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Kultur

Mehr als Hubschrauber-Headbangmatten

Das Underground-Festival Doom over Leipzig wächst an mehreren Enden

  Mehr als Hubschrauber-Headbangmatten | Das Underground-Festival Doom over Leipzig wächst an mehreren Enden

Wer mal so richtig auffallen will, besucht in den nächsten Tagen ganz in Weiß das UT Connewitz. Dabei ist es noch gar nicht Zeit für die alljährliche Gruftie-Invasion, die Pfingsten wiederkommt – die Besucher des Doom-over-Leipzig-Festivals sind auch in den allerseltensten Fällen Bankfachangestellte mit saisonalem Verkleidungsdrang.

Das Gesamtkunstwerk Doom over Leipzig schlägt in seiner 2015-er Version neue Wege ein und siedelt sich zusätzlich in der Galerie KUB sowie dem Institut für Zukunft im Kohlrabizirkus an. Dort steigt am letzten Tag eine Clubnacht, die mit den Auftritten von »Mondkopf« und »Wife« eine Brücke zwischen analoger und elektronischer Musik schlägt. Damit wird unmissverständlich klar, dass hinter dem Festival viel mehr steckt als ein (Post-)Metal-Konzert in der Standardversion. Auch eine Lesung in der KUB beschäftigt sich mit »Metal meets Techno«, zudem stellen in der Galerie unter dem Titel »Harbingers of Doom« mehrere genrenahe Künstler an jedem der Festivaltage ihre Arbeiten aus, die Festivaldoku aus dem vergangenen Jahr wird vorgeführt und ein japanischer Filmklassiker vertont.

Neben diesem durchdachten Beiwerk fahren das UT Connewitz und das Veranstaltungskollektiv Swansea Constellation wieder ein Line-up aus etablierten Szenegrößen auf. Den Anfang machen am Mittwoch die Chicagoer Instrumentalisten Russian Circles, am Donnerstag ergießen Acid Witch ihre musikalische Säure in die Wolfgang-Heinze-Straße. Am Freitag stehen unter anderem Minsk auf der Bühne. Insgesamt loten an den vier Festivaltagen 14 Bands Geräusch- und Riff-Grenzen aus.

Der unbestrittene Höhepunkt für Doom-Jünger kommt dann am Samstag. Neben SubRosa und Monarch! spielen auch Year of No Light, die wie viele DoL-Bands Shoegaze, Black Metal, Sludge und Drone gleichermaßen zugetan sind – Hauptsache düster. Die belgisch-spirituelle Abrissbirne Amenra bestreitet als Headliner sogar zwei Shows: eine reguläre sowie ein spezielles Akustikset mit dem Titel »Afterlife«.


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