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Politik

»Zeichen für eine solidarische Gesellschaft«

Vor den Landtagswahlen: Am Samstag startete die Marktplatz-Tour von »Wann, wenn nicht jetzt« in Zwickau

  »Zeichen für eine solidarische Gesellschaft« | Vor den Landtagswahlen: Am Samstag startete die Marktplatz-Tour von »Wann, wenn nicht jetzt« in Zwickau

Streetsoccer, Musik und gesellschaftliches Engagement bei strahlendem Sonnenschein: In Zwickau startete am Samstag die Marktplatz-Tour des Bündnisses »Wann wenn nicht jetzt«. Der kreuzer war vor Ort.

»Wir wollen hier, vor den Landtagswahlen, ein Zeichen für eine offene und solidarische Gesellschaft setzen«, sagt Bruno Rössel vom Presseteam des Bündnisses »Wann wenn nicht jetzt«. Hinter ihm auf dem Hauptmarkt in Zwickau: eine große Bühne, für Diskussionsrunden und Bands, gegenüber davon zwei mobile Straßenfußball-Felder und dazwischen Infostände verschiedener Organisationen. Das Fußball-Turnier ist zu diesem Zeitpunkt noch im vollen Gange und vor der schwarz verkleideten Bühne stellen Orderinnen und Ordner weitere Pavillons auf, um das Publikum vor der Sonne zu schützen.

Der Besucherandrang schwankt über den den Tag verteilt. Die meisten Menschen zieht es zu den Konzerten am Abend. Mehr als 400 Personen sollen laut Angaben des Veranstalters zur Livemusik gekommen sein – knapp 100 Besucher weniger als erhofft. »Zur selben Zeit demonstrierten auch viele Menschen im nicht allzu fernen Halle gegen die sogenannte ›Identitäre Bewegung‹. Ein Protest, mit dem sich ›Wann wenn nicht jetzt‹ ausdrücklich solidarisiert«, erklärt Bruno Rössel.

Auftakt für eine Tour durch Brandenburg, Sachsen und Thüringen

Die Veranstaltung in Zwickau ist Auftakt für eine ganze Tour durch Brandenburg, Sachsen und Thüringen: In den drei Bundesländern stehen demnächst Landtagswahlen an. Bis dahin möchte »Wann wenn nicht jetzt« auf Marktplätzen im Osten für zivilgesellschaftlich linke Politik eintreten. Langfristig sollen sich linke Strukturen in der Region vernetzen. Der nächste Stopp wird am Samstag in Bautzen sein, eine Woche später dann im Erzgebirge.

Die Zwickauerin Maria Werner freut sich über die Unterstützung aus ganz Deutschland. »Gerade nachdem die Stadtratswahl hier nicht so schön verlaufen ist.« Bei der Kommunalwahl im Mai war die AfD in Zwickau stärkste Kraft, gleichauf mit der CDU. Auch die rechte Initiative »Zukunft Zwickau« konnte sich einen Platz im Stadtrat sichern. Im Gegensatz dazu stehe nun die Marktplatz-Tour von »Wann wenn nicht jetzt«: »So kann man zeigen, dass es doch viele engagierte, weltoffene und solidarische Menschen in Zwickau gibt.« Maria Werner ist beim Verein »Roter Baum« aktiv, der sich für alternative, tolerante und couragierte Jugendkultur vor Ort einsetzt. Seit mehreren Jahren organisieren sie den »Streetsoccer-Cup«, um den auch am Samstag gespielt wurde. Ein abschließendes Konzert wollten sie dazu schon länger auf die Beine stellen, aber es habe stets an ausreichend Helfern für die Organisation gefehlt. Dieses Jahr klappte es zum ersten Mal, dank der Hilfe des Bündnisses.

Parallel zum Fußballturnier informierten unterschiedliche Organisationen über ihre Arbeit oder luden zu kleinen Ausstellungen ein. So hatte die Beratung für Betroffene rechter Gewalt in Sachsen, RAA, beispielsweise mehrere Info-Tafeln aufgestellt, um über Zahlen und Hintergründe von rechter Gewalt aufzuklären. Andere Organisationen versuchten mit Passanten ins Gespräch zu kommen und gezielt auf Menschen zuzugehen, die nicht in linken Strukturen aktiv sind. Als Teil des Bündnisses möchte »Aufbruch Ost« diesen wichtigen Schritt auch am nächsten Samstag in Bautzen weiterhin versuchen.


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