Wer niemals einen Ausflug macht, der lebt in ewig dunkler Nacht – so schrieb es einst ein weiser Mann nieder. Ab diesem Heft haben wir darum ein neues Ressort im kreuzer: Bei Ausflug & Reise gehts um ebendies. Hier zwei Tipps.
Oberholz Großpösna
Das Oberholz genannte Waldstück zwischen Belgershain, Oelzschau und Großpösna verheißt Wanderfreuden zwischen Eichen im dichten Hochwald und im lichten Birkenwäldchen. Die Bahn vom Leipziger Hauptbahnhof fährt direkt hin. An der Station besteht zunächst die Gefahr, in der dort ansässigen Gastronomie hängenzubleiben oder dass die Kinder sich bereits auf dem Spielplatz am Waldrand austoben. Dann lenken mehrere Themenpfade die Schritte. Der Pfad der Lieder beginnt naheliegenderweise mit »Das Wandern ist des Müllers Lust«. Eine andere Route schlägt der 7,5 Kilometer lange Naturlehrpfad vor. Einen Teil davon bildet auf zwei Kilometern der Jagdlehrpfad. Er erklärt an 22 Stationen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Wildarten, die Aufgaben der Jagdhunde und zeigt eine Vogeluhr. Mit dem Wald im Rücken führt der Weg von der Bahnstation zum Botanischen Garten. 1936 als Drogistenlehrgarten errichtet, kann der Besucher zwischen rund 700 Arznei- und Gewürzpflanzenarten auf zwei Hektar wandeln oder sich auch fachkundig führen lassen. Es werden freilich nicht mehr alle Arten zur Heilung und Linderung verwendet und es finden sich auch Zier- und weitere Nutzpflanzen. Der Besucher kann einige für den Balkon erwerben.
www.botanischer-garten-oberholz.de
Irrgarten der Sinne in Kohren-Sahlis
Sinne wecken und Sinne beleben will der Irrgarten unweit der Burg Gnandstein. Dreieinhalb Kilometer Weg führen über Geruch, Geschmack und den Tastsinn durch das Gelände und entlang von Duftorgeln, Kreisel, Mikado bis zur Eigernordwand. Da soll man nun keineswegs einfach so entlanglaufen, vielmehr finden die Sinne Veranschaulichung in experimentellen Situationen und Erklärungen. Den Orientierungssinn fordert das Dunkellabyrinth heraus. All das und ein Spaceballtrampolin dienen dem Spaß und sind gleichzeitig pädagogisch wertvoll, denn so schärfen sich Gedächtnis, Wahrnehmung und die Konzentrationsfähigkeit. Das ist nicht nur für Kinder und deren Schulerfolg wichtig, auch Erwachsene können so was vertragen. Vom Aussichtsturm erklärt sich der Unterschied zwischen Irrgarten und Labyrinth. Wer öfter kommt, kann beobachten, wie sich die Gartengewächse verändern. Grund zum Wiederkommen könnten geführte Themenwanderungen – zum Beispiel zu Kräutern und Märchen –, ein Wildniscamp oder einfach der hausgemachte Holunderblütensaft liefern, der zum Lagerfeuer gereicht wird.
Irrgarten der Sinne, Am Lindenvorwerk, 04655 Kohren-Sahlis, Tel. 03 43 44/6 69 66, www.irrgarten-der-sinne.de