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Kultur

Übern Tellerrand

Das Festival »Dance Transit« macht Station im Lofft

  Übern Tellerrand | Das Festival »Dance Transit« macht Station im Lofft

Clash of Klischees: Über den lateinamerikanischen Tanz herrschen allerhand falsche oder überdrehte Vorstellungen. Schon, dass es den Latinotanz gibt, gehört dazu. Zeit, diese europäischen Stereotypen mal ordentlich durcheinander zu würfeln, dachte sich Renan Martins. Der Choreograf hat während seiner zehn Jahre in Europa ausgiebig studieren dürfen. Nun gibt es quasi etwas zurück. Seine Produktion ist Teil der diesjährigen Ausgabe von »Dance Transit« und als Deutschlandpremiere ein Novum auf dem Festival.

Zu »Dance Transit« haben sich drei Häuser in den Städten Prag, Dresden und Leipzig zusammengeschlossen. Auf einer Art mobilem Festival packen sie lokale Tanzstücke in ein Programm, das dann tourt. Los ging es am 10. April in Prag, wenn man mag, kann man von einem zweieinhalbwöchigen Festival mit Stationencharakter sprechen. Dahinter steckt eine kluge Idee: Da die Gastspielgelder fehlen, um genügend Stücke in die Stadt zu holen und lokale Produktionen woanders spielen zu lassen, bietet sich dieser Austausch einfach. Künstler und Publikum können dabei über ihren jeweiligen Tellerrand schauen. Beim Blind-Date treffen sich Tänzer und Musiker, die sich überhaupt nicht kennen, zum gemeinsamen Improvisieren.

Gemeinsam mit Renan Martins wollte das Lofft schon länger eine Produktion machen, sagt Pressesprecher Sebastian Göschel. »Wir haben seine Choreografien gesehen und da war klar, dass wir gern ein Nachfolgeprojekt mit ihm realisieren wollen.« Alle fünf beteiligten Tänzer sind schon im Lofft gewesen. »Von ihrem Level her, sind die Tänzer einfach der Knaller.« Dass im Festivalrahmen nun eine internationale Premierenproduktion stattfindet, ist für Göschel eine Intensivierung von »Dance Transit« – und inhaltlich passt das Thema Klischee-gerade-Rücken ohnehin gut. »Replay« verspricht ein herrlicher Clash großer Gesten und Bewegungen zu werden, der mit leichtem pädagogischen Stupser Stereotypen zum Wanken bringt.


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