»Frei ist, wer in Ketten tanzen kann«: Schon vor seiner Erfindung schrieb Friedrich Nietzsche dem Welttanztag sein Motto ins Stammbuch. Tanz gilt gemeinhin als universelle, kulturübergreifende Sprache. Um das zu unterstreichen, rief das Internationale Theaterinstitut der UNESCO 1982 in Erinnerung an den Ballettreformer Jean-Georges Noverre den Welttanztag ins Leben. Wird seitdem immer am 29. April begangen.
Wenn die Welt einen Tag tanzt, dann herrscht ein Tag mehr Frieden, lautet die dahinter stehende Idee. Um diese – und den Tanz – zu feiern, lädt das Operhaus die Leipziger zum Praxistext. Tanzschaffende und -begeisterte werden zum vierten Mal das ganze Gebäude zum Hort der Bewegungskunst machen. Mehr als 20 Tanzschulen, Vereine und Gruppen zeigen ihr Können. In Workshops können die Leipziger auch selbst aktiv werden. Zum Abschluss gibt die Ballett-Company Mario Schröders »Othello«.
Außerdem bittet das Lofft am Welttanztag zum »Blind Date«: Der Breakcance-Parkour-Kampfsport-Artist Raphael Hillerbrand trifft auf die Prager Performerin Martina Hajdyla Lacová. Und beide treffen auf den Vollblutjazzer Stephan König. Und das völlig ahnungslos. Erst auf der Bühne werden sie sich im spontanen Zusammenspiel kennenlernen und gemeinsam Großes erwecken oder scheitern.
Um sich seinerseits nicht lumpen zu lassen, hat der kreuzer den vergessenen Zitatenschatz berühmter Leipziger und Durchreisender gehoben. Schließlich war nicht nur Tigerreiter und Narrendompteur Nietzsche dem Tanzen verfallen. »Man muss noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können.« Mit einem klugen Zitat ist man King Kong oder Queen Anne auf jeder Party; nicht nur zum Welttanztag. Viel Erfolg beim smarten Smalltalk und schönes Funkeln beim Schunkeln und Glänzen beim Dancen!
»Wer tanzt, kann verlieren, wer nicht tanzt, hat schon verloren.« (Bert Brecht)
»Was Sachsen sin von echtem Schlaach, / die sin nich gud im griechn. / Drifft die ooch Gummer Daach fier Daach, / ihr flotter Schritt wärd siechen.« (Lene Voigt)
»Gleiche mit Gleichen tanzen.« (Samuel Hahnemann)
»Alles geht sprungweise in der Natur und nichts stufenweise.« (Gottfried Wilhelm Leibniz)
»Tanz stärkt Arme, Rumpf und Beine, / Kürzt die öde Zeit, / Und er schützt uns durch Vereine / Vor der Einsamkeit.« (Joachim Ringelnatz)
»Schwofen ist für mich Freiheit.« – »Vergiss, wenn Du twisten willst.« (Utta Danella)
»Mein’ Lipsi lob ich mir.« (Johann Wolfgang Goethe)
»Es ist in der Tat ein wohlfeiles Mittel, seine Gegner loszuwerden, indem man sie durch Verdrehungen und Hebefiguren lächerlich zu machen sucht.« (Luise Otto-Peters)
»Tanzen heißt überschreiten.« (Ernst Bloch)
»Yeah, Yeah, Yeah!« (Walter Ulbricht)