anzeige
anzeige
Stadtleben

DIY in Grünau


Das Kollektiv »Greater Form« hat seinen Projektraum eröffnet

  DIY in Grünau
 | Das Kollektiv »Greater Form« hat seinen Projektraum eröffnet

Am Ende einer kleinen Straße in Grünau, an der sich verschiedene Läden aneinanderreihen, hat Anfang März ein neuer Laden eröffnet – der Projektraum von »Greater Form«, einem Künstlerkollektiv, das sich auf die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Grünau konzentriert.

Nachmittags, am Tag der Eröffnung, sind schon die ersten Leute im Raum. Direkt gegenüber vom Eingang steht das selbstgebaute Doppelstock-Rollsofa, das im Rahmen des letzten Projekts »X000 Cash Parlament« gebaut wurde. Entlang der Fensterfront, die sich über die gesamte Länge des Raumes zieht, steht ein großes Holzpodest. Gegenüber sorgt die blaue Küche für ein bisschen Farbe, die Wände sind noch grau. In der einen Ecke ist ein Tisch aufgebaut, auf dem Publikationen der letzten Projekte von »Greater Form« liegen, dahinter läuft ein Video, ebenfalls Teil des letzten Projekts. Es gibt Kuchen, Kaffee und Sekt. Musik läuft und auch die ersten Kinder, die »Greater Form« von anderen Projekten kennen, sind da.So eine Eröffnung wird ja auch immer als Event gehandelt. Ein Ausdruck, der für Lina Ruske von »Greater Form« weit entfernt ist. »Bis gestern haben wir geputzt und aufgeräumt, heute haben wir noch Kuchen gebacken und alles Mögliche vorbereitet und plötzlich ist der Raum offen, das fühlt sich grade noch schwer an, das zu kapieren«.

»Bis zwei Tage vor der Eröffnung wurde auch noch gebaut und gesägt«, sagt Mirko Gust. Die Macher von »Greater Forms« haben fast alles in dem Raum selbst gestaltet; mit der Unterstützung von Freunden. Philipp Rödel, auch Teil des Kollektivs, hat die Raumplanung übernommen. »Ganz fertig ist der Raum noch nicht, das wird dann aber alles in Ruhe zusammen mit den Kids erledigt«, sagt er. Die erste Idee für den Raum entstand vor etwa zweieinhalb Jahren. Damals sorgte eine Crowdfunding-Aktion dafür, dass die Idee auch in die Realität umgesetzt werden konnte. Seit Anfang Januar fanden die Bauarbeiten statt. »Schon Wochen vor der Eröffnung kamen immer wieder Kinder vorbei und haben auch mitgeholfen«, sagt Ruske, »die Kids haben mehrfach gesagt, dass sie es cool finden und das ist schon interessant, weil wir ja nicht wussten, ob die darauf stehen, wie wir das machen. Aber irgendwie haben die Kids das Gefühl, dass es passt«.

In den nächsten Wochen soll nun zusammen mit den Jugendlichen überlegt werden, wie der Raum gestaltet werden kann. Dazu zählt auch, dass gemeinsam Regeln entschieden werden. »Es war uns wichtig, dass dieser neue Ort praktisch unbeschrieben ist«, sagt Ruske. »Es gibt auch schon ein paar Projektideen, zum Beispiel soll eine Raumwand frei bemalbar sein«. Ruske hat überlegt, eine Art Aufklärungsformat über Sex und Sexualität mit den Kids zu erarbeiten. Welche Projekte letztlich stattfinden, darüber werden die Kinder und Jugendlichen selbst entscheiden. Der neue Raum hat von Mittwoch bis Freitag immer nachmittags geöffnet.


Kommentieren


0 Kommentar(e)