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Essen & Trinken

O-Saft und Sirup statt Wodka und Likör

Beim Mixwettbewerb ShakeStar kommen nur alkoholfreie Zutaten in die Cocktails

  O-Saft und Sirup statt Wodka und Likör | Beim Mixwettbewerb ShakeStar kommen nur alkoholfreie Zutaten in die Cocktails

Der Tisch mit den Zutaten ist bunt: Schön angerichtet stehen Schalen mit aufgeschnittenen Melonenstücken und Erdbeeren darauf, auch Flaschen mit Birnen-, Orangen- und Zitronensaft, selbst ein Kräutertöpfchen mit Basilikum ist dabei. Findet im Schreberbad an diesem Samstag etwa ein Kochevent statt? Nix da, hier geht ShakeStar über die Bühne, der erste Leipziger Wettbewerb für alkoholfreie Cocktails.

Insgesamt trotzen dem Regenwetter 14 Teams in zwei Wettbewerben für »Tüftler & Feinschmecker« sowie »Spontane & Schnelldenker«. Wie von Melanie Hübner vom Gesundheitsamt zu erfahren ist, »sind Schulen, der Stadtschülerrat und ein Projekt der Jugendberufshilfe dabei, aber auch mutige Leute, die zu zweit oder allein ihren Cocktail präsentieren. Der jüngste angemeldete Teilnehmer ist acht, die älteste Teilnehmerin 68 Jahre alt.« Unter ihnen sind Marco Rietschel und Joseph Schade vom Stadtschülerrat. Akribisch gießen sie Birnen- und Orangensaft zusammen, setzen Granatapfelsirup dazu, füllen alles mit alkoholfreiem Sekt auf und dekorieren die beiden Gläser mit roten Johannisbeeren – fertig ist ihr Cocktail »Sunset«. Dann kommt die Jury zum Zuge. Der steht Profi-Barkeeper André Pintz vor, ihm zur Seite sitzen Alexander Malios von der Leipziger Kinderstiftung und Luka Meloian vom Stadtschülerrat. Sie vergeben jeweils maximal zehn Punkte für Geschmack, Aussehen, den Namen und die Performance. Die besteht vor allem bei den jüngeren Schülern aus ernsthaften Gesichtern, die möglichst genau abmessen und wenig daneben kleckern wollen. So wie Elli, Elisabeth, Lavinia und Brittney von der Petri-Schule, die hochkonzentriert »Petri-Ocean« mixen, samt Zuckerrand und Ananas-Deko. Dass sie auch Lebensmittelfarbe aus der Tube verwenden, lässt die Jury großzügig durchgehen. »Hier steht der Spaß im Vordergrund«, lächelt André Pintz den faux pas weg. Als strahlende Sieger nehmen bei dem von Katrin Pieper vom Kinderschutzbund moderierten Wettbewerb schließlich die zehnjährigen Schüler Hannes und Matthis für ihren Mix »Doppelter Hattrick« entgegen. Der Tusch der Leipziger Band »Wundertüte«, die den verregneten Nachmittag musikalisch auflockerte, galt nur ihnen, schließlich hatten sie bereits zuhause geübt, um möglichst verlustfrei Melone und gefrorene Erdbeeren im Mixer zu pürieren und mit Basilikumblättchen, Bittermandelaroma und Grenadinesirup zu shaken. Der Sonderpreis für Innovationen ging an das zweite Team vom Stadtschülerrat, an Lisa Brabec und Felix Englisch für »Puzzels«, einem Mix aus Club Mate, Bitterlemon- und Zitronensaft, Bio-Rohrzucker und Limettenstückchen. Sie freuten sich besonders über ihren Gutschein für ein Cocktail-Seminar beim Meister André Pintz. Auch die anderen Gewinner erhielten Preise, zum Beispiel ein Team-Event im Bogenschießen, Übernachtungen in sächsischen Jugendherbergen, Brunch-Gutscheine oder Eintrittskarten für die Kulturinsel Einsiedel.

Organisiert haben den Wettbewerb die Stadt Leipzig in Kooperation mit freien Trägern der Suchtprävention und Jugendhilfe. Er findet im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche »Alkohol? Weniger ist besser!« statt, die alle zwei Jahre von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS e.V.) ausgerufen wird.


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