anzeige
anzeige
Kultur

Nicht überall mit dem Auto hinfahren

Der Leipziger Sukuma-Siegerspot wendet sich gegen Bankeninvestitionen in Bio-Sprit

  Nicht überall mit dem Auto hinfahren | Der Leipziger Sukuma-Siegerspot wendet sich gegen Bankeninvestitionen in Bio-Sprit

Ein Mädchen beißt in ein belegtes Brötchen, da kommt ein Mann, entreißt es ihm und stopft es in seinen Tank. So die Story des Siegerspots des Sukuma-Awards, der jetzt erstmals in Leipzig verliehen wurde und für globale Nachhaltigkeit wirbt. Leipziger konnten ihre Ideen einreichen, der Leipziger Theo Gey überzeugte die Jury. Im Interview erklärt er, warum er mit der Umsetzung nicht ganz zufrieden ist.

kreuzer: Das Thema des Sukuma-Awards lautete »Bankengeheimnisse« und Nachhaltigkeit. Wie kamst du dabei gerade auf Bio-Sprit?

THEO GEY: Ich versuche selbst, Autofahren so gut es geht zu vermeiden. Und denke mir vor allem in der Stadt: Ihr müsst doch nicht überall mit dem Auto hinfahren. Mir geht es also gar nicht speziell um Bio-Sprit, sondern darum, generell weniger Sprit zu verbrauchen, damit man nicht wegen der Öl-Knappheit auf Bio-Sprit umsteigen muss und dadurch auf Felder zurückgreift, auf denen eigentlich Nahrung angebaut werden soll. Bio-Sprit an sich ist erst mal gar nicht das schlimmste Übel.

kreuzer: Das kommt in dem Spot aber so rüber.

GEY: Ja, ich fand ihn auch etwas kurz geraten. Vielleicht hätte man am Ende noch einen erklärenden Satz mehr einfügen können, der sich gegen übermäßigen Konsum von Benzin und das Auto als Fortbewegungsmittel richtet.

kreuzer: Du hast die Idee geliefert, umgesetzt wurde sie von einem professionellen Film-Team. Hast du dabei selbst noch mitgewirkt?

GEY: Ich war beim Dreh eher als stiller Beobachter dabei. Meine ursprüngliche Idee spielte in einer Vorstadtidylle, in der ein Schulkind in der Sonne sein Sandwich isst. Da hätte der Vorspann noch eine halbe Minute länger gehen können, so ist sehr viel Dynamik drin und der Spot lässt einen etwas verstört zurück. Doch man muss auch sagen, dass die Sukuma-Mitarbeiter alle freiwillig arbeiten und so der Award auf jeden Fall der Sache dient.


Kommentieren


0 Kommentar(e)