Die Eingangschoreografie beim Sachsenpokalspiel der ersten Männermannschaft des Roten Stern am vergangenen Samstag kündigte groß den besonderen Termin an: das erste Ligaspiel auf der Sportanlage in der Teichstraße. Gemäß dem Motto »Football is coming home« treten die RSLadies am Sonntagmittag zum ersten Spieltag der Landesklasse in Connewitz und nicht wie gewohnt auf dem Platz am Goethesteig an.
Wer vor einem Jahr auf das Großfeld blickte, der sah eine wilde Wiese mit einer Sitzreihe aus verblichenen, gelben Plasteschalen, die einst aus dem Zentralstadion stammten. Am Sonntag kann auf neuen roten Sitzen Platz genommen werden. Und auch wenn das Großfeld noch sehr holperig wirkt, Toiletten und Umkleide sind vorhanden.
Bis die erste Frauen- und Männerfußballmannschaft die Teichstraße endgültig als Heimstätte einnehmen, verstreichen noch drei bis fünf Jahre. Geplant sind in der Teichstraße derzeit Ligaspiele an sechs Terminen bis Anfang Dezember. Dann trifft hier am 9. Dezember die Frauenmannschaft auf den Liganeuling RB II. Davor zeigen sich die zweite bis fünfte Herrenmannschaft, um auszuprobieren, wie es sich anfühlt, im Kiez zu spielen. Den jetzigen Belag des Großfeldes verändert die im Herbst geplante Brunnenanlage.
Vor einem Jahr erhielt der Rote Stern Leipzig den Nutzungsvertrag für die Sportanlage in der Teichstraße und am 1. Juli 2018 überreichte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal einen Pachtvertrag für die nächsten 30 Jahre. Damit konnte die konkrete Planung für die Revitalisierung der sehr heruntergewirtschafteten Anlage beginnen. Im vergangenen Herbst wurde nach der Inaugenscheinnahme der Anlage ein Zukunftskonzept entwickelt und das beim Sportamt eingereichte Konzeptpapier zur Bewerbung für die Anlage in der Teichstraße der Realität angepasst. Zumal die historische Turnhalle bisher nicht Teil des Pachtvertrags, sondern mit einem Nutzungsvertrag ausgestattet ist. Zu ihrer Sanierung und der dafür notwendigen Finanzierung läuft derzeit eine Ideensammlungsphase.
Nicht nur das erste Ligaspiel findet jetzt statt. Anfang September wird der Bereich für den Schulsport abgenommen. Dazu gehört eine Weitsprunggrube, eine 100-Meter-Bahn und eine Wurfanlage. Trotz der bereits im ersten Jahr erbrachten zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden gibt es noch sehr viel zu tun. Das erste Ligaspiel ist nur der Anfang.