Der »Orient« ist ein mit vielfältigen Vorstellungen besetzter Begriff. Das Leipziger Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur setzt sich auf dem Eintages-Festival interCultura am 10. September mit Facetten des Orients auseinander – »garantiert ohne Bauchtanz«, sagt die Chefin des Zentrums, Rudaba Badakhshi
Stattdessen wollen die interCultura-Macher auf dem interkulturellen Familienfest gängige Klischees und Stereotypen hinterfragen. Wie kann das gelingen? »Durch die Werke und Performances der zwischen Orient und Okzident beheimateten Künstler. In ihren Werken zeigt sich die kulturelle Hybridität«, erklärt Badakhshi. Aus Afghanistan stammende Jugendliche tragen Texte vor, die sie im Rahmen ihres Dari-Unterrichts verfasst haben. Darin setzen sie sich mit ihrer Heimat und dem Begriff des Orients auseinander.
Im Abendprogramm liest unter anderem der in Leipzig lebende israelisch-palästinensische Künstler Michael Touma aus seinen Gedichten. Und die Band Annuluk spielt einen Mix aus karibischen, westafrikanischen, indischen und arabischen Rhythmen. Flankiert wird das Festival von Ausstellungen des palästinensischen Fotografen Mahmoud Dabdoub und der aus Afghanistan stammenden Malerin Laila Sahrai. Dabdoub kam vor 30 Jahren nach Leipzig und wurde vor allem durch seine Fotografien der Achtzigerjahre-DDR und seine Dokumentationen des Alltagslebens in palästinensischen Flüchtlingslagern bekannt.