Bilder von Flüchtenden und das Sprechen über Geflüchtete auf allen Kanälen. Oftmals spuken dabei allerlei Geister umher, die mit der Realität nichts zu tun haben. So konzentriert sich die offizielle Bildsprache auf Grenzzäune, Menschenmassen und provisorische Unterkünfte. Die Worte reichen von Willkommenskultur, Obergrenze bis zu rechten Gewaltfantasien. Gegen diese Dämonisierung sowie die Vereinheitlichung von Bildern und Geschichten richtet sich das Programm einer Ausstellungswoche des Sozialistischen Studierendenverbands (SDS) in Kooperation mit Attac Leipzig, die von Montag bis Freitag im Pöge-Haus stattfindet.
Die Ausstellung zeigt zwanzig Fotos, die der Berliner Fotograf Max Bondy entlang der sogenannten Balkanroute aufnahm. Seine persönlichen Aufnahmen aus seiner Zeit als Volunteer ergänzen die Organisatoren mit einer Landkarte. Auf abstrakten Linien und Flächen sind persönliche Erfahrungen wie auch Fotos von Geflüchteten hinzugefügt.
Persönliche Fluchterfahrungen, Berichte aus Idomeni oder Geschichten von geflüchteten Frauen in Deutschland rücken mehrsprachige Veranstaltungen – ob Vortrag oder Filmvorführung – in den Mittelpunkt. Zur Diskussion stehen Fragen wie: Was muss dem Teufelskreis aus Neoliberalismus und Rechten dauerhaft entgegengestellt werden? Oder: Wie kann die Linke eine gemeinsame Sprache in der aktuellen Situation entwickeln? Neben Debatten findet am Freitagabend eine Soliparty für »Leipzig nimmt Platz« statt, mit der die Organisatoren eine dauerhafte Plattform für Aktivistinnen, Geflüchtete und Interessierte zum Zweck einer besseren und langfristigen Vernetzung sichern wollen, um den Geisterbildern eine gehörige Portion Realität entgegenzustellen.