Der Bitprof freut sich auf den Sommer und pflegt eine vornehme Blässe im Angesicht des Bildschirmleuchtens.
Der Sommer ist die schönste Zeit des Jahres: Endlich kann man in kurzen Hosen Computer spielen! Man muss kein Hemd mehr anziehen und wenn ich es so recht bedenke, braucht man die Hose – streng genommen – auch nicht mehr. Vielleicht ist das der Grund, warum Freiheit im meteorologischen Sinne immer mit warmem Sommerwetter in Verbindung gebracht wird. Erst ohne Klamotten wird der Mensch zum Menschen und ist in der Lage, sein wahres Ich zu erkennen.
Nun haben die Einwohner des europäisch geprägten Teils der Welt ja diesen eigenartigen Braunwerdfimmel. Einige legen sich sogar unter gefährlich strahlende Leuchtröhren, nur um ihre Pigmente zu verdunkeln oder braten stundenlang im Sonnenschein. Das führt am Ende zu schmerzhaften Rötungen, ungesundem Hautkrebs und enormer Faltenbildung im Alter. Blasse Haut gilt hier als ungesund, braune Haut jedoch signalisiert dem Europäergehirn Lebenskraft. Dagegen sind Leute aus Ländern, in denen immer die Sonne scheint, entweder schon von Geburt an braungebrannt oder sie tun alles, um sich vor der Sonne zu schützen, und pflegen eine vornehme Blässe. Wer durch die Straßen von Saigon beispielsweise streift, wird überall bis unter die Nase verhüllte Damen treffen. Das hat nichts mit Religion zu tun, sondern zeugt von einem Schönheitsideal, das den alabasterhaften Teint favorisiert. Niemand würde dort auf die Idee kommen, sich freiwillig halbnackt in die Sonne zu begeben. Andere Länder, andere Sitten. Jedenfalls freue ich mich auf den Sommer. Bald kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Freiheit von Kleidung nebst der damit verbundenen Verhüllung des wahren Ichs und aktive Hautpflege im Angesicht des Bildschirmflimmerns.
Machen Sie sich frei! Ihr