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Kultur

Derby – mal wieder

Am Sonntag treffen die BSG Chemie Leipzig und der 1. FC Lokomotive Leipzig aufeinander

  Derby – mal wieder | Am Sonntag treffen die BSG Chemie Leipzig und der 1. FC Lokomotive Leipzig aufeinander

Boykottaufrufe der Lok-Fanszene, »sicherheitspolitische Bedenken« und eine Polizei in Alarmbereitschaft - also eigentlich alles wie immer vor einem Leipziger Derby.

Am kommenden Sonntag findet bereits das vierte Derby zwischen Chemie und Lok seit 2016 im Alfred-Kunze-Sportpark statt. Zwei Mal ging es dabei um das Weiterkommen im Sachsenpokal, ein Mal trafen die Teams in der Regionalliga aufeinander. Mit dem Wiederaufstieg der BSG Chemie in die vierte Liga stehen nun wieder zwei Ligaduelle der Lokalrivalen pro Saison an. Bereits Anfang August waren in der Stadt Ankündigungen für das Aufeinandertreffen zu sehen.

#KeinDerbyOhneFans

Nachdem beim letzten Aufeinandertreffen im Sachsenpokal Lok den Gästeblock in Leutzsch boykottierte und nur mit Mannschaft und Vereinsverantwortlichen anreiste, wird am Sonntag der Gästeblock erneut leer bleiben. Als Grund dafür, dass den Lokfans anstelle von ursprünglich angedachten 500 Tickets lediglich 250 zur Verfügung gestanden hätten, nennt Leipzigs Polizeisprecher Andreas Loepki gegenüber dem kreuzer »sicherheitspolitische Bedenken«. Er verweist auf das fast abgebrochene Derby im November 2017  sowie weiteren Ereignissen, die die »Rivalität« beider Fanlager »außerhalb der sportlichen Ebene« für die Polizeiorgane verdeutlicht hätten.

Reine Zahlen

Laut Transfermarkt besitzt Chemie einen Marktwert von 1,68 Millionen Euro bei einem Kader von 24 Spielern mit dem Durchschnittsalter von 26,3 Jahren. Letzte Neuzugang ist der Stürmer Elvir Ibisevic, Cousin von Hertha-Stürmer Vedad Ibisevic, der die bisherige Torausbeute von zehn Toren nach zehn Spielen nach oben schrauben darf. Wie Chemie-Trainer Mirosloav Jagatic nie müde wird zu betonen, handelt es sich bei seiner Elf um eine Amateurmannschaft, die studiert und arbeitet und so erst nach Feierabend in den Trainingsbetrieb einsteigen kann. Aktuell steht Chemie auf dem 15. Tabellenplatz.

Lok Leipzig grüßt vom dritten Platz der Regionalligatabelle – punktgleich mit den Tabellenführern Hertha II und Altglienicke und kann dank Hauptsponsor ETL diese Saison den Profibetrieb aufrechterhalten. Die Elf um Trainer Rainer Lisiewicz und Teamchef Björn Joppe verfügt über einen Gesamtwert von 2,23 Millionen Euro. 26 Spieler umfasst der Kader mit einem Durchschnittsalter von 25,4 Jahren.

Der ideale Sonntag

Wie sieht der ideale Sonntag für Chemie-Kapitän Stefan Karau und Lok-Kapitän Robert Zickert aus? »Es muss klappen«, so Karau und das bedeutet nichts anderes, als endlich einen Sieg über Lok im Alfred-Kunze-Sportpark feiern zu können. Er bescheinigt seiner Elf eine positive Entwicklung. Die Mannschaft mit den Neuzugängen ist sehr gut zusammengewachsen. Wenn nun die Punktausbeute noch besser wäre, steht dem Saisonziel Ligaerhalt eigentlich nichts im Wege. Und drei Punkte am Sonntag sind das erklärte Kampfziel.

Sehr positiv sieht Lok-Kapitän Zickert den Saisonstart. Bisher ist seine Mannschaft ungeschlagen durch die zehn Spieltage gekommen. Obwohl Teamchef Joppe nach dem Unentschieden am vorletzten Spieltag beim BFC Dynamo eine Niederlage als hilfreich für die Mentalität seiner Spieler interpretierte, blieb diese beim letzten Heimspiel gegen Wacker Nordhausen aus. 4 zu 3 endete die Partie. Ein Sieg beim Derby vor dem leeren Fanblock wäre wichtig für die Fans, das Umfeld und den Verein, sagt Zickert. Denn die erste Saisonniederlage beim Stadtrivalen wäre eine besondere Schmach.

Zickert erwartet ein »ganz schwieriges Spiel«, das die Probstheidaer nicht »auf die leichte Schulter nehmen«. Denn er weiß, dass Chemie samt Fans seiner Mannschaft das »Leben schwer machen« werden. Lok gehe ihm zufolge als »Favorit« in das Spiel und den leeren Gästefanblock sieht er dabei als »zusätzlichen Reiz«, die drei Punkte aus Leutzsch mitzunehmen. Der Sonntag wird zeigen, ob die Chemie dem Lokalrivalen Lok die erste Saisonniederlage bescheren kann oder ob nach 90 Minuten doch wieder ein Unentschieden auf der Anzeigetafel zu sehen sein wird.

Die Fanszene Lok trifft sich am Sonntag bereits um 8 Uhr am Völkerschlachtdenkmal und ab 13 Uhr ist das Spiel auf einer Videoleinwand im Bruno-Plache-Stadion für 5 Euro Eintritt zu sehen. Davor wird die Mannschaft nach Leutzsch verabschiedet und am Nachmittag wieder in Empfang genommen.


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