Focus-Leser aufgepasst: Der Bitprof bringt diesmal ein Gesundheitsthema (und spricht Plattdeutsch).
Der Erhalt einer guten körperlichen Verfassung ist Lebensregel Nummer eins. Das wird jedem spätestens dann klar, wenn er in der afrikanischen Savanne von einem Rudel hungriger Löwen verfolgt wird. Aber auch zu Hause soll man die Gesundheit bewahren. Als ich noch ein kleiner Junge war, sagte meine Oma, sie sprach in der Regel Plattdeutsch, zu mir: »Pass op dien Bregen op, Jung. Nich dat du di den stöten tust.« »Jo, Oma!«, rief ich. Insgeheim dachte ich: »Holl dien Babbel, du olle Bangbüx.« Und fuhr mit verbundenen Augen auf meinem Klapprad davon, bei dem ich vorher den Lenker abmontiert hatte – nur, um zu gucken, was passiert.
Es geschah gar nichts und als ich ein Jahr später in den Kindergarten kam, baute ich mit meiner Freundin Antje Togarn zwischen zwei Bäumen eine Schaukel, auf der wir so sehr schaukelten, dass ich in hohem Bogen davonflog und mir ordentlich den Fuß umknickte. Ich schwöre: Antje Togarn renkte ihn mir an Ort und Stelle wieder ein. Wir wollten ja nicht, dass Oma was merkt. Ich lief also direkt zur Großmutter, stellte mich triumphierend auf den Küchentisch, kniff ein Auge gefährlich zusammen und blies mit voller Kraft in meine Kinder-Seemannspfeife. Anschließend tanzte ich den traditionellen britischen Sailor’s Hornpipe-Tanz, um endgültig klarzumachen, wer hier der Boss war.
Man lernt aus diesem Schwank: Bleiben Sie standhaft, dann haben Sie später was zum Erzählen. Heute, im Videospielzeitalter, häufen sich Berichte über Nintendoitis (Gelenkprobleme), das Wii-Knie (beim Konsolen-Tennis ausgerenkt), den sogenannten Playstation- oder Daddel-Daumen, die Mausklickfingersehnenscheidenentzündung oder chronische Inkontinenz (man vergisst beim Spielen, aufs Klo zu gehen).
Lassen Sie sich davon nicht irre machen. Spielen Sie weiter, wird schon gutgehen.
Geiht nich, givt nich! Ihr
ANDREAS RAABE