Am Wochenende startet die Fußballsaison der Männer in der 6. Liga – der Sachsenliga – und die bietet aus Leipziger Sicht mit der BSG Chemie und dem FC International (FCI) zwei Vereine auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch einiges gemein haben.
Die BSG Chemie kehrt nach einem Ausflug in die Bezirksliga wieder zurück. Sie hatte sich zur Saison 2011/12 die Landesligarechte vom VfK Blau-Weiß gesichert und konnte so den Weg von der 3. Kreisklasse nach oben etwas abkürzen. Den begann sie nach der Neugründung auf dem Sportplatz in der Thaerstraße bei Lipsia Eutritzsch II 2008/9 unter starker Polizeikontrolle und einem enthusiastischen Fanblock. Eben dort spielte am vergangenen Samstag auch der 2013 gegründete FCI um Trainer Heiner Backhaus sein erstes Pflichtspiel im Sachsenpokal – allerdings nur vor sehr wenigen Fans (darunter Vereinsgründungsmitglied Wolfgang Tiefensee) und ohne Polizei. Die Tingeltangeltour durch die Kreisklassen in die Landesliga ersparte sich der Verein mit einer fünfstelligen Summe, die er dem SV See 90 auf den Tisch legte, um dessen Landesligarechte zu kaufen. See liegt in Niesky und wurde ursprünglich am 7. Oktober 1978 als BSG Traktor See gegründet. In den letzten Jahren folgte ein Aufstieg dem nächsten. Mit dem Verkauf an den FCI geht eine Übernahme von 50 Prozent der Spieler einher. In der zum heutigen Tag bekannten Aufstellung finden sich allerdings nur zwei im Kader. Das suggeriert dann die Philosophie von Internationalität, die der Verein auf seiner Homepage langatmig erklärt, und verbindet sich mit einem Einhorn als Vereinswappen. Ob dieses Sinnbild für das Gute in der Sachsenliga auch ankommt, sei dahingestellt. Dort trifft der FCI auf so gestandene Vereine wie BSG Stahl Riesa oder dem Nachfolgeverein von Fortschritt Bischofswerda – zwei, die bereits in der 1. DDR-Oberliga spielten und möglicherweise einen Pluspunkt aus dem Spiel gegen den FCI dahingehend ziehen könnten, auf dem Platz am Mariannenpark zu stehen, der sehr an die Anfänge des Fußballspiels erinnert.
Dort lässt sich die Mannschaft bereits heute nicht einfach weggucken, denn wie die Trikots so setzt auch das Haus am Platz auf Signalwirkung im knalligen Orange. Die Trikots selbst kommen ohne zusätzlichen Schnickschnack aus – abgesehen vom Hauptsponsor Global Striker auf der Vorderseite. Besonders hervorzuheben ist die ausgesprochen gut gelungene typografische Gestaltung der Rückseite, die sehr stark an das Design der Fußballauswahl Leipziger Künstler gegen Dresdner in den siebziger Jahren erinnert.
Wir schauen weiter und sind gespannt auf die Saison und vor allem, wie die Theorie vom Verein in Praxis umgesetzt wird.