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Essen & Trinken

»Bauer to the People«

Die Marktschwärmer haben einen neuen Standort in der Feinkost

  »Bauer to the People« | Die Marktschwärmer haben einen neuen Standort in der Feinkost

Der Ziegenhof Schwenze in Zabenstedt bringt Fleisch und Wurst mit, das Pfarrgut Taubenheim Käse und Milch, Brötchen der Lobacher Hof in Kreuma: Das alles und noch viel mehr Naturkost gibt es seit Juni jeden Freitag bei den Marktschwärmern, wenn die Anbieter in der Feinkost ihre Stände aufbauen. Eine Kasse haben sie nicht dabei, denn die Ware ist in der Woche zuvor bereits online bestellt und bezahlt worden. Auf den Fotos im Internet kann jeder sehen, was der einzelne Betrieb zu bieten hat und was es kostet.

»Hier bekommen kleine Nischenkonzepte eine Bühne. Das Onlineportal bündelt ihre Angebote und bietet sie jeweils bis Mittwochabend zum Kauf an. Nach dem Bezahlen wird die Ware erntefrisch oder kurz nach dem Schlachten beziehungsweise ihrer Herstellung freitags zwischen 16 und 18.30 Uhr in der Feinkost zur Abholung bereitgestellt«, erklärt Malte Windwehr. Gemeinsam mit Jasmin Pasternak nimmt er hier die Rolle des Gastgebers ein: Sie kümmern sich um Ver- wie Ankäufer und verteilen Flyer mit der Botschaft »Bauer to the People«.

Das Konzept ist nicht neu. Die Idee stammt aus Frankreich, wo sie bereits auf mehr als 700 Märkten funktioniert. Als Food Assembly in Leipzig erstmals 2016 im Westwerk präsent, tuckerte der Anlauf noch nicht rund. Mit dem Neustart als Marktschwärmer und nun in der Feinkost nimmt das Ganze Fahrt auf. »Die Online-Vorbestellung sorgt dafür, dass nichts übrig bleibt oder gar auf dem Müll landet, denn die Anbieter bringen nur die real bestellte Ware mit, meist auch Proben zum Kosten, die Interessenten neugierig machen«, freut sich Windwehr und betont, dass ausschließlich hochwertige Produkte von kleinen bäuerlichen Erzeugerbetrieben, Lebensmittelhandwerkern und Manufakturen wie die Imkerei Kirschgarten dabei sind, die Honige, Fleisch, Wurst, Gemüse, Kräuter, Käse und Milch, Säfte oder Aufstriche herstellen oder Kaffee rösten. Jeder weiß vorher, was er auf seinen Transporter laden muss. Malte Windwehr: »Schafft es ein Kunde nicht rechtzeitig bis 18.30 Uhr, finden wir immer einen Weg, das noch zu organisieren.« Die Anbieter zahlen eine Gebühr für die Gastgeber und die Plattform. Knapp 80 Prozent ihres Umsatzes bleiben in ihrer Kasse. Den Kunden entstehen bei der kostenfreien und unverbindlichen Anmeldung im Internet weder Gebühren noch sonstige Verpflichtungen, erst recht kein regelmäßiger Kaufzwang.


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