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Stadtleben

Família inteira

Im Café A Petisqueira geht es familiär portugiesisch zu

  Família inteira | Im Café A Petisqueira geht es familiär portugiesisch zu

Zwischen Biedermeiersofa und Holztischen bietet Padrone Elias Domarques nahezu alles an Häppchen und Snacks, was das Herz begehrt. Nur bei der Frage nach Pommes winkt er ab.

Häppchen oder Snack bedeutet Petisqueira aus dem Portugiesischen ins Deutsche übersetzt. Das Lokal A Petisqueira, eher Taberna als Café, ist im Herbst des vergangenen Jahres aus der Merseburger Straße an den Lindenauer Markt gezogen. Die Einrichtung ist gemütlicher geworden: Einfache Holztische, -stühle und eine lange Bank laden zum Essen oder auf ein Glas Wein ein, Biedermeiersofa und Sessel in die Loungeecke, wo im Kaminofen Feuer brennt und immer wieder Holz nachgelegt wird. Das Regal dort birgt eine kuriose Sammlung von Vinyl-Schallplatten, vornehmlich aus den 1980er Jahren. Sie reicht vom Dresdner Schlagerfestival 1981 über Operettenhits bis zu Santana und Herbert Grönemeyers »Bochum«. Gespielt werden die Scheiben auf einem nostalgischen Plattenspieler, der (meist) tadellos funktioniert.

Der Padrone, den alle Elias nennen, schmeißt den Laden oft allein, unterstützt von seiner Frau, die, wie er sagt, die Küche im Griff hat. In der Vitrine auf dem Tresen ist zu sehen, was sie täglich zubereitet. Eine Tafel listet das auf und Elias erklärt es noch mal bei Tisch. An diesem Abend sind Hühnersuppe, Spanferkel (mit Brot oder Reis), Tosta Mista (ein doppeltes Sandwich mit Käse und Schinken) sowie mediterranes Gemüse dabei. Pastéis de nata und Schokoladen-Salami werden bis in die Nacht serviert, zum Beispiel mit einer Tasse Galão, jener klassischen portugiesischen Spezialität, bei der Milch und Espresso zusammen im Glas aufgeschäumt werden. Bei den Getränken aus der Kühlvitrine gibt es eine klare Ansage: Sie bietet Compal-Säfte sowie Wasser und portugiesische Biere aus der Flasche. Vom Fass fließen Hausweine in Rot (aus dem Alentejo) und Weiß (ein Vino verde) in die Gläser. Die Atmosphäre ist familiär – als gegen 20 Uhr eine Großfamilie mit fünf Kindern und Baby kommt, rücken alle anderen zusammen oder tauschen die Plätze. Der Meister zieht den großen Holztisch aus. Nur bei der Frage nach Pommes winkt er bedauernd ab. Ansonsten wird hier offensichtlich fast alles möglich gemacht.


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1 Kommentar(e)

Björn Bloss 01.11.2021 | um 14:26 Uhr

Sehr schöne Bar, gutes kleines & feines Essen, freundliche Gespräche und leckeres zum Trinken, alles was das Herz begehrt.