und Wirklichkeit« im Stadtgeschichtlichen Museum nicht ohne diesen Stoff aus. Neben Kleidungsstücken und Accessoires werden Modefotos, zumeist von Leipziger Fotografen, Modeentwürfe, Modezeitschriften, Filmsequenzen, Dokumente und Interviews mit Konsumenten und Experten gezeigt.

Ein zentraler Punkt dabei sind Fotos des inzwischen 85-jährigen Leipziger Fotografen Günter Rössler, der schon als junger Fotograf eine besondere Affinität zum Thema Mode entwickelte. »Rund 40 überwiegend unbekannte Fotografien präsentieren den persönlichen künstlerisch-ästhetischen Stil, der zum Markenzeichen Rösslers wurde«, merkt Kuratorin Katrin Sohl dazu an. Begleitet wird die kulturhistorisch konzipierte Ausstellung von einem Programm, das neben Führungen auch Ausstellungsgespräche, Familiennachmittage und szenische Modepräsentationen im Museum bietet.

Im Ring-Café mit seiner passenden Fünfziger-Jahre-Architektur finden ausstellungsbegleitend zwei Mode-Galas sowie kleinere Präsentationen statt, und auf einer eigens organisierten Videobustour durch Leipzig leben anhand von Filmclips die Beziehungen zwischen Mode und DDR-Alltag wieder auf.


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