Dolce Vita in Gohlis: Nachdem es sie aus der Toskana nach Leipzig verschlug, laden Mihaela Muthi und ihre Mutter in ihren kleinen Familienbetrieb. Das Ristorante Vitelli ist ein freundlicher Italiener an der Ecke und perfekt für ein spontanes Essen zu zweit.
Als 2018 das Restaurant Passion in Gohlis schloss, entstand an dieser Stelle eine echte Lücke. Klein und familiär, hatte dieses Refugium nach dem Motto »Feinschmecken zum günstigen Preis« Freunde gefunden. Ohne viel Bohei mutierten die Räume im Oktober des vergangenen Jahres zum Ristorante Vitelli und wieder ist es ein Familienbetrieb, der das Zepter hält. Mihaela Muthi und ihre Mutter, beide zog es 2013 aus der Toskana ausgerechnet nach Leipzig, renovierten die Räume und teilen sich nun den Job: Die Tochter bedient ausnehmend freundlich die Gäste, Mamma steht am Herd.
Geblieben ist der wohnliche Charakter des kleinen Gastraumes, dessen Holztische weißes Tuch und rot-weiß karierte Decken zieren. Gewechselt hat erwartungsgemäß das Angebot aus Küche und Keller. Es ist nicht aufregend, aber solide, fast ausladend zusammengestellt. Klassische Varianten Bruschetta, Antipasti mit und ohne Fleisch oder Miesmuscheln in Weißweinsauce führen die Liste der Vorspeisen an, unter den Pastagerichten finden sich Spaghetti mit Scampi und Penne mit Kalbsleber. Wer mehr Fleisch essen möchte, bekommt hier auch ein Entrecôte vom Grill. Dazu kommen gegrillte Fischvarianten, Pizzen sowie zusätzliche Tagesgerichte auf einer großen Tafel, die allen Neuankömmlingen an den Tisch gestellt wird. Das Angebot an Getränken listet Alkoholfreies auf, auch typische italienische Kaffeespezialitäten und Weine verschiedener Anbaugebiete vom Norden bis in den Süden des »Stiefels«. Ich ließ mir nach einem sehr gelungenen Vitello Tonnato als Auftakt zu einer gegrillten Dorade im Hauptgang einen fruchtig-mineralischen Weißwein von der Catarratto-Traube vom sizilianischen Weingut Branciforti dei Bordonaro ins Glas schenken. Der Zweite am Tisch wählte zu Saltimbocca alla Romana mit Möhrchen, Brokkoli und Kartoffel als Beilage einen Nero d’Avola, eine sizilianische, autochthone Rebsorte vom gleichen Winzer.
Kurzes Fazit: Freundlicher Italiener an der Ecke, gut für ein unkompliziertes, spontanes Essen zu zweit.